15. Mai 2013

Anleitung für den Wiener Sommer

Hundstage-Guide

Unser Dr. Sommer hat die beste Medizin für die heiße Jahreszeit.
Wer dieser Tage einen Blick aus dem Fenster oder sogar einen großen Zeh vor die Tür riskiert, der wird schnell den Eindruck nicht mehr loswerden, dass sich eventuell ein Jahreszeitenwechsel ankündigt. Ja, liebe Leute: Der Frühling wurde heuer fast komplett vom Winter gefressen, weswegen Wien gleich komplett den städtischen Hut drauf wirft und gleich zum Sommer übergeht. Temperaturen um die 25 Grad sagen uns, dass die Hundstage dieses Jahr häufig sein werden, und das ist für uns ein Grund, euch schon jetzt eine kleine Anleitung dafür zu geben, wie man den Sommer in dieser Stadt am besten überlebt – oder, noch besser, genießt.
 

Grillen auf der Donauinsel

Gut, das war relativ offensichtlich, oder? Schon seit über vierzig Jahren dient die künstliche Insel zwischen Alter und Neuer Donau als Erholungsgebiet für alle uns stressgeplagten Städter und versorgt uns mit der notwendigen Dosis Grün. Im Sommer gibt’s dort auch noch perfekte Badebedingungen und die Möglichkeit, Grillplätze zu reservieren. Das kostet auch nur zehn Euro. Man sollte allerdings schnell dran sein, denn die reservierbaren Grillplätze sind standardmäßig schnell vergriffen. Die Alternative sind die frei zugänglichen Grillzonen bei der Brigittenauerbucht (erreichbar mit U6 und 20B) und der Steinspornbrücke (91A), bei denen man zwar seinen eigenen Griller mit Brennstoff (und sein Essen, logisch) mitbringen muss, dafür aber den Reservierungsstress umgehen kann.
 

Die Wohnung kühlen

Ein Problem, das wohl jeder Städter ohne Klimaanlage kennt: Die Wohnung nimmt im Sommer eine Temperatur an, bei der man bequem ein Ei in der Luft kochen kann. Was also dagegen tun? Unsere Tipps sind einfach, eigentlich komplett einleuchtend und dazu effizient. Am wichtigsten ist es, dass nur nachts oder in den frühen Morgenstunden gelüftet wird – dann hat sich nämlich die Außentemperatur nämlich auch (hoffentlich) unter ihren Höchststand bewegt. Tagsüber hilft es, entweder Jalousien, Rollos oder wahlweise auch Vorhänge vor die Fenster zu ziehen, sobald die Sonne ihr heißes Gesicht über den Horizont streckt. Sollte nichts davon vorhanden sein, kann man immer noch feuchte Handtücher ins Fenster klemmen – die Verdunstungskälte hat noch einen zusätzlichen Kühleffekt. Und für alle, die mit dem Einschlafen bei tropischen Temperaturen Probleme haben: Probiert es mal mit kühlen, feuchten Handtuchumschlägen um die Waden! Klingt im ersten Moment ein wenig komisch, hilft aber tatsächlich Wunder und zu ein paar Stunden Traumreisen zum Nordpol.
 

Eistee selber zaubern

Wer keinen Bock auf den klebrig-süßen Eistee hat, der im Geschäft zu kaufen ist, der versuche sich einfach mal selbst als Eisteeproduzent. Dafür werden nur ein paar wenige Zutaten benötigt:
3 Beutel Schwarztee
3 Beutel Früchtetee
3 Zitronen
1 Liter Wasser
Eiswürfel
Zucker nach Bedarf
Nachdem man das Wasser zum kochen gebracht hat, übergießt man damit die Teebeutel und lässt sie für drei bis vier Minuten ziehen. Währenddessen kann man eine der Zitronen auspressen und den Saft zum Tee dazugießen. Die fertige Mischung gießt man dann in einen großen Krug, in dem sich idealerweise schon die Eiswürfel tummeln – der so erlittene Kälteschock hindert den Tee daran, Gerbstoffe zu bilden und reduziert so die Menge an Zucker, die man benötigt. Gutes Stichwort: Zucker fügt ihr nun eurem Geschmack nach hinzu, stellt das ganze Leckerli noch für eine Stunde in den Kühlschrank und voilá – ihr habt ein perfektes Sommergetränk! Besondere Feinschmecker können auch noch ein wenig Minze hinzugeben, um dem Eistee eine noch frischere Note zu verpassen.
Weitere interessante Eistee-Variationn gibt es bei unseren Rezept-Ideen.
 

MuseumsQuartier und Gänsehäufel nur im Notfall

Die Überschrift sagt eigentlich alles, oder? So gern wir beide Orte auch haben – im Sommer sind sie aufgrund der rauen Menschenmengen fast unbesuchbar. Deswegen „ja“ zu einem schnellen Spritzer im MQ, aber „nein“ zu einem längeren Aufenthalt. Sorry. Eine Alternative sind die schattigen Höfe des Alten AKH, und als Gänsehäufel-Substitut bleibt immer noch die Donauinsel.
So. Jetzt seid ihr im Großen und Ganzen für den Sommer in Wien überlebensfähig. Natürlich gibt es aber auch im Sommer Veranstaltungen, Musiktipps und Lokale, die ihr unbedingt besuchen solltet – und welche das sind, das erfahrt ihr rechtzeitig bei uns!
Sollte übrigens gar nichts mehr helfen, bleibt immer noch die Flucht ins Umland. Im Vertrauen wurde uns erzählt, dass die Hohe Wand im Süden von Wien immer für einen kühlen Ausflug zu haben ist, und das Waldviertel wartet ständig mit Temperaturen rund um den Gefrierpunkt auf (naja, fast).
Alex Schuh

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