27. Mai 2010

Ich brauchte den Schinken. WIRKLICH!

Das WG-Leben. Fixer Karriere-Bestandteil vieler junger Menschen. 
Wer sich daran zurückerinnert tut dies entweder mit einem sentimentalen Lächeln oder der betreffenden Person steht bei dem Gedanken an ehemalige MitwohnerInnen der Horror ins Gesicht geschrieben. 
Vergammelte Kühlschrankinhalte, Putzpläne, trinklastige Abende, eskalierende Parties und vor allem seltsame Angewohnheiten der sonst so “normalen” MitbewohnerInnen sind die klassischen Bestandteile des WG-Alltagslebens. 

Oonagh O’Hagan, Art Directorin verschiedener Magazine, hat wohl Ähnliches mitgemacht. Welche Erlebnisse es auch waren, die O’Hagans Leben in Wohngemeinschaften geprägt haben, sie veranlassten die Künstlerin dazu ein Buch zu dem Thema herauszugeben. 
“Ich brauchte den Schinken. WIRKLICH!” ist ein Bilderbuch mit Zettelbotschaften verschiedenster WGs. Diese, auf verschiedenstem Untergrund (von Kassazetteln über Cornflakes-Packungen bis hin zu Telefonrechnungen ist da alles vertreten) verfassten Mitteilungen, spiegeln den Wahnsinn vieler Wohngemeinschaften wunderbar wieder.  

Sarkasmus, Verzweiflung, Verliebtheit und Mordlust 

Einige kleine Auszüge aus “Ich brauchte den Schinken. WIRKLICH!”:

“Du bist hier nicht bei Mama”

“Vorsicht, Klaus! Geh auf keinen Fall in die Küche!!! Ich wollte Karamellpudding machen und hab eine Dose Kondensmilch auf den Herd gestellt. Dummerweise ist sie explodiert und hat so eine Zuckerpampe in der ganzen Küche verteilt. Das Scheißzeug klebt jetzt überall! Der Vermieter sagt, dass wir alles renovieren müssen… Es tut mir so leid – ich wollte doch nur einen Nachtisch für deinen Geburtstag machen. Zum Glück ging das Ding in die Luft, als ich gerade im Supermarkt war… 
U.”

“Hallo Julius! Ich hab ‘Jetzt wird es schmutzig 4’ in dein Zimmer aufs Bett gelegt. Johanna” (gut sichtbar für alle BewohnerInnen in der Küche angebracht…)

“Hi Matthes, die Leute vom Zoo haben angerufen: Du musst bis 20 Uhr wieder zurück sein. Die machen dann zu. Viele Grüße Tom”

Wem dieser Vorgeschmack nicht reicht sei das Buch selbst oder der Bildbeitrag der Süddeutschen Zeitung angeraten…

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt