11. Juli 2011

Besetztes Ottakring

Der Lobmeyer-Hof in Ottakring wurde um 1900 als so genannter Volkswohnbau errichtet und war ein Werk des Architekten Leopold Simony, einer der wichtigsten Vertreter des Sozialen Wohnbaus in Wien. In den letzten Jahren ist er zunehmend verfallen und war kaum mehr bewohnt, nun wurde er besetzt.

Simonys Bau, damals mit dem schicken Namen „Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Stiftung Lobmeyerhof“ versehen, setzte mit dem Muster einer dichten Verbauung um große, gemeinschaftlich nutzbare Innenhöfe, ein Beispiel, das den späteren sozialen Wohnbau in Wien prägte.

Seit einigen Tagen ist der Lobmeyer-Hof besetzt. Nur noch drei Parteien wohnen dort zur Zeit noch, in den letzten Jahren haben fast alle BewohnerInnen das Haus, welches zunehmend verfiel, verlassen.

Autonomes Zentrum

Abriss oder Aufwertung standen als Weiterverwertungskonzept der Stadt Wien im Raum. Daraus wird nun bis auf weiteres nichts, denn die BesetzerInnen planen ein selbstverwaltetes autonomes Zentrum. Der Innenhof soll allgemein zugänglich gemacht und mit einem Kinderspielplatz ausgestattet werden. Eine Volxbibliothek, Gemeinschaftswerkstätten, kostenlose Beratungsstellen und allerlei Raum für Gemeinschaftsinitiativen geschaffen werden.

Die Besetzung wird mit den stetig steigenden Mieten, die immer schwerer leistbar sind, argumentiert. Gleichzeitig stünden 80.000 Wohnungen, großteils zu Spekulationszwecken, in Wien leer.

Ob die BesetzerInnen mit ihrem Projekt Erfolg haben, bleibt abzuwarten. Bislang wurden alle Versuche von Neubesetzungen in der Stadt sehr rasch polizeilich geräumt. Dass das bislang nicht geschehen ist, könnte somit bereits als erster Erfog der initiative gewertet werden.

Weitere Informationen zur Besetzung findet ihr hier.

5 Kommentare

  1. mini malist

    11. Juli 2011

    Diesmal könnte es was werden
    Im Koalitionsabkommen SPÖ -Grün steht, dass Zwischennutzungen gefördert werden sollen. Finde ich eine gute Sache und könnte hier greifen.

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  2. Clara

    11. Juli 2011

    Gefällt mir.
    ein besetztes Zentrum abseits der eingefahrenen EKH Geschichte würde der Stadt sicherlich gut tun.

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  3. unglaublich

    11. Juli 2011

    Ich habt ja keine Ahnung
    Ihr habt leicht Reden. Klar gehören Soziale Einrichtungen her aber da wo Sie hinpassen und dann auch geplant mit Betreungen. Wir können gerne Wohnung tauschen und dann seht Ihr wie das ist. Nämlich nicht Lustig und dazu zahlt man unsummen an Mieten um eben in einer ruhigen Gegend zu Wohnen mit seinen Kindern.
    Und eigentlich dachten wir dass das Haus endlich renoviert werden würde. Denn Leute Wohnungen fehlen in Wien auch.

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  4. kai neanung

    11. Juli 2011

    @unglaublich
    … ähm ja, genau darum geht es: leistbarer wohnraum in angenehmer umgebung mit grünraum – besonders für familien wichtig. renoviert wird die hütte, falls überhaupt, nur, um dann so wie die nachbarblocks (siehe google maps) mit pool am dach ausgestattete oberschicht-appartements zu werden

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  5. bubble

    14. Juli 2011

    @unglaublich
    Schön: Ihr Outing in der Überschrift, denn Sie haben wirklich keine Ahnung. Aber nachdem Sie schlecht schreiben können, können Sie wahrscheinlich auch schlecht lesen…

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