2. Februar 2014

Der Orient an der Donau

Die religiose Diversität Wiens

Das Wiener Stadtbild muss ja immer wieder herhalten, wenn es darum geht, Neuerungen oder vermeintlich Fremdes konsequent abzulehnen – dass Wien schon lange nicht mehr nur aus historischen Bauten, dem Stephansdom und dem Riesenrad besteht (und bestehen soll) haben offenbar einige noch immer nicht begriffen.

 

Nach der Buddhistischen Pagode an der Donau und der russischen Kathedrale im dritten Bezirk führt uns unsere Spurensuche nach dem Exotischen in Wien an die Neue Donau, wo seit über 30 Jahren ein Stückchen Orient auf uns wartet: die Wiener Moschee – samt Minarett.

Wiener Moschee (c) stadtbekannt.at
Wiener Moschee (c) stadtbekannt.at

Orientalische Formen in Wien

Schon von der U-Bahn aus sieht man die markante Kuppel und das in 32 Meter die Höhe ragende Minarett vor der klassischen Wien-Kulisse mit Donauturm den Hochhäusern der Donauplatte – was im ersten Moment des Erblickens durchaus für einige Verwirrung sorgt: derart orientalische Formen in Wien, kann das denn sein? Und ja, es kann: im Jahr 1979 war die Islamophobie offenbar noch weit weniger ausgeprägt als heute. Keinerlei Proteste gab es damals gegen den von Richard Lugner ausgeführten Bau. Die Moschee galt als Stolz von Wien, bei deren Eröffnung Bundeskanzler und Präsident sprachen – während heute gegen Minarette gezetert wird.

Wiener Moschee Inschrift (c) stadtbekannt.at
Wiener Moschee Inschrift (c) stadtbekannt.at

Gotteshäuser zu bauen wirkt im 21. Jahrhundert natürlich zwar obsolet und rückschrittlich, ein Stückchen fremde Kultur in die eigene zu bringen kann eine Stadt allerdings nur bereichern. Betreten kann die Moschee natürlich auch von Gästen werden – vorausgesetzt man trägt keine „Strandkleidung“ und stellt seine Schuhe beim Eingang ab.

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