26. Februar 2012

Stadtbekannt im Gespräch mit dem „offensichtlich mutmaßlichen“ Handybanditen.

Stadtbekannt traf sich mit dem „offensichtlich mutmaßlichen“ Handybanditen gegen den laut FPÖ-Chef Strache bereits die Polizei Ermittlungen aufgenommen hätte. Natürlich nicht persönlich, sondern wie es sich für einen ordentlichen, potentiellen Hacker gehört, virtuell, per Skypeverbindung.

Stadtbekannt: Hat sich seit gestern irgendetwas Neues ergeben. Sind FPÖ Vertreter oder Medien an Sie herangetreten?

Herr S.: Weder FPÖ noch Medien. Ein privater österreichischer TV -Sender hat mir ein Interview angeboten. Ich habe das aber dankend abgelehnt. Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich die FPÖ bei einem "grünen linken Zeck" wie mir melden wird. OE24.at hat auf ihrer Website ihren Artikel noch ausgebessert. Ansonsten ist seit gestern Abend nichts mehr passiert (Anm. d. Red. OE24.at behauptete Strache hätte das Profil Herrn S. zwar veröffentlicht aber unkenntlich gemacht, was aber nicht der Tatsache entspricht, vielmehr gab es einen direkten Link des von Strache bezichtigten jungen Mannes.)

Können Sie aus ihrer Sicht schildern, wie es zu der ganzen Sache gekommen ist, beziehungsweise wie die FPÖ ausgerechnet auf Sie gekommen ist. Es hätte ja dutzend andere User genau so treffen können.

Ich habe den Link mit der "Pressemitteilung" vom teamP0ison auf der Blutgruppe HC negativ Facebook-Seite gefunden und geteilt. Mein Fehler war es, dass ich einen Auszug der Telefonnummern in einen Facebook-Post geschrieben habe. Facebook lässt aber nur eine gewisse Zeichenanzahl zu, woraufhin das Ganze in eine Notiz umgewandelt wurde. Leider hatte ich übersehen, dass in meinen Privatsphären-Einstellungen sämtliche Notizen automatisch für alle sichtbar veröffentlich werden. Das ganze wurde dann geteilt, immer mit dem Link zu meinem Profil. Ein Bekannter hat dann noch aus Spaß einen Kommentar gepostet der auf die Hacker verweist. Straches Internet-Verständnis, dass eine Gruppe von (professionellen) Internetaktivisten sich über ein öffentliches Facebook-Profil äußern, ließ scheinbar darauf schließen, dass ich der Hacker der Nation sei, und ein Handydieb dazu. Wie sich jetzt ja herausgestellt hat, hat sich irgendein Kärntner FPÖler das Handy mopsen lassen. Außerdem steht als Heimatort Kärnten in meinem Profil, was der FPÖ natürlich in die Hände spielte.

Sie leben aber eigentlich in Deutschland. Und haben sich dort auch während des "offensichtlich mutmaßlichen" Handydiebstahls aufgehalten?

Ja, ich wohne seit mehreren Monaten in Deutschland um habe seitdem keinen Fuß über die Grenze gesetzt.

Zusammenfassend. Sie waren in diesen Zusammenhang nicht in Kärnten, kennen auch den möglichen Täter nicht und niemand von der FPÖ hat mit ihnen bis heute Kontakt aufgenommen. Trotzdem wurden Sie mit Foto und Namen öffentlich denunziert?

Absolut korrekt! Es wurde ja auch immer von einem angeblichen Hack gesprochen. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal, dass die Nummern aus einem Diebstahl stammen. Und ja, mein Profil wurde direkt auf der Seite von H.C. Strache verlinkt. Wobei ich noch sagen muss, dass sein Profil öffentlich ist und es somit 750 Millionen potentielle Besucher gäbe. Ich habe keine Ahnung, wie viele Personen den Post tatsächlich gesehen haben könnten.

Haben sich daraufhin irgendwelche FPÖ Sympathisanten per Facebook oder auf anderen Wegen gemeldet?

Ich habe mich vorgestern gewundert, warum mich so viele Leute, die ich nicht kenne, als Freund hinzufügen wollen. Private Nachrichten o.ä. habe ich allerdings keine bekommen, jedoch einige PM’s mit dem Hinweis auf den Strache-Artikel. Das waren aber alles keine FPÖ-Anhänger sondern eher Anti-Strache-Fans. Sprich ich wurde nicht bedroht oder ähnliches.

Wie wird es weiter gehen, was erwarten Sie sich? Denken Sie, dass es auf Seiten der FPÖ noch zu einer Stellungnahme kommen wird?

Ich hätte nicht gedacht, dass die ganze Sache solch hohe Wellen schlagen würde, aber ja, aufgrund der Medienberichterstattungen wird sich die FPÖ wohl nicht entziehen können sich öffentlich dazu zu äußern.

Abschließend, wie stehen Sie der ganzen Sache gegenüber was halten Sie von solchen "Methoden"? Vor allem im Hinblick darauf, dass Strache sich in der Vergangenheit immer wieder gegen solche öffentlichen Anprangerungen ( Anm. Veröffentlichung der Bilder der Kinder von Barbara Rosenkranz ) ablehnend geäußert hatte.

Naja, Ich finde es einfach erschreckend, dass sich ein zukünftiger Kanzlerkandidat das Recht heraus nimmt einen Bürger öffentlich , ohne jegliche Legitimation, als Verbrecher hinzustellen

Danke für das nette Gespräch.

Zur Causa wollte man bei der FPÖ auf Nachfrage mit Bezug auf einen Auslandsaufenthalt des Bundesparteiobmanns keine Stellungnahme abgeben. Abzuwarten gilt es, ob es zu einer juristischen Behandlung kommen wird, spätestens dann wird sich auch die FPÖ zu diesen Thema äußern müssen.

(Philipp Köstenberger)

5 Kommentare

  1. Nora S.

    14. Juli 2011

    Erschütternd was in diesem Land
    alles möglich ist.

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  2. Fion

    14. Juli 2011

    Der muss sich auch gewundert haben
    vion einem Tag auf den anderen der "Onlineterrorist" Österreichs.

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  3. uga tschaka

    14. Juli 2011

    jaja !!!
    Nicht nur Terrorist sondern auch Dieb ^^

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  4. Clara

    14. Juli 2011

    Schönes Gespräch
    der arme Herr S. kann einem leid tun, das sind ja Methoden wie im Mittelalter. Gnade uns Gott wenn der Kanzler wird…

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  5. SkyNet

    15. Juli 2011


    habt ihr euch denn von fpö was anderes erwartet???

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