8. Februar 2017

Buchtipp: Marylin

Cover - Rundt - Marylin

Marylin von Arthur Rundt

Der Roman „Marylin“ ist eine großartige Neuentdeckung. Ende der 1920er-Jahre als Fortsetzungsroman in der Neuen Freien Presse erschienen und nun erstmals in Buchform veröffentlicht, hat diese Geschichte nichts an Aktualität eingebüßt.

 

Ein vergessener Name

Arthur Rundt ist heute nur mehr den wenigsten LeserInnen ein Begriff. Anfang des 20. Jahrhunderts war der 1881 im polnischen Kattowitz geborene Autor, Journalist, Regisseur und Theaterdirektor jedoch eine gewichtige Stimme im kulturellen Leben Wiens. Ab 1912 Co-Intendant der Freien Wiener Volksbühne, ab 1924 Korrespondent/Feuilletonist für verschiedene Zeitungen (u.a. Hamburger Anzeiger, Der Morgen, Der Tag, Vossische Zeitung), war Rundt auch als Autor verschiedener Reise- und Sachbücher („Amerika ist anders“, „Frag mich was!“, „Der Mensch wird umgebaut“) erfolgreich.

 

Liebe & Alltagsrassismus

Die Erfahrungen aus seinen Reisen in die USA bildeten auch die Basis für seinen Roman »Marylin«. Anhand einer folgenschweren Liebesgeschichte wird darin der Alltagsrassismus im Amerika des Jazz Age auf überzeugende Art und Weise ins Visier genommen. Der Architekt Philip Garrett und die von ihm verehrte Marylin scheinen zunächst in New York ihr Glück gefunden zu haben. Die Geburt des lange erwarteten Kindes setzt jedoch eine verhängnisvolle Kette an Ereignissen in Gang, in der die gesellschaftspolitischen Probleme der USA sichtbar werden.
Arthur Rundt gelang damit eine scharfsinnige Bestandsaufnahme, die durch die traurigen Ereignisse der letzten Zeit noch mehr an Relevanz gewonnen hat.

 

Marylin
Arthur Rundt
Herausgegeben & mit einem Nachwort von Primus-Heinz Kucher
176 Seiten | Gebunden mit Halbleineneinband und Lesebändchen
18,- Euro
ISBN 978-3-903005-28-0
Edition Atelier
Auch als E-Book erhältlich!

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