27. Mai 2012

Beograd (Belgrad) bedeutet übersetzt auf Deutsch weiße Stadt

Beograd und Be? (Wien) – kein Vergleich

Eigentlich sollte dieser Artikel ein Belgrad-Wien-Vergleich werden – beides sind Hauptstädte, deren jeweiliger Länder (all jenen, die nicht genau wissen, wo Belgrad liegt, sei es hier erklärt: Belgrad ist die Hauptstadt von Serbien). Beide Städte liegen an der Donau. Aber das war´s dann auch schon mit den wunderbaren Vergleichen. Denn eigentlich sind die beiden Städte zwar jede für sich ziemlich wunderbar, dennoch ziemlich verschieden.

Der Flughafen – eine erste andere Erfahrung
Denn schon bei der Ankunft passiert etwas, das normalerweise auf Flughäfen nicht passieren sollte: Stromausfall. Wundern, über diesen doch für uns recht zufälligen Zufall, tut sich hier aber allem Anschein nach niemand so wirklich – außer die ankommenden Touristen. Blöd auch für uns, zumindest geldtechnisch, weil ohne Strom spucken die Belgrader Flughafen-Bankomaten keine Dinar aus. Zum Glück erklärt sich der Fahrer des Busses, der uns sehr langsam, aber dafür sicher ins Zentrum bringt, gerne bereit, auch Euro als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Touristenprogramm
Nach unserer Ankunft klappern wir mal einige „typische“ Touristenattraktionen ab:

Kalemegdan ist ein sehenswerter Park mit Burg. Von hier aus kann man eine tolle Aussicht auf den Zusammenfluss der beiden Flüsse Save und Donau ergattern.

Knez Mihailova ist quasi die Einkaufsmeile mit Shops für Shoppingsüchtige, Cafés, für all jene, die auf deren shoppingsüchtigen Freunde und Partner warten und Restaurants, für Hungrige nach der Shoppingtour.

Skadarska liegt in der Nähe der Knez Mihailova und ist eine malerische Pflasterstraße à la Bohemien-Style. Ein Restaurant reiht hier das nächste und am Abend ist hier so richtig was los. Wer typisch serbisch essen möchte, ist hier richtig.

Auch Tito, der ehemalige Ex-Jugoslawische Präsident, darf sich über unseren Besuch erfreuen und auch das dazu gehörende Museum ist ein Besuch wert. Im Museum wird seine Geschichte erzählt und es werden viele Geschenke anderer Staatspräsidenten ausgestellt. Eine ziemlich imposante Sammlung hatte sich Tito da zugelegt.

Touristenprogramm mal etwas anders
Dann machen wir noch einen Abstecher zum Bazar, der auch nicht anders ist, als in anderen Städten, vielleicht nur etwas unspektakulärer.
Spektakulär wird’s bei den Kriegsruinen, als Tourist muss man dort unweigerlich stehen bleiben. Weil auf Touristen wirken die Ruinen quasi wie ein Mahnmal. Die meisten Belgraderinnen und Belgrader gehen daran vorbei und das schon seit über einem Jahrzehnt.

Am Fluss Save liegen einige nette Schiffe vor Anker, auf welchen man Essen, Trinken und Party machen kann. Auch das haben wir ausgekostet.
Ein Tipp für Ausgehbegeisterte ist der Club „The french room“. Von außen zwar nicht als solcher ersichtlich, ist es doch ein kleiner aber feiner Club, der sehr zentral in der Altstadt liegt.

Was man sonst noch wissen sollte

Von A nach B
Per Pedes und mit den Belgrader Öffis kommt man easy von A nach B. Wem Öffifahren zu mühsam ist, kann sich dort auch Taxis leisten. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt.

Die Preise
Für einen Cocktail zahlt man in etwa 3,5  bis 4,- Euro, für einen Kaffee zwischen 1,5 bis 3,- Euro. Ein Essen im Restaurant ist um 5,- Euro zu haben, ein Snack auf der Straße um 1,- bis 2,- Euro. Also, alles recht günstig verglichen mit österreichischen Verhältnissen.

Serbisch auf Kyrillisch
Gesprochen wird serbisch – wobei jene „Locals“ die wir getroffen haben, gutes Englisch sprechen, zumindest der Großteil. Aber Achtung – weil jetzt kommts: Die Serben schreiben nämlich sowohl in kyrillischer wie auch in lateinischer Schrift. Wer also noch nie bzw. wenig mit kyrillisch und serbisch zu tun hatte, dem sei die Mitnahme eines Sprachführers wärmstens ans Herz gelegt. Ziemlich lustig finden wir die Schreibweise jener Wörter, die auch bei uns bekannt sind, wie z.B. šnicla (Schnitzel) und šalter (Schalter).

WLAN für Internetjunkies
WLAN gibt’s quasi an jeder Straßenecke – also in den vielen Cafés und Restaurants. Wir findens’s praktisch.

Der Ost-Schick und der Ost-Charme?

Gebäude à la Ost-Style gibt’s in Belgrad zur Genüge, hier gemischt mit imperialen Bauten, der österreichisch-ungarischen Monarchie. Ziemlich coole Graffitis schmücken das Stadtbild zudem. Und die Leute? So (gast)freundliche, nette, hilfsbereite Menschen haben wir selten erlebt. Wir, die wir ganz dem Ost-Schick und -Charme erlegen sind, finden das toll!

Fazit?

Ich frage meine Freundin nach ihrem Belgrad-Resümee und sie meint: „Belgrad ist keine wunderschöne Stadt, aber ziemlich lässig, cool, geschichtsträchtig und interessant… Halt einfach wunderbar.“ Und das finde ich auch.

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