5. November 2013

Der Schweinehund, der Sport und der Winter

Wiener Christkindlmarkt Rathausplatz Eislaufen (c) STADTBEKANNT

Sport in Wien

Wenn die Tage zusehends kürzer und trüber werden, die Blätter von den Bäumen fallen und es draußen täglich ungemütlicher wird, dann hat der innere Schweinehund Hochsaison. Die Spezies Porcus Canis Interior fühlt sich im Herbst und Winter besonders wohl in der heimeligen Wärme der eigenen Wohnung, und es gibt ja auch kaum etwas Schöneres, wenn es draußen stürmt und schneit, als mit einer heißen Tasse Tee oder Kakao die Nestwärme der heimischen Couch zu genießen.

Dennoch gibt es gute Gründe, dem Schweinehund auch in den kalten Jahreszeiten den Kampf anzusagen. Den einen geht es darum, im Training zu bleiben. Die anderen möchten den Schlechtwetter-Blues mit Bewegung austreiben oder dem Winterspeck von Anfang an keine Chance geben. Doch unabhängig von der Motivation und dem Trainingsstand – es gibt in Wien auch im Winter reichlich Möglichkeiten, in Bewegung zu bleiben.

Dem Winter trotzen

Laufenthusiasten und Nordic Walker, die sich auch von nordischen Temperaturen nicht abschrecken lassen, werden im Winter für ihren eisernen Willen mit herrlichen verschneiten Stadtlandschaften oder menschenleere Parks belohnt. Für gegenseitige Motivation, Gesellschaft und ein wenig Herdenwärme beim Laufen gibt es zudem die Möglichkeit, sich einem der zahlreichen Lauftreffs anzuschließen, die sich wöchentlich zum gemeinsamen Training treffen.

Dem Winter ausweichen

All jene, die der unwirtlichen Witterung lieber aus dem Weg gehen, oder die ihre favorisierten Sportarten auch dann ausüben möchten, wenn es das Wetter nicht zulässt, können glücklicherweise in den unzähligen Sporthallen der Stadt Zuflucht nehmen. Und auch in den städtischen Hallenbädern kann man sich bei angenehmen Temperaturen fit halten und anschließend in Sauna oder Dampfbad den vom Schwimmen angestrengten Körper ebenso entspannen, wie die von der Kälte strapazierte Seele.

Dem Winter davonklettern

Alle, die hoch hinaus möchten und auch im Winter Vorsteigen, Bouldern und in Steilwänden abhängen wollen, können in Kletterhallen an die Decke gehen. Alleine im ersten Bezirk gibt es mit dem Kletterzentrum des Alpenvereins, dem Boulder Center Edelweiss und dem Alpinzentrum des Österreichischen Touristenklubs drei Hallen, in denen man den Stress des Alltags unter sich lassen kann. Die größte derartige Anlage in der Stadt ist mit ihren 1.900 m2 die Kletterhalle Wien in der Donaustadt.

Gemeinsam friert man weniger

Für Mannschaftssport stehen vonseiten der Stadt Wien 14 Sporthallen zur Verfügung, die Vereine etwa für Fuß-, Hand-, Basket- oder Volleyball mieten können. Alternativ können Vereine und Gruppen von HobbysportlerInnen aber auch oft Turnsäle von Schulen mieten. Diese sind meist leichter und günstiger zu bekommen, stehen logischerweise aber nur am Abend, an den Wochenenden und in den Ferien zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit, gemeinsam seinem Lieblingssport nachzugehen, bieten die Mehrzweckhallen von Fitnessstudios wie ClubDanube, die auch von Nichtmitgliedern gemietet werden können.

Einige Fitnessstudios verfügen darüber hinaus über Ballsportanlagen, die stundenweise gemietet werden. Neben Tennis und Badminton ist vor allem Squash eine beliebte Fitness-Sportart, weil es den Spaßfaktor des Ballsports mit rascher Reaktionsfähigkeit und intensiver körperlicher Anstrengung verbindet.

