26. Juli 2011

TV-Tipps vom 28.7. bis zum 2.8.2011

Donnerstag, 28. Juli 2011

22:30 Uhr ZDF

Der Krieg des Charlie Wilson

Man bekommt nicht umsonst den Spitznamen „Good Time Charlie“. Doch neben den ganzen Parties, die der US-Kongressabgeordnete Charles Nesbitt Wilson (Tom Hanks) feierte, fand er in den 1980er Jahren auch noch die Zeit die afghanischen Mudschahedin im Verteidigungskampf gegen die Sowjet-Armee mit Milliardenhilfen hochzurüsten. Aufbauhilfen konnte er leider keine mehr organisieren, nachdem die Sowjets geschlagen abziehen mussten.

In seiner Polit-Filmreihe "Die Macht und das Geld – Politisches Kino aus den USA" zeigt das ZDF hier eine recht gewagte, aber doch gelungene Mischung aus Unterhaltungskino, Satire und engagiertem Polit-Film. Wirklich weh tun wollte man damit natürlich keinem, ansonsten hätte sich mit Sicherheit das beeindruckende Staraufgebot (Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman) nicht zusammentrommeln lassen. Kritik gibt’s zwar eher in homöopathischen Dosen, aber zumindest etwas.

Freitag, 29. Juli 2011

20:15 Uhr ATV

Verrückt nach Mary

Auch nach vielen Jahren kann Ted (Ben Stiller) seinen College-Schwarm Mary (Cameron Diaz) nicht vergessen. Aus diesem Grund lässt er sie von dem zwielichtigen Detektiv Pat Healy (Matt Dillon) ausfindig machen. Der verliebt sich jedoch ebenso in die liebreizenden Mary und versucht Ted mit allen Mitteln abzuwimmeln. Da sie jedoch nicht Marys einzige Verehrer sind, nimmt der gnadenlose Kampf um die eine Frau immer bizarrere Züge an.

Verrückt nach Mary kann als Ausgangspunkt für zwei unterschiedliche Entwicklungen gesehen werden. Zum einen schaffte Cameron Diaz mit diesem Film ihren ganz großen Durchbruch in Hollywood und zum anderen war die bitterböse Komödie der Startschuss für eine ganze Lawine mehr oder minder witziger Klamauk-Filme, die vor den üblichen Geschmacksgrenzen nicht mehr Halt machten (American Pie, Road Trip…). Im Unterschied zu vielen Epigonen ist darin jedoch so viel Esprit und Witz vorhanden, dass es für mehrere Produktionen reichen würde. Also: Nur Original ist genial!


Samstag, 30 Juli
2011

23:45 Uhr RBB

Blow Up

Beim Entwickeln seines letzten Filmes merkt der Fotograf Thomas (David Hemmings) plötzlich, dass auf der Vergrößerung des Fotos eines Pärchens, das er beobachtet hat, im Hintergrund ein Mord zu sehen ist. Neben der jungen Frau, die mit ihrem Liebhaber zu sehen ist und nicht auffliegen will, interessiert sich augenscheinlich auch jemand anderer für die Fotos, denn am nächsten Morgen sind sie aus seinem Atelier gestohlen. Neugierig geworden macht er sich auf, um seinen Verleger Ron zu suchen und mit ihm der Sache auf den Grund zu gehen. Der bleibt jedoch lieber auf einer Party und so muss Thomas allein im Park nach der Leiche suchen. Die ist nun natürlich verschwunden.

Leichte Kost waren die Filmmenüs des italienischen Regie-Intellektuellen Michelangelo Antonioni nie. Kulturtheoretische und -praktische Kommentare und philosophische Betrachtungen gehören hier zum Konzept. Trotzdem erweist sich Blow Up als eines seiner zugänglicheren Werke, auch für das breite Publikum. Der Film atmet geradezu das Lebensgefühl der Londoner Swinging Sixties und arbeitet sich an den kulturellen Tendenzen der damaligen Zeit ab. Für eine rundum gelungene Komposition sorgt die Musik von Jazz-Größe Herbie Hancock.

