14. November 2011

Das Wort zum Tatort vom 16.10.2011 – “Das schwarze Haus”

Sodom und Gomorrha (also Business as Usual) in der Künstlerkolonie: ein alter Mann bedrängt eine junge Frau, malt noch in aller Ruhe ein Aktbild von ihr als plötzlich das Licht ausgeht. Beim anschließenden Inspizieren des Sicherungskasten wird er mit einer perfiden Stromfalle getötet: ein Fall für Clara Blum und Kai Perlmann.

Erste Ermittlungen ergeben, dass der Tote nicht nur bildender Künstler sondern auch Vorstandsmitglied in der Kunstfabrik Dierenhofen war, einer Art Wald- und Wiesen-WUK mit Galerie und Café. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind die Galeristin Simone von Sallari, der Komponist Thomas Backhausen und der berühmte Krimischriftsteller Ruben Rath, daneben gibt es noch Ex-Vorstandsmitglied Peter Jentschke, nebenher noch erfolgloser Krimi-Schriftsteller. Die Hauptverdächtige ist allerdings Susanne Gauss, die Barkeeperin und Dame am Gemälde – sie war schließlich die letzte am Tatort.

Auf Anschlag

Während also munter befragt wird, stirbt schon die nächste: Galeristin Simone von Sallari kommt durch einen Jagdunfall ums Leben, natürlich wegen Sabotage an ihrem Hochsitz – ganz so wie in einem Roman von Ruben Rath. Und plötzlich merkt man: auch der erste Mord wurde nach Vorlage eines seiner Romane ausgeführt. Die Polizei hat es also mit einem perfiden Serientäter zu tun, und da Rath insgesamt drei Bücher geschrieben hat, ein weiteres ist in Arbeit, sind die anderen Vorstandsmitglieder in großer Gefahr.

Die nächste Leiche kommt bestimmt…

Was nun folgt ist Polizeiarbeit par excellence: anstatt die Vorstandsmitglieder unter ständigen Polizeischutz zu stellen und etwas mehr Beamte zur Überwachung und Ermittlung abzustellen, wird einfach nur gewartet, bis der Nächste stirbt. Begründung: man weiß ja nicht, ob der Täter nicht auch im Vorstand sitzt. Man drangsaliert also weiterhin die Dorfschönheit Susanne, die übrigens ein Verhältnis mit dem autistischen Sohn von Rath hat. Hat der nicht vielleicht ein Motiv? Während Blum und Perlmann also total im Dunkeln tappen und lieber über das Angeln philosophieren, wird Thomas Backhausen in seinem Wohnwagen in die Luft gesprengt. Langsam brennt also der Hut, schließlich ist nur mehr ein Vorstandsmitglied übrig: Ruben Rath.

Der bekommt dann auch wirklich nächtlichen Besuch, und zwar von Peter Jentschke samt Schrotflinte. Der steckt also hinter all den Anschlägen, weil er eifersüchtig auf den Erfolg Raths war, und er selbst, als erfolgloser Schriftsteller, sich wie der Hamster im Rad abmüht und nicht weiterkommt (man beachte diese brillante Metapher im Drehbuch). Am Ende bekommt sogar die Polizei mit, was gespielt wird und verhindert den letzten Mord durch Zufall. Naja, ein Drehbuch mit mehr Löchern als Leichen, mäßig unterhaltsam, aber trotz der fünf Morde: Ende gut, alles Gut. (rmd)

Im Topkino und im Schikaneder gibts übrigens jeden Sonntag ein Tatort Public Viewing – bei freiem Eintritt und mit dem Highlight Täterraten, bei dem es auch noch Freigetränke zu gewinnen gibt.

Ältere Tatortrezensionen findet ihr in der Leiste unter diesem Artikel.

3 Kommentare

  1. Charles

    17. Oktober 2011

    Schlechtester Tatort seit langem
    Die Ermittler sind zu ihrem Täter gekommen wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Dazwischen haben sie eigentlich nichts getan.

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  2. xpod

    17. Oktober 2011

    susi…
    fesch war die dame.

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  3. mela

    17. Oktober 2011

    bin um 21 Uhr
    eingeschlafen 🙂

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