30. September 2015

Adieu Freibad, hallo Hallenbad!

Favoriten Amalienbad (c) STADTBEKANNT Zohmann

Wiener Hallenbäder

Es nützt alles nichts, die Temperaturen sinken stetig, die Blätter fallen von den Bäumen und der Anblick der lachenden Sonne gerät auch immer mehr in Vergessenheit. Nachdem wir vor langer Zeit einmal Wiens Freibäder getestet haben, kommt hier nun das herbstlich-winterliche Pendant, nämlich ein Test der Wiener Hallenbäder.

Vielleicht kann ihr Besuch der eventuell aufkommenden Winterdepression ein wenig entgegenwirken. Vier von Wiens zahlreichen Indoor-Bädern haben wir uns für euch genauer unter die Lupe genommen.

Dianabad

Im 2. Bezirk, etwa fünf Minuten vom Schwedenplatz entfernt befindet sich das moderne Diana Erlebnisbad, wobei die Bezeichnung Erlebnisbad hält, was sie verspricht. Attraktionen wie ein Piratenschiff oder ein Wasserspielgarten sind zwar eher für etwas jüngere Semester unterhaltsam, die 125m lange „Master Blaster“-Rutsche, die sogar über einige Aufwärtspassagen verfügt, sollte aber auch die größten erwachsenen Spaßbremsen zur unbeschwerten Heiterkeit bewegen. Weitere Extras: Das Wellenbecken und der Wildbach. Die wohlige Wassertemperatur und die Palmen rings um die Beckenlandschaft lassen zusätzlich sogar einen Hauch Urlaubsgefühl aufkommen.

Wer es im Dianabad doch entspannter angehen will, für den bietet sich der weitläufige Wellnessbereich an. Sauna, Klimasauna mit Lichttherapie, Solarium, Kneippbecken, Dampfbad oder auch Whirlpool sind vorhanden. Besonders empfehlenswert ist hier ein Besuch unter der Woche vormittags, wo man den Wellnessbereich quasi für sich allein hat. Als kleines Extra gibt es außerdem frisches Obst und Schokolade zur freien Entnahme.

Die Preise im Dianabad sind aufgrund der Tatsache, dass es ein privates Bad ist, leider ein wenig gesalzen. So kommt man bei einem zweistündigen Besuch von Bad und Sauna (als Erwachsener ohne Ermäßigung) schon auf 16,10 Euro Eintrittsgeld.

Amalienbad

Direkt am Reumannplatz im 10. Bezirk befindet sich unser zweiter Tipp, das traditionsreiche Amalienbad, welches mit seinem imposanten Uhrturm den Platz dominiert. Das 1924 im Art Déco-Stil erbaute Hallenbad wurde im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, doch auch die wieder aufgebaute „Sparvariante“ beeindruckt mit weitläufiger Architektur und einem Glasdach, das bei Schönwetter für ein lichtdurchflutetes Bad sorgt.

Im Gegensatz zum Diana Erlebnisbad lässt es sich im Amalienbad nicht bloß plantschen und entspannen, hier kann man im ca. 33m langen Sportbecken seine Bahnen schwimmen. Im unteren Geschoss gibt es zudem das Trainingsbecken, in dem sich auch schon Mirna und Dinko ihre Schwimmhäute antrainiert haben. Für Wagemutige steht außerdem ein 10m hoher Sprungturm zur Verfügung.

Für Entspannung und Ruhe nach der sportlichen Betätigung gibt es auch hier einen Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, Whirlpool und Infrarotkabine. Der Eintrittpreis gestaltet sich, da es ein städtisches Bad ist, recht human: Für 5 Stunden im Hallenbad zahlt man als Erwachsener ohne Ermäßigung 5,50 Eur0 für dieselbe Zeit im Saunabereich  14,40 Euro.

Jörgerbad

Vom Aussehen her – das 25m lange Sportbecken befindet sich in einer recht imposant wirkenden, hohen Halle – wirkt das Jörgerbad fast wie die kleine Schwester des Amalienbads, wenn auch mit weniger Prunk und Größe. Dennoch kann es damit auftrumpfen, das älteste Bad in ganz Wien zu sein: Bereits 1914 errichtet und in den 1970er Jahren komplett saniert, präsentiert es sich heute in einem sehr ansehnlichen Zustand. Ein Highlight: Die ca. 88m lange Wasserrutsche, die streckenweise aus dem Gebäude hinausführt und die man an manchen Stellen in kompletter Dunkelheit hinunterrast.

Zusätzlich gibt es eine finnische Sauna und ein Dampfbad. Aufgrund des hohen Altersschnitts und der damit verbundenen Schwimmgeschwindigkeit können wir das Jörgerbad für sportliche Aktivitäten leider nicht unbedingt empfehlen. Ein Besuch des samstäglich stattfindenden FKK-Badens könnte sich unter diesen Umständen auch als ein ein wenig, sagen wir mal, seltsames Vorhaben entpuppen. Als Pluspunkt jedoch zu erwähnen sind jedoch die niedrigen Eintrittspreise.

Therme Wien

Schon die Website des komplett neu gestalteten Wellnesstempels, einstmals Therme Oberlaa, verspricht einen einzigen Rauschzustand aus Entspannung, innerer Ruhe, Harmonie- und Glücksgefühlen. Ein Beckenbereich von rund 4.000 m² und ein Saunabereich von rund 3.000 m², das klingt ja schon einmal viel versprechend. Die Thermenlandschaft enthält Solebecken, Sprudelbecken, Unterwassermusik, Lichtspiele und weitere kreative Extras.

Die Preise sind, im Vergleich zu anderen Thermen, durchaus akzeptabel: So kostet eine Tageskarte für Erwachsene 24,70 Euro, für einen dreistündigen Besuch zahlt man 17,50 Euro. Der Sauna-Aufschlag beträgt 8 Euro und für die Solewelt kommt ein Zuschlag von 8,50 Euro hinzu. Außerdem können zahlreiche Zusatzangebote, wie etwa Aqua-Fitness-Kurse, Wellness- oder Beautybehandlungen.

Sehr empfehlenswert ist auf jeden Fall die neu gestaltete Saunawelt mit Specials wie dem „entschlackenden Laconium“, dem „beruhigenden Tepidarium“ oder dem gegen Aufpreis zugänglichen „Floating Pool“ mit erhöhtem Salzgehalt, indem man förmlich schwebend entspannen kann. Das macht dann doch endgültig Lust auf einen Abstecher in die Kurbadstraße im 10. Bezirk!

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