15. März 2015

Buchtipp: Die Sprachlosigkeit der Fische

Gestatten: Gerda

Wer Gerda nicht kennt, verpasst was: Sie ist einer dieser Menschen, mit denen man ständig Überraschungen erlebt und deren Lust auf Abenteuer scheinbar keine Grenzen kennt. Die sich über das Alltägliche wundern und das Absurde ganz selbstverständlich finden. Ansonsten ist Gerda vor allem einmalig, unvergleichlich, jede Kategorie scheint zu eng für sie – und sie ist die Hauptfigur in „Die Sprachlosigkeit der Fische“, dem Debütroman der jungen Wiener Schriftstellerin Margit Mössmer.

Unterwegs mit Gerda

Die Schauplätze in diesem Roman sind zahlreich, denn Gerda ist ständig unterwegs. Eine postmoderne Nomadin eben, überall daheim und jederzeit bereit, die Koffer zu packen. Ihre Reisen kippen mal mehr, mal weniger stark ins Surreale. Losgelöst aus dem gewohnten Gefüge von Zeit und Raum schweben sie ein gutes Stück über der harten Oberfläche der Wirklichkeit. Manchmal sind sie wie Märchen, nur eben ein gutes Stück erwachsener, witziger und sonderbarer.

Unkonventionell und souverän

Der Roman erzählt in Episoden von Gerdas Reisen, die in sich geschlossen scheinen, aber ein gemeinsames Ganzes bilden. Margit Mössmer ist keine Autorin, die sich an Konventionen bindet – weder inhaltlich noch formal. Für ein Debüt ist das umso erstaunlicher. „Die Sprachlosigkeit der Fische“ ist ein höchst souveräner Erstling. Genau wie Gerda einem vorkommt, als wäre sie immer schon überall dabei gewesen, erscheint einem Margit Mössmer wie die geborene Autorin.

Die Sprachlosigkeit der Fische
Margit Mössmer
136 Seiten
€ 16,95, als E-Book € 9,99

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