27. Mai 2010

„Carlsberger“ sitzen auf dem Trockenen

Für die MitarbeiterInnen des dänischen Brau-Riesen Carlsberg gibt es seit Anfang April kein Freibier mehr am Arbeitsplatz. Zuvor durfte man sich den ganzen Tag über nach Lust und Laune am eigenen Gerstensaft bedienen. Die Bier-Kühlschränke in den Fabrikshallen sind bereits entfernt worden. Lediglich in der Kantine dürfen die Beschäftigten ab jetzt in ihrer Mittagspause ungestört trinken.

Bisher hieß die einzige Regel „Niemand darf bei der Arbeit betrunken sein“.  Und so soll es nach Meinung der MitarbeiterInnen von Carlsberg auch weitergehen. Um ihren Protest gegen die neuen, strengeren Regeln kund zu tun legten vergangenen Mittwoch 800 und am Donnerstag noch einmal etwa 250 von ihnen die Arbeit nieder. Solidarisch mit ihren KollegInnen in der Brauerei zeigten sich auch die LastwagenfahrerInnen des Konzerns. Ihre Arbeitsniederlegung führte zu Verzögerungen bei der Auslieferung im gesamten Raum Kopenhagen. Dabei sind sie von den neuen Einschränkungen gar nicht betroffen. Ihnen ist es immer noch erlaubt sich drei Bier aus der Kantine mitzunehmen, weil sie häufig ihr Mittagessen dort verpassen. Trinken sollten sie diese allerdings nicht, sind ihre Lkw doch mit Atemluftsensoren sowie Zündsperren ausgerüstet. Bierernst meinen sie es augenscheinlich trotzdem.

Auch Werbe-Experten sehen die Wirkung des Verbots skeptisch und sind um das Konzern-Image besorgt. So ist es für das Geschäft sicher nicht zuträglich, wenn jetzt auch schon die Brauereien gegen das Trinken sind.

 

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