5. August 2017

Drachensteigen in Wien

Donaupark Drachensteigen (c) STADTBEKANNT

Outdoor-Spaß

Vor allem im Spätsommer und Herbst zieht es viele WienerInnen hinaus ins Grüne, um einer ganz besonderen Tätigkeit nachzugehen. Wir haben für euch die schönsten Plätze in Wien zum Drachensteigen zusammen getragen und über die Geschichte des gemeinen Flugdrachens, sowie über die für ihn geltenden Luftverkehrsregeln sinniert.

Während man sich für andere Outdoor-Aktivitäten strahlenden Sonnenschein und Windstille erhofft – wie beispielsweise fürs Picknicken im Grünen, verhält es sich mit dem Drachensteigen anders. Hier sind Wind und Wolken von Vorteil. Denn wer mit seinem Fluggefährt hoch hinaus möchte, benötigt schon einen gewissen Drive. Tipp: Wer sich in die hohe Kunst des Drachensteigens einweihen möchte, kann sich bei Matt Ruffs Roman “Fool on the hill” Inspirationen holen.

Luftverkehrsregeln für Flugdrachen

Man lese und staune, auch für das Drachensteigen gelten die Luftverkehrsregeln, weil der Flugdrache seit 1967 – laut Luftverkehrsregeln – als Luftfahrtgerät gilt. Aus Sicherheitsgründen gibt es bestimmte Regeln, die einzuhalten sind. So dürfen etwa Drachenleinen nicht länger als 100 Meter lang sein und keine Spuren aus Metall enthalten. Der Startplatz jedes Drachens muss mindestens 600 Meter von Freileitungen oder Bahnstrecken entfernt sein. In der Schutzzone von Flughäfen gilt ohnehin ein Drachen-Flugverbot.

Über den gemeinen Flugdrachen

Damit gemeint ist natürlich nicht das Fabelwesen aus Märchen und Sagen, sondern jenes Konstrukt, das im alten China noch aus Seide oder Papier und Bambusstäben gefertigt wurde. Es ist nicht genau überliefert, wann der erste Drachen gebaut wurde, doch die Spuren führen zurück nach Asien. Die erste historische Erwähnung eines Flugdrachen stammt aus dem China des 5. Jahrhunderts vor Christus. Es wird angenommen, dass die Drachen sich von hier aus nach Japan und Korea weiter verbreiteten. Sie galten vor allem als Glücksbringer. So herrschte etwa in Japan der Glaube vor, dass man mit einem Flugdrachen seine Wünsche zu den Göttern tragen könnte. Bis heute werden gemäß der alten Tradition zum  japanischen Neujahrsfest Drachen steigen gelassen, in der Hoffnung, dass lange gehegte Wünsche in Erfüllung gehen.

Bei den modernen Drachen unterscheidet man zwischen dem Flachdrachen und dem Lenkdrachen. Ersterer ist größer und stabiler als die Lenkdrachen und eignet sich vorrangig für jene, die sich im Drachensteigen das erste mal erproben wollen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie auch bei wenig Wind steigen können. Flachdrachen haben nur eine Fläche und sind in der Regel rechteckig. Im Gegensatz dazu gibt es Lenkdrachen in vielen unterschiedlichen Formen. Lenkdrachen haben immer mehr als eine Leine, wodurch sie – wie ihr Name schon verrät – lenkbar sind. Sie erreichen im Vergleich zum Flachdrachen eine hohe Geschwindigkeit. Einige besonders großflächige Exemplare erlauben es dem Lenker gar, abzuheben.

Steinhofgründe

In dem Paradiesgarten am Rande der Stadt findet man zu jeder Jahreszeit Ruhe und Erholung. Freunde des Drachensteigens besuchen die Steinhofgründe regelmäßig, um mit dem Wind zu spielen. Das beliebteste Fleckchen dafür ist die Liegewiese zwischen den beiden Eichen, in der Nähe des ehemaligen Heustoders. Hier hat man genug Platz, um sich als HerrIn über die Lüfte zu erproben und ganz nebenbei den einmaligen Blick über die Stadt zu genießen.

Steinhofgründe
Anfahrt: Endstadtion 48 A
Erreichbar über den Durchgang des Otto-Wagner Spitals
Ort: Hütteldorf, Otto-Wagner Spital

Cobenzl

Auch der Cobenzl ist ein beliebter Ort für all jene, die gerne Drachen steigen gehen. Denn hier hat man nicht nur unendlich viel Platz, sondern – so man sich abseits des Himmels bewegt – oft eine ganze Wiese für sich. Aufgrund der großen Auswahl an Lagerwiesen herrscht hier kein Platzmangel. Wer sich nach der körperlichen und geistigen Verausgabung stärken möchte, dem sei ein Besuch im Café Cobenzl empfohlen, das durch seinen 50er-Jahre Charme besticht.

Cobenzel
Anfahrt: Station Cobenzl 38A
Ort: Cobenzl, 1190 Wien

Wolfersberg

Am Beginn des Wiener Grüngürtels und damit am Rande des 14. Bezirks befindet sich eine Oase für begeisterte Drachenfans. Am Wolfersberg gibt es viele verschiedene Wiesen die sich wunderbar zum Drachensteigen eignen. Wer mit dem Bus bis zur Josef-Ressel-Straße fährt und dann entlang der Trennstraße in Richtung des Wienerwalds geht, wird für die doch etwas weitere Anreise mit einem Blick über die Ausläufer Wiens und der idyllischen Landschaft belohnt. Der Ausflug an den Rand des Wienerwalds läst sich im übrigen auch wunderbar mit einer kleinen Wandertour verbinden. Wer direkt auf dem Wolfersberg die Lüfte erkunden möchte, fährt mit dem Bus bis zur Wolfersberggasse, geht einige Meter bis zum Uranusweg und dann links den Venusweg bergauf bis zur Drachenwiese.

Wolfersberg
Anfahrt: U4 Entstadtion Hütteldorf mit dem Bus 149 oder 249
Ort: Penzing Wolfersberg

 

Roter Berg

Der Rote Berg im 13. Bezirk ist nicht so vielen WienerInnen bekannt wie die Steinhofgründe, eignet sich aber formidabel, um sich im Drachensteigen zu erproben. Weiters bietet dieses Naherholungsgebiet auch viel Raum um sich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen.

Roter Berg
Anfahrt: Station Veitingergasse 54B und 55B
Ort: Hietzing, Veitingergasse

Donauinsel

Nicht nur an warmen Sommertagen kann man sich auf der Donauinsel vergnügen, sondern auch noch an kühlen Herbsttagen bietet die Insel so einiges. Auch für jene die hoch hinaus wollen mit ihren Fluggefährten. Aufgrund seiner geografischen Lage sind die Witterungsverhältinisse auf der Donauinsel so beschaffen, dass man immer mindestens einer sanften Brise oder auch stärkeren Winden ausgesetzt ist.

Donauinsel
Anfahrt: U1 Stadtion Donauinsel
Ort: Donaustadt, Donauinsel

 

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