29. Januar 2011

Das große Finale von “Helden von morgen” ging über die Bühne…

Eine etwas müde Angelegenheit war das große Finale von „Hevomo“, wie die richtigen Insider die ORF-Castingshow „Helden von morgen“ auch gerne bezeichnen, aber beginnen wir bei unserer kurzen Zusammenfassung von vorne: Nachdem man sich einmal zehn Minuten lang gegenseitig beweihräuchert hat und der erste Song im Trio („Menage à Trois“, wie Marilyn Manson wohl gesagt hätte) überstanden war, wurde es auch schon klar – nicht nur wird Final-typisch die Hälfte der Sendezeit mit Rückschauen und Zusammenschnitten der tollsten, bewegendsten und ergreifendsten Momente geschunden, nein: es werden nun auch noch bereits gesungene Lieder wiederverwertet.  

Jeder der Kandidaten durfte nun also seinen Lieblingssong noch einmal performen. Trotz Mangel an Profi-Coaches (der ORF hat sein Jahresbudget wohl offenbar schon für Herrn Manson ausgegeben) haben das natürlich alle mit Bravour gemeistert – negative Kritik wurde keine gehört – in der ganzen Sendung nicht. Die Jury überschlug sich mit Begeisterung und Jubel, und ehrlich, jeder der drei Kandidaten war der Allerbeste und hat das Geld auch am allermeisten verdient. Danach kam der obligatorische Gruppensong mit allen Kandidaten die je bei Helden von morgen dabei waren, dafür hat man also wirklich nochmal die acht schon ausgeschiedenen Gesangstalente aus der Versenkung geholt. Das Überraschende dabei war zu sehen, wie schnell man vergisst: wer bitte ist Samira, Sabrina, Katharina, Lucas oder Daniela? Waren die da wirklich auch einmal dabei?

Die Entscheidung 

Dann kam es auch schon zum ersten Voting: Sarah Nardelli flog raus – danach ging es Schlag auf Schlag: beide verbliebenen KandidatInnen durften noch ihren Siegersong vortragen und dann wurde auch schon das Ergebnis verkündet: Cornela Mooswalder ist die Ober-Heldin von morgen. Wer da schon „Schiebung“ rufen möchte, sollte noch einmal nachdenken: die Zielgruppe von Lukas Plöchl ist am Freitag um zehn Uhr abends wohl einfach schon zu betrunken um noch SMS zu tippen…

Die Zukunftsaussichten der KandidatInnen:

Cornelia Mooswalder
bekommt einen riesigen Werbevertrag mit Schirnhofer und wird Testimonial in einer Kampagne für eine neue steirische Bio-Wurst-Linie. Der durchschlagende Erfolg führt dazu dass sogar die gute alte Gesichtswurst wieder aufgelegt wird – mit ihrem Konterfei. Lecker! Ernsthafte Einschätzung? Cornelia bekommt eine Single produziert, floppt, und landet dann auf diversen Musicalbühnen, möglicherweise sogar mit Erfolg – Lucas Perman lässt grüßen. 

Sara Nardelli
schreibt gemeinsam mit Massimo Scheena einen Rap-Song à la Eminem/Dido und kommt damit gleichzeitig auf Platz eins, zwei und drei der österreichischen Download-Charts. Danach heiraten die beiden und die Hochzeit wird live im ORF übertragen: Reinhard Fendrich spielt den Pfarrer, Trautzeugen sind die Erzfeinde Sido und Marilyn Manson, die sich danach aber weinend in den Armen liegen. Ernsthaft? Ja, ernsthaft! 

Lukas Plöchl
ist von der Niederlage so enttäuscht dass er beschließt, nie mehr ein Mikrophon in die Hand zu nehmen und Bio-Bauer im Mühlviertel zu werden. Rappen tut er nur noch im Stall – deshalb schmecken die Schweinsschnitzel vom Plöchl-Bauern auch gleich viel besser und werden der Renner in allen 7.-Bezirk Öko-Läden. Ernsthafte Einschätzung: die Trackshittaz Touren erfolgreich durch Österreich, werden aber trotzdem immer „Underground“ bleiben. „Oida Taunz“ bleibt weiterhin in der fixen Trackliste auf jeder Apres-Ski Party. Immerhin!

Foto: http://heldenvonmorgen.orf.at/

Raphael Maria Dillhof

„Es scheint so, dass in unserer Kultur das Leben dasjenige ist, was nicht definiert werden kann, aber gerade deswegen unablässig gegliedert und geteilt werden muss." (Agamben)

1 Kommentar

  1. hairboy

    29. Januar 2011

    doris!
    und doris golpashin? die macht dann report, thema und die zib3 oder?

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