16. September 2012

Vienna Fashion Week 2012

Explosive Gemische an Kreativität

Das Museumsquartier wird heuer zum vierten Mal in Folge zur Laufbahn vieler DesignerInnen. Vor Beginn der Show sorgt das Publikum bereits im Empfangsbereich für Stimmung. Photos werden geknipst, Abos für Modezeitschriften abgeschlossen. Es wird gestaunt und neugierige Blicke sind auf der Suche nach bekannten Gesichtern der vertretenen Prominenz.

Der Unterschied zu den Shows in den Metropolen New York, Paris, Berlin oder Mailand liegt darin, dass eine persönliche Einladung von den Designern hier in Wien keine Voraussetzung ist, um Seitens des Runways Platz nehmen zu können. Auch das Plastikzelt, Wind und Regen sprechen für Wien.

 

Showtime

Auftritt von dem Designerduo Elfenkleid. Zeitlose Eleganz, modern umgesetzt. Mit ihren modernen Abend-und Brautkleidern in schlichtem, geradlinigem Design sorgen sie bei der diesjährigen Fashion Week für einen glamourösen Beginn. Am selben Abend allzeit bereit: Das Team von Cindy Steffens. Sie ist eine der Wenigen unter den Modedesignerinnen, die neben Ober-und Unterteilen auch auf den Kopfschmuck gekommen ist.

Und wo für manche der erste Showtag in den frühen Morgenstunden zu Ende geht, beginnt für andere ein weiterer Tag voll von Fashion. Am späten Nachmittag eröffnet Mariella Morgana naturverbunden aber unverblümt mit ihren Kleidungsstücken. Mit Prêt-à-porter und der ready-to-wear Kollektion aus dem Wiener Callisti Laden im 1. Bezirk wird im Anschluss geworben. Hinter dem Label steckt Martina Müller mit ihren eleganten Abendkleidern – feminin, tailliert und sexy. Für reichlich Partystimmung sorgen zu später Stunde zahlreiche Accessoires von Andy Wolf, die mit ihren steirischen Luxusbrillen begeistert – natürlich handgefertigt. Die Liste der KünstlerInnen ist unendlich.

 

Auf dem Catwalk

Langbeinige Grazien auf den höchsten Schuhwerken. Darunter aber auch Stiefel, die das Fußgelenk umso mehr erfreuen. Männer verzichten auf Hochhakiges. Kaum Emotionen im Gesicht. Alles scheint perfekt. Doch abseits des Rampenlichts hat der Modezirkus Hochsaison. Es ist alles andere als glamourös – Barfuß, Ausziehen, Anziehen und sehr hektisch. Vor der Bühne ist es reine Show. Dahinter organisiertes Chaos. Doch für alle gilt: Jedes Teil muss auf dem Catwalk überzeugen.

Ein schlichter Laufsteg in der Mitte. In Erster Reihe wird die Prominenz geboten, außerdem Modebloggende und geladene Gäste. Am Ende des Laufstegs herrscht freie Sicht auf posierenden Models – exklusiv für die Presse. Von der Decke grelles Licht, das den Laufsteg in ein helles Weiß taucht. Der Runway ist von und für Models reserviert.

Auf den ersten Blick erfordern einige Outfits Mut. Bei einem erneuten Starren und Staunen werden allerdings auch Einzelteile erspäht, die in anderen Kombinationen durchaus im Alltag vorstellbar sind. Und bei der weiteren Inspektion wird sogar die Genialität begriffen, mit der die DesignerInnen ihre Mode-Attitüde für das kommenden Frühjahr 2013 auf die Spitze treiben.

 

Kleider machen Leute

Eines ist gewiss: Wer dem Look Pep verleihen will, darf nächstes Jahr ruhig etwas tiefer in den Fashion Archiven graben und Outfits wagen, wie sie auf der Vienna Fashion Week präsentiert werden. Frauen setzen auf edle Materialien wie Seide. Männer auf minimalistische Looks im lässigen Style. Im kommenden Modefrühling – und Sommer finden alle eine Alternative. Rottöne, vor allem Bordeaux. Schwarz und Petrol, Spitzen und alles in allem: tailliert und bodenlang. 2013 ist der Nährboden für absolut tragbare Kombinationen.

Fotos (c) Tina Reiter

Carmen Reiter

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