10. August 2011

Der stadtbekannt Web-Tipp (XIV): BlaBlaMeter

Stadtbekannt vermisst in dieser neuen Serie das Web in Wien. Blogs, Communities und vieles mehr, was Wien im Internet ausmacht.

Wien ist in dieser Serie keinesfalls als geschlossenes System zu sehen, ein Fokus in den vorgestellten Projekten auf das Leben in Wien sollte zwar feststellbar sein, dass sich fast jede/s Blog/ Homepage/ Sonstiges auch mit anderen Dingen als nur mit Wien beschäftigt, versteht sich dabei aber von selbst.

www.blablameter.de

Diesmal ein kurzer aber umso besserer Web-Tipp. Die Seite BlaBlaMeter hat es sich zur Aufgabe gemacht, besseres Deutsch in Texten zu ermöglichen. Denn der BlaBlaMeter klärt ab, wieviel Bullshit in unseren Texten steckt.

Wir kennen das alle, sei es aus der Schulzeit, von der Uni, oder aus Arbeitszusammenhängen, den oft verzweifelten Versuch Texte künstlich aufzublähen und dabei jede Menge sinnloser Füllwörter zu verwenden. Das macht Texte mühsam zu lesen, raubt jedes Lesevergnügen und ist mitverantwortlich für den oft grauenhaften akademischen Stil im deutschsprachigen Raum.

Der BlaBlaMeter misst, oder versucht zu messen, wieviel heiße Luft in einem Artikel steckt. Um sinnvolle Ergebnisse zu liefern, sollte ein Text mindestens 3-5 Sätze haben. Bei 15.000 Zeichen macht das Programm schlapp.

Die Ergebnisse werden in einem Bullshit Index von 0,1 bis 1 aufgelistet. Wobei 0,1 ein guter und 1 ein furchtbar schlechter Wert ist.

Einige Beispiele

Unser Valentinstags Survival Guide schafft beispielsweise einen Bullshit Faktor von 0,1. Wie man uns belehrt: „Zeigt Ihr Text nur geringe Hinweise auf ‘Bullshit’-Deutsch.“

Ein stadtbekannt Debatte, beispielsweise “Nur die Pflicht will ich nicht…“ enthält da schon mehr heiße Luft. In diesem Fall 0,26. Man belehrt uns: „Ihr Text zeigt erste Hinweise auf ‘Bullshit’-Deutsch, liegt aber noch auf akzeptablem Niveau.“

Aber auch unsere Kollegen von den großen österreichischen Print-Zeitungen sind offenbar nicht davor gefeit, heiße Luft zu produzieren.

Franz Schellhorns SuperMarkt Kolumne „Hatte Karl Marx also doch recht?“ in der Presse kommt auf 0,33. Das bedeutet: „Ihr Text zeigt schon erste Anzeichen heißer Luft. Für Werbe oder PR-Sprache ist das noch ein guter Wert, bei höheren Ansprüchen sollten Sie vielleicht noch ein wenig daran feilen.“

Gerfried Sperls Standard-Kommentar "Schauprozess": Grassers Fehlgriff in die Geschichte, kommt gar auf 0,4. „Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft – Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).“

Dieser Web-Tipp kommt im Übrigen auf 0,18 was ja an sich noch ein akzeptabler Wert ist. Den BlaBlaMeter findet ihr hier.

4 Kommentare

  1. mandarine

    15. Februar 2011

    blablablabla
    ich LIEBE das blabla meter!!! ich will leute damit zum schweigen bringen…

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  2. Clementine

    15. Februar 2011

    @Mandarine
    Das wird aber nur funktionieren, wenn die Leute die du meinst, in Texten sprechen.

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  3. Romey

    15. Februar 2011

    Die Texte
    died er BlaBlaMeter ausspuckt sind so witzig. Ich glaub der wird zu einem ständigen Begleiter;-)

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  4. Joe

    15. Februar 2011

    blabla
    großartiger tipp. vielleicht könnte man das transkript der nationalratssitzungen direkt anschließen…

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