8. Mai 2013

Das älteste Grab

Wer liegt im ältesten Grab Wiens?

Der Wiener würde sagen: „Der, der als Erster gestorben ist.“ Der jüdische Friedhof in der heutigen Rossau ist der älteste erhaltene Friedhof Wiens. Kaum jemand kennt ihn, liegt er doch im Hof eines Pensionistenheimes in der Seegasse 9–11 im 9. Bezirk. Zwar ist er 1629 erstmals erwähnt worden, aber man geht davon aus, dass hier schon ab 1540 (bis 1783) begraben wurde. Dann verbot Kaiser Joseph II. Friedhöfe innerhalb des Linienwalls, dem heutigen Gürtel. Besonderheit des Friedhofes ist, dass er aufgrund jüdischer Gesetze nicht aufgelöst werden durfte, sondern einfach nicht mehr belegt wurde.

Um ihn vor Schändungen zu schützen, brachten einige Juden die Grabsteine mit ausschließlich hebräischen Inschriften vor den Nazis in Sicherheit und vergruben sie auf dem Zentralfriedhof. Um 1980 wurden sie wiederentdeckt und 1984 wurde der Friedhof Seegasse wieder eingeweiht.

Im ersten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof wurde am 1. November 1874 der Josefstädter Jakob Zelzer begraben.


„Darf’s a bisserl mehr sein?“

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag.    

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