Ballspiele

Besonders Tennisfreunde finden aber auch außerhalb der Studios reichlich Gelegenheiten, auf die gelbe Filzkugel zu klopfen. Tennishallen gibt es in praktisch jedem Bezirk. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Vergleich, weil sich Angebot und Preis teils deutlich unterscheiden. Tendenziell sind Traglufthallen, wie es sie etwa im Arsenal oder auf der Postsportanlage gibt, günstiger als feste Anlagen. Zudem werden diese Hallen über auch im Sommer bespielten Freiluftplätzen aufgeblasen. Man spielt dort daher auf Sand, was viele Spieler gegenüber Hartplätzen oder Teppichgranulat bevorzugen. Aber auch wer seine Zeit statt mit Aufschlag und Topspin lieber mit Abschlag und Drive verbringt, hat im Wiener Winter Hallen-Optionen.

Das größte Indoor Golf Zentrum Österreichs befindet sich am Budocenter Wienerberg. Auf einer Indoor Driving Range, einem Putting- und Chipping Green und drei Simulatorboxen kann auf insgesamt 3.000 m2 an Kraft und Technik gefeilt werden.

Alles in einem

Ein wahres Eldorado für Sportbegeisterte auf der Flucht vor Schlechtwetter stellen schließlich die Sport- und Fun-Hallen der Stadt Wien dar. An drei Standorten (Ottakring, Donaustadt und Ferry-Dusika-Stadion) können hier verschiedenste Sportarten ausgeübt werden. Das Angebot reicht von Laufbahnen und Sprunganlagen über Tischtennis und Tischfußball bis hin zu Streetball, Streetsoccer und Inlinehockey. Nicht zuletzt gibt es in diesen Hallen auch Beachvolleyballplätze. Man kann hier also auch mitten im Winter Pritschen, Baggern und die Füße in den Sand strecken und sich ein wenig so fühlen, als wäre man am Strand von Rio (oder zumindest im Freibad).

Den Winter akzeptieren

Wenn die Temperaturen draußen auf den Gefrierpunkt sinken, wird den EisläuferInnen und Eishockeycracks erst so richtig warm ums Herz. In den Eishallen der Stadt können die Wienerinnen und Wiener nach Herzenslust die Kufen schwingen. Neben den Eishallen gibt es auch Freiluftplätze. Der bekannteste darunter ist wohl der Wiener Eistraum, der es Jahr für Jahr ermöglicht, wie schwerelos durch die Winterlandschaft vor dem Rathaus zu gleiten. Einen Besuch wert sind aber auf jeden Fall auch der traditionsreiche Wiener Eislaufverein am Heumarkt, der auch Eistanzkurse anbietet und die Kunsteisbahn Engelmann in Hernals, die Eislaufen und Eishockey „über den Dächern von Wien“ ermöglicht.

Neben dem Eis gehört zum Winter natürlich auch der Schnee. Mit der Hohe-Wand-Wiese in Penzing besitzt Wien die älteste Kunstschneepiste in Österreich. Für alle, die die horizontale Bewegung der vertikalen vorziehen, gibt es bei entsprechenden Witterungsverhältnissen in Wien auch auf 8 verschiedenen Strecken insgesamt rund 50 Kilometer gespurte Loipen. Langläufer können zum Beispiel über die Donauinsel gleiten, auf der Skatingstrecke im Prater trainieren oder den steilen Aufstieg zum Cobenzl antreten. Zu guter Letzt bieten die Berge in und um Wien auch eine Vielzahl an malerischen Routen für Schneeschuhwanderungen, die die körperliche Betätigung in der freien Natur mit einem wunderschönen Ausblick über das winterliche Wien verbinden.

1 Kommentar

  1. ich

    5. November 2013

    Grösste Tennis- und Golfhalle
    Die größte Halle in Wien für diese Sportarten ist die Europahalle! http://Www.europahalle.at

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