24. Februar 2013

Die Werbestars des Grauens Teil II

Einmal haben wir ihnen schon ein Denkmal der Schande gesetzt, den Werbestars des Grauens. Nun gibt es die Fortsetzung.

Der Trink das Herbert: Warum gibt sich diese Frau mit diesem Herbert ab? Eine Frage, die wohl für immer ungelöst bleiben wird. Herbert hat es ganz offensichtlich nicht leicht in seinem Leben, vielmehr reagiert er auf die meisten Alltagsprobleme wie ein kleiner Monk. Panische Angst befällt ihn vor Viren, Bakterien und Erkrankungen. Die Frau im Spot (seine Frau?) will ihm immer Actimel einreden, weil es ihm gut tun würde. Herbert wiederum sucht ständig nach Gründen, warum er es nicht trinken soll. Wir finden ihn furchtbar mühsam, es ist uns völlig egal was er trinkt, so lange er es nur im Stillen tut.

Die Ooooooooooh Frau: Werthers Echte schmecken wirklich ziemlich gut, soweit können wir die Werbung nachvollziehen. Warum die Werbedarstellerin ob der neuen Werthers Bonbons jedoch so tun muss, als wären Weihnachten und ihr Geburtstag heute am selben Tag und sie hätte gerade das schönste Geschenk ihres Lebens bekommen und deshalb ein begeistertes „Ooooooooooh“ ausstößt? Wir wissen es nicht, hätten aber lieber, dass es anders wäre.

Die MitarbeiterInnen unter besonderer Berücksichtigung der Erste Bank: Es muss der heißeste Scheiß in der Werbebranche sein, dass mittlerweile fast jedes zweite Unternehmen seine MitarbeiterInnen zu Werbetestimonials macht. Wahrscheinlich wirkt das unglaublich authentisch und garantiert deshalb gigantischen Zuspruch beim Publikum, das ob dieser Authentizität Haus und Hof verkauft, um die Produkte zu erwerben.

Diese Art von Werbung ist prinzipiell mühsam, aber die Erste Bank muss besonders gewürdigt werden. In der letzten Werbereihe erfand man den Erste Bank Mann, den Zwillingsbruder des Hausverstandes, der stets mit ungefragten guten Ratschlägen zur Seite stand. Jetzt hat man MitarbeiterInnen, oder MitarbeiterInnen-SchauspielerInnen. Die sind nicht nur unanständig fröhlich, sondern platzen auch fast vor Arbeitsmotivation. Wenn ein/e KundIn einmal keine Lebensversicherung abschließen will, bricht die Welt zusammen, ja sogar dem Reinigungspersonal wird jedes nur vorstellbare Bankprodukt angedreht. In Sitzungen wird so getan, als ob die MitarbeiterInnen mal eben die strategische Ausrichtung des Konzerns verändern könnten. Schlimm ist nur die Beauty Farm, denn ob dieser übergroßen Verantwortung, könnte man den MitarbeiterInnen ja Spuren der Arbeitsbelastung ansehen, davon wollen sie aber nichts wissen.

Die MitarbeiterInenn unter besonderer Berücksichtigung von Mc Donalds: Bei Mc Donalds ist die Welt noch in Ordnung. Die Wiesen sind grün, der Himmel ist blau und die MitarbeiterInnen sind ob der flexiblen Arbeitsbedingungen begeistert und bringen Beruf und Studium problemlos unter einen Hut. MitarbeiterInnenwerbungen sind wie bereits erwähnt per se mühsam, aber bei Mc Donalds finden wir das good feeling schon unanständig aufdringlich.

ORF Eins: Es war bestimmt ein Bombeneinfall den da jemand hatte, der dazu führte, dass ORF 1 jetzt ORF Eins heißt. Ein Einfall, den man sich selbst auch einmal wünschen würde, so simpel, so genial und doch so revolutionär. Die jugendliche Zielgruppe liegt schwärmend am Boden ob dieses Marketingcoups. Und damit wir das nicht vergessen, teilt uns fast das gesamte Bildschirmpersonal von „Eins“ mit, dass sie Eins sagen können. Das ist nicht nur eine bemerkenswerte Leistung, sondern für uns ein Grund für ein herzliches Dankeschön! Unsere Zielgruppenstudien haben übrigens noch kein eindeutiges Ergebnis erbracht, wie begeistert unser Publikum wäre, wenn wir zukünftig statt „stadtbekannt“ beispielsweise „Stadtbekannt“ heißen würden.

