25. April 2012

Saturday Night Fever 6.7 – Verhaltenskreativität kennt kein Geschlecht

Ob blond oder braun, Männlein oder Weiblein, auch diese Woche wird bei SNF an Klischees, dummen Sprüchen und verbalen Tiefschlägen nicht gespart. In der 7. Folge der 6. Staffel liefern die SNF Allstars ein Déja-Vu, Anni eine solide Performance und eine Gruppe junger Römer unrühmliches Verhalten. 

Is it just me – oder drehen wir uns in der 6. Staffel hilflos im SNF-Limbo? Spannungsbogen Fehlanzeige, eine stumpfe Abfolge von tiefen und noch tieferen Sprüchen lassen uns an der allgemeinen Existenzberechtigung zweifeln. Nur Anni ist überraschenderweise so etwas wie ein Hoffnungsschimmer, aber auch nur, weil die Latte dieses Mal ziemlich tief lag. Wir haben die Ereignisse für euch zusammengefasst – und wir erhoffen uns in diesem Fall Props dafür.

Blond ist Eigi schöner

Die Buben-Gang Eigi, Molti, Spotzl und Pichla bereiten uns diese Woche ein ordentliches Déja-Vu. Schon einmal saß man zuhause und plante den Urlaub, und schon einmal mussten Eigi und Pichla zur Unterhaltung komasaufen (ist es legitim, daraus ein Verb zu machen?). Dieses Mal war es wenig spannender, zumindest wissen wir jetzt, dass die Buben nach Deutschland, zu den Marmeladingern fahren wollen – nämlich nach Berlin. Aber natürlich darf bei so einer Diskussionsrunde ein kleiner Exkurs zu Wodka und Pommes nicht fehlen, diskursiv wurde außerdem geklärt, ob Wodka gleich Vodka ist und ob Erdbeeren wohl die selbe Funktionen haben. Verstanden? Eben.

Auf Wodka folgte dan Wein, lass es lieber sein, und so endeten Pichla und Eigi in absurden Kostümen, die zwar lustig zum Ansehen waren, aber nicht sonderlich viel konnten. Und eine Watschen-Wette wurde dann auch abgeschlossen, nämlich sind ab sofort Pichla und Eigi verantwortlich für die Urlaubsplanung. Sollten sie das besser machen als Papa Schlumpf Molti, dürfen sie ihn abwatschen, und umgekehrt halt. Gähn. Was bleibt: Eigi, blond bist du noch schöner. Berlin, fürchte dich!

Südländischer Charme und zum Weinen schön

   
Eine richtig ansehnliche Truppe waren die Buben rund um Galli, der, na no na ned, jede rumkriegt. Oder so. Der Frauenexperte gab sich ausfällig, aggressiv, beleidigend – ein Traummann also, der Dank seiner italienischen Abstammung den Macho einzusetzen weiß. Mit Druck kriegt man ihn aber nicht rein, muss der Adonis bald merken, und so müssen wir eine relativ schlechte Performance ertragen. Selbstbild ist nicht gleich Fremdbild, und das zeigte sich besonders dann, als Galli sich als romantisch bezeichnet. Tanzen kann er aber, meint zumindest Freund Polly (!), aber das ist auch das einzig Positive, was dem Freundeskreis zu Kandidat Galli einfällt. Aus Berufswegen bin ich ja verpflichtet, aber weit war der Griff zur Fernbedienung leider nicht mehr. 

Kaum die erste Frau im Ästääät in Sicht, will Galli schon Kinder machen, oder halt zumindest schmusen, das können wir ihm nicht mal verübeln. Trostlos ist aber das Bild, das sich bietet, Feingefühl ist ein Fremdwort in der Galli’schen Welt, und aus geringem Amüsement wird trauriges Zusehen. Es hagelt Absagen für den Italo-Hengst, aber das liegt sicher an den Frauen im Ästäät, die seinem Charme einfach nicht erliegen wollen. 

Anni, Königin der Prinzessinnen

Der Abend startete schlecht für Anni, nämlich irgendwo im Nirgendwo, auf der Suche nach Gänserndorf. Dezente Extensions im Haar und eine verzweifelte Anni machten das erste gute Bild des Abends, und kommentiert wurde die Situation ebenfalls Anni-adäquat. In Gänserndorf gäbe es keine Straßenschilder, behauptete die Prinzessin, und so musste sich ein Taxifahrer opfern und Anni zu Freundin Carina bringen. Carina hat ein Date mit DJ Womanizer, und wir können definitv sehen, warum er sich so nennt. Not. Auch Anni ist nicht sonderlich begeistert vom Frauenschwarm, aber zumindest nutzt sie die Gunst der Stunde, Carina eine Einführung in Prinzessinnen-Sein zu verpassen. 

Wie man sich nicht anderen gegenüber benimmt, macht Anni vor, und so wird DJ Womanizer zur Zielscheiber prinzessinnenhafter Attacken, da wird schon mal gezickt, wenn das Auto nicht vorgeheizt ist. Konsens herrscht zumindest beim Sinn und Zweck des Womanizers, wenn er zahlt, ist alles gut. Und überhaupt, nur weil Carina gehört hat, dass der Plattenheld gut im Bett ist, muss sie ja nicht mit ihm nach Hause gehen, weiß Anni. Denn Aussehen zählt mehr als sexuelles Know-How, außer natürlich, der Herr ist wohlhabend. Natürlich. DJ Womanizer wird den Abend über gequält, er würde einem fast schon Leid tun, wenn es nicht SNF wäre. Liebesgständnisse an Carina im SNF Lieblingsclub Ästääät bringen da auch nichts. Aber DJ Womanizer lässt nicht locker beziehungsweise lernt nicht dazu, die Vorschau auf die nächste Woche verrät uns aber, dass er durchaus erfolgreich sein wird – mit ernsten Konsequenzen. 

Die Diskussion des Abends dreht sich übrigens um die Frage, ob man Zierfische wohl mit Lebensmittelfarbe rosa färben könnte. Sogar geübte SNF ZuseherInnen werden bei diesem Gespräch Fremdscham verspürt haben, obwohl man ja so Einiges schon gewöhnt ist. 

Fazit 

Eher schlecht als recht war SNF dieses Mal, nur Anni kann unterhalten, aber auch hier hält sich das Unterhaltungserlebnis in Grenzen. Wir hoffen auf bessere SNF Zeiten, aber aus Erfahrung wissen wir zumindest, dass diese schneller kommen können, als wir hoffen. 

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