9. Januar 2012

Das Wort zum Tatort vom 1.1.2012 – “Tödliche Häppchen”

Schweinehälften und Formfleisch: die Arbeit in der Großküche ist nichts für Vegetarier und schwache Nerven – und zusätzlich steht noch Mobbing an der Tagesordnung. Eigentlich kein Wunder also, dass Steffi Pietsch, das Opfer der täglichen Attacken, tot unter einer Brücke aufgefunden wird – doch der Selbstmord der jungen Mutter ist nur vorgetäuscht.

„Sie war schon tot als sie sich umgebracht hat“, wie es die Gerichtsmedizin so süffisant bemerkt – was Odenthal und Kopper auf den Plan ruft. Die Ermittlungen beginnen also in der Fleisch-Fabrik, wo erstmal der Chef befragt wird -.der schon bei Eintreffen der Polizei ständig so nervös kicherte, dass man eigentlich schon von Anfang an wusste, dass er etwas mit dem Mord zu tun hat. Vor allem als die mobbende Spätschicht mit der Sprache herausrückt: Steffi Pietsch wollte offenbar aufdecken, dass die Firma nicht ordnungsgemäß schlachtet und Schlachtabfälle sogar in verzehrbare Schnitzel mischt, dafür hat sie auch Filmmaterial gesammelt – doch ihr Computer ist verschwunden. Klar dass man sich so keine Freunde im Betrieb macht – schließlich stehen die Arbeitsplätze von hunderten auf dem Spiel.

Die Polizei tanzt

Natürlich wäre das alles viel zu einfach, deswegen muss ein Ablenkungsmanöver für den Zuschauer her: die neue Frau des Exmannes der Toten hätte immerhin Eifersucht als Motiv gehabt, kann es allerdings auch nicht gewesen sein – Alibi. Trotzdem wird im Tanzstudio der Verdächtigen tanzend ermittelt, was wohl der humoristischen Auflockerung dienen hätte sollen, im Endeffekt aber irgendwie keinen Sinn machte. So musste dann also doch weiter im Schlacht-Milieu ermittelt werden, und zwar durch illegales Einsteigen bei Nacht. Viel mehr Sinn machte das nicht, allerdings stand damit fest: der Betrieb hat tatsächlich etwas zu vertuschen: hier werden nachts Fleischabfälle paniert. Die Verdachtsmomente gegen den Chef verdichten sich also – doch kann man ihm etwas Beweisen?

Die Lösung des Rätsels

Der Schlüssel zum Fall ist dann schließlich Elke Schmitz, Kollegin und Freundin der Toten, die schlussendlich doch mit der Sprache herausrückt: sie hat Steffi Pietsch im Streit um deren Aufdecker-Tätigkeiten die Treppen herunter gestoßen – der Chef, mit der Schmitz ein Verhältnis hatte, hat dann den Rest erledigt und sie über die Brücke geworfen.

Wenn schon also kein guter Tatort, hoffen wir zumindest, dass mancher seinen Fleischkonsum überdenkt – denn wie lautete die wenig subtile Moral des Tatorts? Wer gegen Tiere grausam ist, der kann kein guter Mensch sein. (rmd)

Im Topkino und im Schikaneder gibts übrigens jeden Sonntag ein Tatort Public Viewing – bei freiem Eintritt und (manchmal) mit  Täterraten, bei dem es auch noch Freigetränke zu gewinnen gibt. Ebenso gibts im Moped und im Hawidere Public Viewings. Ältere Tatortrezensionen findet ihr in der Leiste unter diesem Artikel.

3 Kommentare

  1. Claudio

    2. Januar 2012

    Gestern gab es einen Tatort?
    Was war mit dem ORf los zeigt lieber das Traumschiff.

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  2. die ...

    2. Januar 2012

    …Tanzeinlage
    ..war einigermaßen komisch… bin danach eingeschlafen…

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  3. xpod

    2. Januar 2012

    …orf, hallo!?
    kapier ich auch nicht ganz, das mit dem Traumschiff.

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