Sonntag, 31. August 2011

17:05 Uhr SERVUS TV

Eine Leiche zum Dessert

Lionel Twain (Truman Capote), ein etwas verdrehter Millionär, lädt die fünf größten Detektive der Gegenwart in sein Schloss ein, um so einen unenträtselbaren Mord aufklären zu lassen. Genau um Mitternacht soll eine Person unter ihnen mit zwölf Messerstichen ermordet werden. Der Verdacht liegt nahe, dass nur der Gastgeber selbst der Täter sein kann. Jedoch fällt dieser genau um 12:00 Uhr selbst dem Attentat zum Opfer. Als ans Tageslicht kommt, dass alle der Anwesenden ein Motiv hatten, beginnt eine spannende Mördersuche.

Mit seiner Krimiparodie schafft es Robert Moore an einem Abend alle Mörderjagden und Groschenschnüffler einmal ordentlich durch den Wolf zu drehen. Von Agatha Christies Miss Marple und Hercule Poirot bis zu Dashiell Hammets Sam Spade ist hier alles versammelt was Rang und Schnüffelnase hat. Und auch an großen Schauspieler-Namen wird nicht gespart. David Niven, Peter Sellers oder Peter Falk untersuchen sich durch eine Krimihandlung, die so gar nichts rationales oder gar erklärliches hat.

Montag, 1. August 2011

23:30 Uhr HR

Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft

Der erste Kino-Film der britischen Komiker-Truppe Monty Python besteht aus mehr als 40 Sketches, die sie bereits in ihrer TV-Serie Monty Pythons Flying Circus zum Besten gegeben hatten. Die Überleitung zwischen den einzelnen Sequenzen geschieht dabei durch die inzwischen geflügelte Phrase „And now to something completely different“. Mit dabei sind solche Klassiker wie Der tödlichste Witz der Welt, bei dem sich die britische Armee im zweiten Weltkrieg einen Witz ausdenkt, der so tödlich komisch ist, dass er auf dem Schlachtfeld als Waffe eingesetzt werden kann, oder Dieser Papagei ist tot, wo ein verschlagener Tierhändler bestreitet, dass ein von ihm verkaufter Papagei tot ist.

Da ihre Serie in anderen Ländern noch nicht im TV gelaufen war fassten die Monty Python hier einige der besten ihrer Szenen zusammen und mixten sie mit witzigen Komik-Überleitungen. Der dargebotene britische Humor ist etwas Spezielles und für das umfassende Lachmuskelerlebnis wäre wohl der Original-Ton wünschenswert, doch sowohl Freunde des Genres, als auch Personen, die sich erst zum wahren Spaß der Anarcho-Spaßmacher bekehren müssen, haben mit Sicherheit ihre Freude an der wunderbaren Welt der Schwerkraft.


Dienstag, 2. August

0:00 Uhr ORF 2

Auf Anfang

Des einen Freud, des anderen Leid. Während der Roman des 23-jährigen Phillip von einem großen Verlag angenommen wird, lehnen sie das Manuskript seines gleichaltrigen Freundes Erik ab. Phillip wird mit seinem Erstlingswerk der aufgehende Stern am norwegischen Literaturhimmel. So lernt er auch seine Freundin Kari kennen. Sechs Monate später ist alles alles anders. Phillip sitzt in einer psychiatrischen Klinik ein und wird nach langer Behandlung von Erik und seinen Freunden abgeholt und nach Hause gebracht. Während Erik damit einen neuen Anfang für seine Schreibkarriere sieht, will Phillip damit nichts mehr zu tun haben. Seine Gedanken kreisen nur darum Kari wieder zurückzugewinnen.

Auf Anfang ist nicht nur der Name, sondern auch das Motto von Joachim Triers Film. Es hätte so kommen können, aber auch ganz anders. Die beiden Twens Phillip und Erik jagen ihren Chancen nach und mal schaffen sie es und mal auch nicht. Sie verkörpern ein Lebensgefühl, das sich am Versuch orientiert und nicht am Erfolg. Was dabei rauskommt kann nun einmal so sein, oder so…

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt