Theater, Kinos und Museen
Was machen wir heute Abend? Theater oder Kino? Im Siebensternviertel gibt es alles, und nur ganz wenig Mainstream.
Die Theater bleiben ihren Themengebieten treu und fördern vor allem junge Schauspieler. Man kann sich unbekannte Stücke und kritische Interpretationen anschauen, man kann als Zuschauer so nahe an der Bühne sitzen, dass man das Gefühl bekommt selbst im Stück zu sein. Kurz: man kann Kultur hautnah erleben.
Theater
Bemerkenswert viele kleine Theater findet man im Siebensternviertel. Jedes anders, jedes interessant. Die Themenschwerpunkte der einzelnen Bühnen sind so unterschiedlich, wie ihre Gäste. Eine spannend, belebende Theaterszene – mitten in Wien.
Theater der Jugend (Renaissance Theater)
Die beiden Spielstätten, das Renaissance Theater in der Neubaugasse und das Theater im Zentrum in der Liliengasse im ersten Bezirk, bilden das Theater der Jugend, welches als größtes Theater für Kinder und Jugendliche in Europa gilt. Das Renaissance Theater kann bis zu 698 Menschen beherbergen und hat abwechslungsreiche Stücke quer durchs Gemüsebeet im Programm. Acht bis zwölf Produktionen entstehen jährlich und der Schwerpunkt liegt nicht nur auf jungem Publikum, sondern auch auf der Förderung junger Talente. Also nicht wundern, wenn vor dem Haupteingang ein paar Schulklassen um die besten Karten anstehen.
Theater der Jugend
Neubaugasse 38
Volkstheater
Das Volkstheater wurde 1889 als Gegenstück zum Hofburgtheater gegründet. Hier war auch die bürgerliche Bevölkerungsschicht willkommen und so war das Programm abwechslungsreich und die Preise leistbar angelegt. Und auch heute spricht das Volkstheater mit seinen Produktionen eine breite Masse an. Spezielle Angebote für Schülergruppen und Rabatte für Studenten machen das Theater zugänglich für jeden. Die Inszenierungen sind zeitgenössisch und bleiben durchgehend interessant, abwechslungsreich und definitiv einen Besuch wert!
Volkstheater
Neustiftgasse 1
Theater SPIELRAUM
Seit 2002 gibt es das Theater SPIELRAUM im Siebten. Seitdem hat sich das Schauspielhaus in den Räumlichkeiten des alten Erika-Kinos in der Kulturszene etabliert – wenn auch etabliert das falsche Wort dafür scheint, denn kritisch, unangepasst und innovativ ist das Programm mehr denn je. Das zumeist junge Publikum weiß dies auf jeden Fall zu schätzen. Neben den obligaten Abendvorstellungen, veranstaltet das Theater auch Matinéen, zu denen natürlich auch ein ordentliches Frühstück gehört. Denn wie lassen sich literarischer Anspruch und schauspielerische Kreativität besser genießen als mit Frühstück und Kaffee im Bauch?
Theater SPIELRAUM
Kaiserstraße 46
KosmosTheater
Vielen ist das KosmosTheater vielleicht noch als Kosmos Frauenraum bekannt. Ursprünglich aus einer Fraueninitiative heraus gegründet, hat sich das Theater speziell auf Frauen- bzw. Genderthematiken spezialisiert und fördert durch seine Initiativen vor allem Künstlerinnen. Zeitgenössische Kunst, meist in interdisziplinären Projekten, wird gezeigt. Sei es nun Tanz, Clownerie oder klassisches Theater – in den Stücken setzt man sich gezielt mit Rollenklischees auseinander. Seit 2000 hat sich in der Siebensterngasse somit ein Zentrum für Genderfragen entwickelt, das nach wie vor am Puls der Zeit agiert.
KosmosTheater
Siebensterngasse 42-44
off- Theater
Das kleine Theater am Ende der Kirchengasse ist zum einen das Zuhause des Bernhard- Ensembles, bestehend aus einem kleinen Schauspielerteam und zum anderen der Märchenbühne „der Apfelbaum”. Letztere zeigt Puppenspiele vor allem für kleinere Gäste, wobei das Programm monatlich wechselt. Ob Dornröschen oder ein abgewandeltes Mash Up von „The Big Lebowski” – für jede Altersgruppe gibt es ein passendes Angebot. Sollte man dennoch nichts Passendes finden, der wird vielleicht im hauseigenen Café fündig: Hier gibt es biologische Köstlichkeiten, selbstgemachten Kuchen und leckeren Kaffee im sommerlich orangefarbigen Ambiente. Wer Glück hat, kann dabei sogar den Näherinnen im Nebenzimmer bei der Arbeit zusehen.
off Theater
Kirchengasse 41
Theater am Spittelberg
Das Theater am Spittelberg blickt auf eine lange Geschichte zurück und hat die Entwicklung des Spittelbergs generell sowohl miterlebt als auch geprägt. Die aktuelle Geschichte begann aber mit der Generalsanierung im Jahre 2003. Neue Projekte und eine bunte Mischung aus Konzertprogramm, Theatern und Künstlerförderung macht das Theater am Spittelberg zu der erfolgreichen Bühne, die sie heute ist. Ob internationale Künstler, heimische Nachwuchstalente oder Stücke speziell für Kinder – das Programm lässt fast keine Lücken offen.
Theater am Spittelberg
Spittelberggasse 10
Kinos
Wär hätte das gedacht: in den 1920er Jahren war der siebte Bezirk als “Filmbezirk” bekannt. Es gab ganze 12 Kinos. Heute fällt die Ausbeute etwas mager aus – und gerade deswegen sind wir stolz auf das letzte bestehende Kino.
Bellaria Kino
Gut versteckt hinter dem Volkstheater befindet sich eines der ältesten noch erhaltenen Kinos Wiens: das Bellaria Kino. Hinter den Türen des Lichtspieltheaters verbirgt sich eine eigene, wenn auch etwas antiquiert anmutende Welt. Es scheint so, als hätte sich in den letzten 50 Jahren hier nicht viel getan. Die Tapeten stammen wie es scheint noch aus den 30er Jahren, die Bar ist ein Relikt aus den 50ern und auch die Kinosessel sind herrlich einzigartig. Ein Programmkino mit österreichischen sowie internationalen Filmen und herrlich nostalgischem Ambiente. Ein must see!
Bellaria Kino
Museumstraße 3
Museen
Viele Museen gibt es ja nicht, in dem Teil des siebten Bezirks, der nicht gerade „MuseumsQuartier” heißt. Trotzdem sollen sie nicht übergangen werden, sind sie doch auch sehr interessant:
WestLicht
Spätestens zur World Press Photo-Ausstellung treibt es jeden einmal ins WestLicht. Die Fotos, die dort gezeigt werden sind aber das ganze Jahr über einen Besuch wert. Und was meist schon vergessen wird: Im WestLicht geht es nicht nur um Fotografie, sondern auch um die Technik dahinter. Deshalb werden dort auch die verschiedensten Kameramodelle ausgestellt. Unter anderem war auch die teuerste Kamera der Welt dort zu Gast. Das Ziel der Gründer war es nämlich schon 2001 eine Verbindung von Technologie und Fotografie herzustellen und das ist bis heute so geblieben.
Galerie Westlicht
Westbahnstraße 40
Bezirksmuseum Neubau
Das Bezirksmuseum Neubau gibt es nun schon seit dem Jahr 1966 und fungiert als zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Bezirksgeschichte und für die Sammlung interessanter Exponate von Betrieben aus der Umgebung. Zum Beispiel kann man einige besondere Webstühle aus den Hochzeiten der Seidenweberein in Schottenfeld bewundern. Noch heute erinnert uns die Seidengasse an dieses „Seiden-Zentrum”.
Das Museum ist für Besucher gratis zugänglich und beherbergt neben den dauerhaften Exponaten auch zirka drei Sonderausstellungen jährlich. Bei diesen werden regionale Künstler vorgestellt und auch Stücke von Privatsammlern gezeigt.
Bezirksmuseum Neubau
Stiftgasse 8