29. Mai 2013

Fußgängerzone

Wann wurde die erste Fußgängerzone in Wien eingerichtet?

Der Wiener ist ein „Strawanzer“ und dem gepflegten Spaziergang ohne Ziel nicht abgeneigt. Als aber die Kärntner Straße in der Inneren Stadt, heute als breiter Boulevard beliebt, am 6. August 1976 als erste autofreie Fußgängerzone der Stadt eröffnet wurde, gab es im Vorfeld allerhand Aufregung: Man befürchtete, die Straße würde ohne Autos veröden. Den zuständigen Architekten Holzbauer und Windprechtinger wurde in anonymen Briefen nahegelegt, sich an den „verhungerten Bäumchen“ im zubetonierten Fußgängerparadies aufzuhängen. Der von Holzbauer gestaltete Brunnen „Nasser Stein“ auf Höhe der Kupferschmiedgasse bekam sogar den Spitznamen „Grabmal des unbekannten Fußgehers“. Mit der Kärntner Straße als Fußgängerzone hat sich der Wiener mittlerweile angefreundet – sie ist neben Graben und Mariahilfer Straße die meistfrequentierte Einkaufsstraße Wiens, der Brunnen jedoch musste umziehen: 1991 wurde er vom „Goldflussbrunnen“ ersetzt und steht heute auf dem Vorplatz des Sozialmedizinischen Zentrums Ost im 22. Bezirk.


„Darf’s a bisserl mehr sein?“

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag.  

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