26. Januar 2011

Die Oscarnominierungen 2011 sind da

Die ganz großen Überraschungen sind es zumeist nicht, sondern eher kleinere, die bei den Nominierungen für den prestigeträchtigsten Filmpreis der Welt passieren. So war die Dominanz des britischen Films „The King’s Speech“ mit Start in zwölf Kategorien wohl so nicht von Anfang an geplant, jedoch spätestens seit den Golden Globes keine riesige Sensation mehr. Glück brachte den Mannen und Frauen um Hauptdarsteller Colin Firth ihre Favoritenrolle jedoch schon damals nicht viel, zogen sie doch in den meisten Kategorien den Kürzeren gegen den Film über Facebook und seinen Gründer Mark Zuckerberg „The Social Network“.

Neben der Web 2.0-Posse „The Social Network“ tritt in der Liga der Netzfilme auch noch Christopher Nolans Cyberthriller „Inception“, der vergangenes Jahr für volle Säle und jubilierende Kritiker gesorgt hat, mit ebenfalls acht Nominierungen an.

Coen-Brüder sind wieder da

Wohl am ehesten für Erstaunen sorgen können die Chancen für „True Grit“ ein Goldmännchen einzuheimsen. Glaubte man noch vor kurzem das Genre des guten alten Western wäre tot, konnten uns die Coen-Brüder mit zehn Nominierungen wieder einmal eines Besseren belehren. Die beiden Regie-Outlaws sind aber eben wohl auch die einzigen die momentan mit Staub und Schießeisen Massen begeistern. So könnte 19 Jahre nach Clint Eastwoods Meisterwerk „Erbarmungslos“ endlich wieder ein Streifen aus dem noch richtig wilden Westen die Statue für den besten Film einsacken.

Wenig Glück hatte Darren Aronofsky mit seinem „Black Swan“ der nur fünf Nominierungen erpickte. Für den Psycho-Horror-Thriller währen auf jeden Fall mehr drin gewesen. Richtig auf die Zwölf gab es aber für Regie-Altmeister Martin Scorsese. Sein Sinnestäuscher „Shutter Island“ fiel vollkommen durch und ohne Nominierung kann er wohl auch gleich zu Hause bleiben.


Favoriten sind klar

Beim besten Hauptdarsteller wird schwer an Golden-Glober Colin Firth (The King’s Speech) und seinem majestätischen Stottern vorbeizukommen sein. Versuchen wollen es einige (Javier Bardem, Jesse Eisenberg, Jeff Bridges, James Franco, der übrigens interessanterweise auch die Verleihung co-moderiert), werden wird’s wohl nix.
Ähnlich klar ist die Favoritenrolle von Natalie Portman („Black Swan“) bei der weiblichen Hauptrolle. Zu eindeutig, zu furchteinflößend war ihr schwarzer Schwan. Der Gewinn würde zumindest den Eindruck ausräumen sie hätte mit zwölf Jahren in „León der Profi“ die Rolle ihres Lebens verkörpert den seitdem war leider eher Ebbe.

Um den Auslandsoscar matchen sich diesmal "Biutiful" (Mexiko), "Dogtooth" (Griechenland), "In a Better World" (Dänemark), "Incendies" (Kanada) und "Outside the Law" (Algerien).

Der österreichische Beitrag „La Pivellina“ schaffte es nicht einmal in die engere Auswahl.
Und war nicht die Stief-Oma des Schwippschwagers des Ersatz-Ton-Assistenten des Gewinnerfilms in den 1950ern einmal fast auf der Tiroler Seite der Zugspitze wird es heuer wohl leider auch für Krone und ORF nix mit einem österreichischen Oscar.

Auf der Homepage der Oscars gibt es mehr Infos zu Preisen und Nominierten.

Die wichtigsten Kategorien im Überblick:

Bester Film:
"Black Swan", "The Fighter", "Inception", "The Kids Are All Right", "The King’s Speech", "127 Hours", "The Social Network", "Toy Story 3", "True Grit", "Winter’s Bone"

Bester Hauptdarsteller:
Javier Bardem ("Biutiful"), Jeff Bridges ("True Grit"), Jesse Eisenberg ("The Social Network"), Colin Firth ("The King’s Speech"), James Franco ("127 Hours")

Bester Nebendarsteller:
Christian Bale ("The Fighter"), John Hawkes ("Winter’s Bone"), Jeremy Renner ("The Town"), Mark Ruffalo ("The Kids Are All Right"), Geoffrey Rush ("The King’s Speech")

Beste Hauptdarstellerin:

Annette Bening, ("The Kids Are All Right"), Nicole Kidman ("Rabbit Hole"), Jennifer Lawrence ("Winter’s Bone"), Natalie Portman ("Black Swan"), Michelle Williams ("Blue Valentine")

Beste Nebendarstellerin:
Amy Adams ("The Fighter"), Helena Bonham Carter ("The King’s Speech"), Melissa Leo ("The Fighter"), Hailee Steinfeld ("True Grit"), Jacki Weaver ("Animal Kingdom")

Beste Regie:

Darren Arnofosky ("Black Swan"), David O. Russell ("The Fighter"), Tom Hooper ("The King’s Speech"), David Fincher ("The Social Network"), Joel und Ethan Coen ("True Grit")

Bester fremdsprachiger Film:
"Biutiful" (Mexiko), "Dogtooth" (Griechenland), "In a Better World" (Dänemark), "Incendies" (Kanada), "Outside the Law" (Algerien)

Bester Animationsfilm:
"How to Train Your Dragon", "The Illusionist", "Toy Story 3"

Beste Kamera:
"Black Swan", "Inception", "The King’s Speech", "The Social Network", "True Grit"

Beste Ausstattung:
"Alice in Wonderland", "Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1", "Inception", "The King’s Speech", "True Grit"

Bestes Kostüm:
"Alice in Wonderland", "I Am Love", "The King’s Speech", "The Tempest", "True Grit"

Bester Soundtrack:
"How to Train Your Dragon", "Inception", "The King’s Speech", "127 Hours", "The Social Network"

Bester Original-Song:
"Coming Home" (aus "Country Strong"), "I See the Light" (aus "Tangled"), "If I Rise" aus "127 Hours", "We Belong Together" aus "Toy Story 3"

Bestes Original-Drehbuch:
Mike Leigh ("Another Year"), Scott Silver etc. ("The Fighter"), Chriostopher Nolan ("Inception"), Lisa Choledenko etc. ("The Kids Are Right"), David Seidler ("The King’s Speech")

Bestes Drehbuch nach einer Vorlage:
Danny Boyle ("127 Hours"), Aaron Sorkin ("The Social Network"), Michael Arndt ("Toy Story 3"), Joel und Ethan Coen ("True Grit"), Debra Granik etc. ("Winter’s Bone")

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