Yo´s fruchtigste Früchte und ähnliches: Werbejingles, die so klingen als hätte sie Charlie Harper komponiert, sind äußerst perfide. Sie nisten sich nämlich irgendwo im Unterbewusstsein ein, um dann bei passenden und zumeist unpassenden Gelegenheiten vor sich hin geträllert zu werden. Diese Attacke auf das Unterbewusstsein ist natürlich zutiefst verwerflich. Nicht unerwähnt sollen hier auch die Kinder, die sich um die letzten Schokobons streiten, bleiben. Ene mene und so weiter, eh schon wissen.

Der Assinger Armin: Nicht erst seit gestern wissen wir, dass man ja immer auch eine Familie heiratet. Aber muss es wirklich sein, dass einem Armin Assinger als Schwager Energiesparpläne unterbreitet? Wir finden nein, auch wenn es an guten ScheidungsanwältInnenwerbungen fehlt.

Der Maier Hermann: Die Werbung mit der zu vererbenden Minigolfanlage war kult. Aber warum der Exschifahrer jetzt für Raiffeisen zum Pol und wieder zurück geht, wissen wir nicht. Wollen wir auch nicht.

Die Nutella Nationalmannschaft: Ivica Vastic hat einmal Fußball gespielt, für Nutella ist er aber scheinbar auf ewig Teil der Nationalmannschaft. Auch an Marc Jankos feinem Gaumen zweifeln wir. Vor allem aber: Ivica Vastivc ist nicht mehr Teil der Nationalmannschaft, glaubst du Marc merkts?

Didi Constanini – Stiegl Werbung: Alex Pointner und Didi Constantini werben für Stiegl. Constantini stellt klar, dass ein Fußballer nur gut treffen können muss. Wenn der Teamchef das glaubt, wissen wir jetzt zumindest, warum das Nationalteam so überaus erfolgreich ist.

Generali Versicherung – wir haben verstanden: Nein die Versicherung bezahlt nicht die Reparaturkosten, schließlich ist das Leben kein Ponyhof. Der Schaden wird aus den Versicherungsprämien bezahlt und die sind selbstredend in der Gesamtsumme höher als alle zu bezahlenden Schäden, sonst hätte die Versicherung was falsch gemacht. Halb Österreich aufzufahren, die uns mitteilen, dass es leiwand wäre, wenn die Versicherung die Reparatur bezahlt, ist schon mühsam. Man fragt sich, was sind das für Leute und glauben die auch an warme Eislutscher?

Die Volksbank Schispringer: Nein, Flügel schreibt man nicht mit V und Schispringer, die bei so niedrigen Decken Sprungtrainings absolvieren, brauchen sich über das Schispringen keine Gedanken mehr zu machen.

Grausam sind natürlich auch die anderen bereits erwähnten Werbungen, so es sie noch gibt.

5 Kommentare

  1. Fiona

    10. März 2011

    Ganz ganz schlecht
    ist auch das Kik t-Shirt und der Hausverstand.

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  2. Charles

    10. März 2011

    Ganz schröcklich
    sind aller Werbungen mit kleinen Kindern und alles rund ums Thema Waschmaschine.

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  3. Constanze

    10. März 2011

    So schlecht kann die Werbung nicht sein,
    offensichtlich wirkt sie;-)

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  4. Nino aus Berlin

    10. März 2011

    Werbungen mit Männern
    die fRauen retten, weil ihre Waschmaschine kaputt ist udn sie jetzt ganz furchtbar verzweifelt und hilflos sind, solche werbungen sind das letzte.

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  5. Nulius

    10. März 2011

    Der Werbestra des Grauens
    ist und bleibt der Hausverstand. wenn der noch das ja natürlich Ferkel dabei hätte wäre das GRauen perfekt.

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