29. Juli 2012

Kino Tipps im August: Prometheus

Filme von Ridley Scott sind immer spannend, sogar wenn sie mies sind: Das Werk des amerikanischen Kultregisseurs hat ein bisschen etwas von einem Überraschungsei. Da sind oft tolle Sachen drin (Alien, Blade Runner), aber manchmal ist es auch einfach nur mehr oder weniger billiger Müll (Kingdom of Heaven, G.I.Jane). Die Erschaffung des „Alien“-Universums hat ihm auf jeden Fall einen Platz im Herzen aller in den 80ern aufgewachsenen Science-Fiction Nerds gesichert. Genau diese mussten in den letzten Jahren einiges an Leid ertragen, nachdem eine legendäre Filmreihe nach der anderen durch den Hollywood-Fleischwolf gedreht wurde, aus dem außer tonnenweise Geldscheine nicht viel herausgekommen ist. Groß war die Angst, dass Prometheus in die Fußstapfen der unrühmlichen Star Wars Prequels treten oder an die grausame Themenverfehlung Terminator 4 anschließen würde.

Prequels…

Relativ schnell wird aber klar, dass Scott seine Hausaufgaben in Prometheus (Kinostart 10. August) erledigt hat: Die Visualisierung und Szenerie des Films ist von der ersten bis zur letzten Einstellung atemberaubend und gehört zum besten, was das Science Fiction Kino der letzten Jahre hervorgebracht hat. Die Handlung ist simpel aber nie langweilig und verlässt sich Hollywood untypisch nicht auf Ballerei und Gemetzel, sondern auf einen konstant aufrechterhaltenen Spannungsbogen. Besonders begeistert dabei der ständige Wechsel zwischen gemütlichen Teetrinkszenen im warmen Raumschiff und anschließenden Abschnitten, in denen man der Bodencrew beim Kriechen durch das unfreundliche Aliengebäude über die Schulter blickt. Der Regisseur zieht einen damit regelrecht in den unfreundlichen Alien-Planeten hinein und man ist ständig darauf gefasst, dass hinter irgendeiner Ecke ein Monster hervorspringt. Dass schlussendlich kaum offene Fragen aus den Alien-Filmen beantwortet, dafür aber gleich quasi der zweite Teil vom Prequel eingeläutet wird, stört dabei kaum, schließlich muss sich Scott ja auch das Gehalt für die nächsten Ferienhäuser sichern.

…und Fortsetzungen

Ansonsten steht dieser Kinomonat natürlich ganz im Zeichen des neuen Batman Films The Dark Knight Rises, dessen Premiere von dem Amoklauf in Colorado überschattet wurde. Wer trotzdem einen Kinobesuch riskiert, darf auf eine gelungene Fortsetzung der Serie hoffen. Außerdem startet diesen Monat die Fortsetzung des miesesten Actionfilms aller Zeiten: Der erste Teil von The Expendables (Kinostart 30. August) hat vor zwei Jahren bewiesen, dass ein Haufen zusammengewürfelter 80er Jahre Actionstars so viel Langeweile verbreiten können wie Heinz Fischer bei der Neujahrsansprache. Für den zweiten Teil besteht aber Hoffnung: Chuck Norris ist mit von der Partie.

Andreas Rainer

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