18. April 2018

Fabriksviertel Ottakring

Ottakringer Shop (c) STADTBEKANNT

Zwischen Bier, Tabak und Kaffee

Was wäre Wien ohne die typisch Wienerischen Produkte? Ottakring ist die Heimat der Fabriken, die Geburtsstätte des 16er Blech und das Zentrum des Kaffees und des Tabaks – wir blicken auf die Entwicklung der industriellen Aushängeschilder Ottakrings!

 

Auf Spurensuche in der industriellen Vergangenheit

Mit dem 19. Jahrhundert wandelte sich ganz Europa langsam von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft. Auch Wien blieb von den Neuerungen der um sich greifenden Industrialisierung nicht ausgenommen: Maschinen beschleunigten althergebrachte Produktionsabläufe und ermöglichten erstmals Massenproduktion, Eisenbahnen sorgten für eine erhöhte Mobilität von Gütern und Personen und auch ein Novum namens Elektrizität begann sich langsam durchzusetzen.

 

Wachstum als Antrieb

Wir schreiben das Jahr 1892. Wien, mittlerweile eine rasant wachsende Stadt, wird auf Wunsch des Kaisers um seine Vororte vergrößert. Unter den neuen Bezirken ist auch Ottakring, ein Konglomerat der ehemals zwei Gemeinden Neulerchenfeld und Ottakring. Über 100.000 Einwohner leben bereits hier – und es werden stetig mehr. Schon 6 Jahre nach der Eingemeindung wird in Ottakring die sogenannte Vorortelinie mit einem Streckenverlauf von Hütteldorf bis Heiligenstadt eröffnet.

 

Groß geworden in Ottakring

Noch im selben Jahr, 1898, siedeln sich erste Großbetriebe mit ihren Produktionsstätten entlang der Strecke an. Einer davon ist der Kaffeeröster, Lebensmittelhersteller und -händler Julius Meinl I. (1824-1914), der sich gleich einen ganzen Straßenblock direkt an der Vorortelinie sichert. Die davor verlaufende Straße heißt heute Julius-Meinl-Gasse. Aber auch die Österreichische Tabakregie – so der Name des Tabakmonopols in Zeiten vor Austria Tabak – sichert sich einen guten Standort. Angrenzend an den neu errichteten Bahnhof Ottakring wird eine gigantische Zigarren- und Zigarettenfabrik errichtet – heute steht davon nur noch ein kleiner Teil, in welchem die HTL Ottakring sowie einige Geschäfte untergebracht sind.

Julius Meinl Fabrik (c) STADTBEKANNT
Julius Meinl Fabrik (c) STADTBEKANNT

Bier und Schokolade

Weitere bedeutsame Betriebe im wachsenden Ottakring der Jahrhundertwende waren die Ottakringer Brauerei, die ihre Produktion ab den 1890ern deutlich steigern konnte, die heute nicht mehr bestehende Zelluloid-Fabrik der Brüder Sailer und der Fotoindustrie-Betrieb Herlango. Auch Textilfabrikanten und Maschinenbauer wählten gerne Ottakring als Standort. Nicht ganz in Ottakring, aber nur einen Katzensprung von der Bezirksgrenze entfernt, befindet sich auch die Manner Fabrik, in der 1898 die heute weltberühmten „Neapolitaner Schnitten” erfunden wurden.

Manner Fabrik (c) STADTBEKANNT
Manner Fabrik (c) STADTBEKANNT

Gebäude als Zeugen

Wo sich die denkwürdigen Gebäude und Zentren im Fabriksviertel befinden, das erfahrt ihr im zweiten Teil unseres Artikels, in dem wir euch die Ottakringer Brauerei, die Meinl Fabrik, Austria Tabak und auch die Manner Fabrik näher bringen! Taucht ein in die Geschichte der einzelnen Fabriken in Ottakring!

 

Unterwegs in Ottakring

STADTBEKANNT wandert auf den Pfaden des 16. Bezirks und erkundet von Beisln und Clubs bis hin zu Second Hand Läden alles was diesen Bezirk zu lebenswert macht! Lest mehr in unserem STADTBEKANNT Buch Wiener Grätzl Ottakring!

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