1. Februar 2017

Buchtipp: Etappen einer Flucht – Tagebuch einer Dolmetscherin

Etappen einer Flucht – Tagebuch einer Dolmetscherin - Nermin Ismail

Das Meer birgt das Vergessen

In “Etappen einer Flucht” begleitet die Journalistin Nermin Ismail Frauen, Männer und Familien auf ihrem lebensgefährlichen Weg nach Europa. Gemeinsam mit dem Fotografen Simon van Hal hat sie die Lebensgeschichten der Flüchtlinge dokumentiert.

 

Ungehörte Stimmen

Es sind Namenlose, die fast täglich im Mittelmeer ertrinken. Es sind Namenlose, die zu uns „in Strömen“ nach Europa kommen. Und es sind Namenslose, die hier ein neues Zuhause suchen. Namenlos, weil unbekannt. Namenlos, weil oft unzugänglich. Wir sprechen viel über sie, sie selbst kommen selten zu Wort. Eine anonyme Menschenmasse, die keiner versteht, die keiner kennt. Nermin Ismail lässt diese Menschen zu Wort kommen.
Die Autorin arbeitete monatelang freiwillig und unbezahlt als Übersetzerin für Flüchtlinge aus dem arabischen Raum in Deutschland, Österreich, Slowenien, Ungarn, Griechenland und der Türkei. In diesem Buch übersetzt sie die Geschichten und Schicksale einzelner Menschen in umgekehrte Richtung, um sie den deutschsprachigen Lesern näher zu bringen. Die Rolle der Übersetzerin ist dabei zentral. Denn erst durch das Eintauchen in die Welt dieser Menschen kann ein Verständnis für ein Leben auf der Flucht erfolgen.

 

Leben zwischen den Welten

Nermin Ismail, Österreicherin, Journalistin und Tochter ägyptischer Eltern, findet über das Arabische den Zugang zu Asyl suchenden Menschen und reflektiert stets auch ihre eigene Rolle, Position und Denkweise als in Österreich lebende Europäerin.

 

Etappen einer Flucht – Tagebuch einer Dolmetscherin
Nermin Ismail
Mit Fotos von Simon van Hal
240 Seiten, farbig bebildert
ISBN: 978-3-85371-409-6
19,90 Euro
Erschienen im Promedia Verlag

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