15. Mai 2013

DVD-Tipp: Scream 4

Mittlerweileile ist es schon 17 Jahre her, seit uns Hollywood das erste mal in Woodsboro das Fürchten lehrte. 2011 erschien der vierte Teil der Scream-Reihe, in der Kult-Regisseur Wes Craven mit Scream 4 seine Heldin Sidney wieder an den Ort der Verbrechen zurückkehren – schlitzen und bluten inbegriffen.

Zurück daheim

Die Ereignisse aus Scream 3 liegen bereits zehn Jahre zurück. Sidney Presscott (Neve Campell) hat Woodboro verlassen und arbeitet in der Zwischenzeit als gefeierte Autorin, die ihre Erfahrungen mit dem Killer in einem Buch verarbeitet hat. Zum 15. Jahrestag des Beginns der Mordserie kehrt sie nun zurück in ihre einstige Heimatstadt, um aus ihrem Werk zu lesen.
Und mit ihrem Auftauchen beginnt natürlich eine neuerliche Mordserie. Diesmal ist es ihre Cousine Jill (Emma Roberts) auf die es Ghostface neben seiner alten Bekannten Sidney am meisten abgesehen hat. Und auf dem Weg zu ihr fließt natürlich jede Menge Blut.
 
Wie immer machen sich Journalistin Gale (Courteney Cox) und der nunmehrige Sheriff Dewey (David Arquette), die in der Zwischenzeit geheiratet haben, dazu auf, um den Killer zur Strecke zu bringen und Jill und ihre Freundin Kirby (Hayen Panettiere) vor seinem Blutdurst zu schützen. Da Dewey mal wieder wenig auf die Reihe bekommt, ist es vor allem Gale, die sich zusammen mit den Hobbyfilmern Robbie (Erik Knudsen) und Charlie (Rory Culkin) auf die Fährte des Schlitzers setzen – eine blutige Fährte…

Auch wenn der letzte Teil der Trilogie erst 2000 herauskam ist und bleibt Scream ganz klar Horror der 1990er. Dieser wirkt nun fast idyllisch neben den ganzen Folter- und Splatterfilmen des neuen Jahrtausends. Man könnte schon nostalgisch werden, nach der Zeit, als Morden noch ein Stress-Job war und sich niemand die Zeit nehmen konnte seine Opfer tagelang zu foltern und am liebsten gleich mehrmals sterben zu lassen. Ghostface mordet ebenso präzise wie ökonomisch. Er benötigt weder ausgeklügelte Fallen noch eine pseudo-moralische Botschaft.

Alt aber gut

Alles beim Alten möchte man glauben. Doch es wäre kein Wes-Craven-Film wenn es der alte Horror-Fuchs nicht schaffen würde, der Sache einen neuen Dreh zu geben. In Scream 4 ist es vor allem die Sequel-Flut selbst, die erfolgreiche Filme gerne auslösen, an der sich die Handlung augenzwinkernd abarbeitet. Erst werden die alten Grundsätze (Kein Sex, kein Alk, keine Drogen), die Sicherheit vor Ghostface’ Klinge verschaffen sollen, ausgepackt, um sie dann ordentlich durch den Wolf zu drehen.

Nicht einmal abstinente Jungfrauen sind hier mehr sicher. Es ist eben ein Sequel. Das weiß auch jeder, sogar der Killer. Und für Sequels gelten eben eigene Regeln. Wes Craven bleibt sich also im Duktus der Story treu und tut was er ohnehin schon immer getan hat – nur eben mit neuer Technik, aber den selben ironischen Seitenhieben.

Gelungener Slasher-Spaß

Killer-News werden nun von den Kids selbst per Facebook, Twitter oder gar Live-Stream verbreitet und mit dem Ghostface-Handy-App kann man sogar seine Freunde mit Scherzanrufen zu Tode erschrecken. Es kommen viele filmische und historische Zitate vor, wie beispielsweise Deweys Handyklingelton „Axel F.“ aus Beverly Hills Cop.

Craven arbeitet sich ab an den Veränderungen die zwischen der Trilogie und Scream 4 passiert sind ohne wahllos Versatzstücke hineinzukleistern oder den Grundtenor der Geschichte zu ändern. Denn im Grunde ist Scream im Gegensatz zu den zynisch-nihilistischen Folter-Pornos (Zitat „Scream 4“) der Gegenwart immer noch der flauschig-augenzwinkernde Slasher-Spaß, der er immer war. Trotz der Mordhandlung nimmt man sich immer noch Zeit, um zumindest im Ansatz solche Nebensächlichkeiten wie den Aufbau von Charakteren erahnen zu lassen

All das zeigt, hier hat sich jemand Gedanken gemacht, wie er sein Franchise wieder aufmöbeln kann ohne die unique selling proposition zu verblödeln. Also: Bitte Mundwinkel hoch und Messer in Anschlag.

Trailer zum Film

3 Kommentare

  1. ntie

    27. April 2011

    scream habe ich geliebt.
    Aber kinostart 5. märz kann nicht stimmen auch wenn für sequels eigene regeln gelten mögen.

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  2. niki

    27. April 2011

    scram
    werd ich mir sicher anschauen!!! und ich schätz mal es ist der 5. mai?

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  3. stadtbekannt

    27. April 2011

    fehler
    @niki: natürlich ist es der 5. mai. danke für den hinweis!

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