24. September 2013

Wien ist regelmäßig die lebenswerteste Stadt

Stephansdom Wienblick (c) STADTBEKANNT

Konstante Bestleistung: Im Vorjahr wurde Wien zum 4. Mal in Folge vom internationalen Beratungs-Unternehmen Mercer zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Mit Spannung wird das Ergebnis für 2013 erwartet. Ob Wien wieder den Sprung auf das höchste Treppchen schaffen wird? Eine schwierige Frage. Denn das Ranking ist ein offenes Rennen.

„Die ersten dreißig Städte im Ranking liegen sehr dicht beieinander und die Unterschiede sind minimal. Wien erzielt in vielen Bereichen sehr hohe Bewertungen, zum Beispiel im Hinblick auf die Sicherheit und die Vielzahl an öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch mit der Vielfalt an Erholungsgebieten kann Wien bei Expats punkten“, erklärte Mercer Experte Sebastian Karwautz bei der Präsentation der Studie 2012.

Ranking-Kriterien

Um die Lebensqualität beurteilen zu können, wird jede Stadt anhand von 39 Kriterien aus Sicht von ins Ausland entsandten Mitarbeitern beurteilt. Unter den Kriterien finden sich neben einer Beurteilung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lage auch Themen wie Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Die Ergebnisse der Studie dienen Regierungen und internationalen Unternehmen als wichtige Informationsquelle und Entscheidungshilfe bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland. In Summe wurde in der weltweiten Vergleichsstudie die Lebensqualität in 221 Großstädten bewertet.

And the winner is… Wien

Und dabei überzeugt Wien regelmäßig: Kaum eine andere Stadt bietet ein so großzügiges Angebot an Grünflächen im Innenstadtbereich wie Wien. Das Naherholungsgebiet Prater, der Wienerwald, die Alte Donau, Donauinsel oder Donaukanal locken zu Ausflügen, Wanderungen, Radtouren oder ganz einfach zum Spazierengehen. Das Kulturangebot, das Gesundheitssystem, die geringe Kriminalität. „Wien ist eine besondere Hauptstadt. Die Immobilienpreise sind nämlich im Vergleich zu anderen Top-Städten geringer. So ist Wien mit ca. 2.800 Euro pro Quadratmeter bei Eigentumswohnungen günstiger als Salzburg mit ca. 3.150 Euro oder München mit ca. 3.700 Euro“, erklärt Claudia Pichler, Expertin von BAR Büromakler Wien. Die Immobilienpreise stellen bei der Mercer-Studie auch ein Kriterium dar. Und damit konnte Wien jedenfalls punkten. Von Vorteil ist sicherlich auch das breite Spektrum an geförderten Bauprojekten und Wohnungen. Ein gutes Beispiel sind hierfür Genossenschaftswohnungen. Durchschnittlich werden in Österreich sogar 14.300 geförderte Wohnungen pro Jahr errichtet.

Unter den Top-Ten 2012 fanden sich im Mercer-Ranking mit Wien gleich acht europäische Metropolen: Zürich (Platz 2), München (Platz 4), Düsseldorf (Platz 6), Frankfurt (Platz 7), Genf (Platz 8) sowie Kopenhagen (Platz 9) und Bern (Platz 10). Auckland auf Platz 3 und Vancouver auf Platz 5 komplettieren die Spitzenreiter. Die Schlusslichter bilden: Nouakchott (Mauretanien), Tiflis (Georgien), Brazzaville (Kongo), Sana’a (Jemen), Khartum (Sudan), N’Djamena (Tschad), Port-au-Prince (Haiti), Bangui (Zentralafrikanische Republik) und das Schlusslicht Bagdad (Irak).

UNO-Studie

Auch in der UN-Studie State Of The World Cities 2012/2013 belegte Wien den ersten Platz unter 70 Metropolen der Welt. In dieser Studie konnte Wien bei den für Städten so wichtigen Faktoren wie Produktivität, Nachhaltigkeit, Lebensqualität oder Infrastruktur für sich punkten. Treppchenplätze in diesen Kategorien verhalfen Wien zu diesem Spitzenplatz.

Einfluss auf die Politik und Tourismus?

Natürlich heftet sich die lokale Politik diese positiven Ergebnisse auf ihre Fahnen. „Das ist Auszeichnung und Auftrag, unseren Weg so fortzusetzen”, versprach Bürgermeister Michael Häupl in einer ersten Reaktion. Doch wo Licht, da auch Schatten. Beim Mercer-Ranking findet sich Wien im Teilsegment „Infrastruktur“ nur auf dem 16. Platz. Sieger in dieser Subkategorie – bewertet wurden unter anderem die Strom- und Wasserversorgung, Telefon- und Postservice, öffentliche Verkehrsmittel, sowie Angebot von internationalen Flügen – war Singapur. Dabei wurde in den vergangenen Jahren in Wien massiv in Infrastruktur- und Verkehrsprojekte investiert. So ging 2012 der neue Flughafenterminal Check-in 3 in Betrieb. 2015 soll der neue Hauptbahnhof seinen Vollbetrieb aufnehmen können. Auch der neue Campus der Wirtschaftsuniversität im zweiten Wiener Gemeindebezirk und die Seestadt Aspern werden dem Infrastruktur-Ranking Auftrieb verleihen.

Wie beliebt Wien ist, zeigt übrigens auch ein Blick auf die Tourismusstatistik. Von Jänner bis Juni 2013 wurden insgesamt rund 5,7 Millionen Übernachtungen gezählt, um 3,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2012. Bei dieser Berühmtheit gilt es trotzdem abzuwarten, ob die österreichische Hauptstadt dieses Jahr wieder mit der besten Lebensqualität überzeugt und den ersten Platz in der Mercer Studie erreicht.

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt