21. Mai 2010

Facebook und Co. in Zahlen

Das Web 2.0 ändert unser Leben, wie stark, das belegen neue Zahlen.

Dass die Web 2.0 Revolution die Art wie wir arbeiten, die Organisation unserer sozialen Kontakte, unsere Einstellung zur Privatsphäre, ja unser ganzes Leben verändert, wissen wir nun schon. Von Sinn und Unsinn, Chancen und Risken informiert nicht nur der Apotheker, sondern inzwischen jede zweite Talkshow im Fernsehen. Besorgte Kommentare, den Sittenverfall der Jugend, und den Untergang des Abendlandes gibt’s zum drüberstreuen gratis dazu.

Für den Econsultancy Blog wurden kürzlich Daten gesammelt und auf deren Homepage auch veröffentlicht, die klar machen, wie bedeutend Web 2.0 Services inzwischen tatsächlich sind. Facebook ist eine große Sache, das wissen wir, aber dass es inzwischen mehr als 350 Millionen UserInnen weltweitgibt vielleicht schon weniger. Vor 6 Monaten waren es übrigens nur 250 Millionen, eine Steigerungsrate von 40 Prozent binnen 6 Monaten ist in der Tat nicht von schlechten Eltern. Immerhin mehr als 5 Prozent der Weltbevölkerung ist also auf Facebook registriert, Tendenz stark steigend. Noch unglaublicher ist, dass sich nach Angaben von Facebook 50% dieser UserInnen auch tatsächlich täglich einloggen. 175 Mio. UserInnen, mehr als die EinwohnerInnenzahl Bangladeschs, tummeln sich dort inzwischen also täglich. Sowohl bei den täglichen, als auch bei den absoluten UserInnenzahlen, ist Facebook also weltweit das führende Social Network. Übrigens wird von 10% der UserInnen täglich ihr Status upgedatet, auch das zeigt ein wirklich hohes Partizipationsniveau.

65 Millionen UserInnen greifen auf Facebook über ihr Mobiltelefon zu und diese UserInnen sind im Schnitt 50 Prozent aktiver als UserInnen, die nicht mobil auf Facebook zugreifen. Dass das Mobiltelefon schon bald PC und Laptop als wichtigste Zugangsstation ins Internet ablösen wird ist also kein wildes Gerücht sondern – so zeigen es auch diese Zahlen – sondern wohl schon bald Realität.
Facebook UserInnen haben im Schnitt 130 Freunde, wohingegen sie 2009 noch 120 hatten. Es gibt Facebook in über 70 Sprachen und jedes Monat werden unfassbare 2,5 Milliarden Photos hochgeladen. Doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr. Jede Woche werden über Facebook 3,5 Milliarden verschieden Arten von Content ausgetauscht (Weblinks, Blogpost, etc.) und jeden Tag wird über 1 Milliarde mal über die Onlineplattform gechattet.
Fan Seiten auf Facebook haben 5,3 Milliarden Fans, die beispielsweise von über 700000 Firmen betrieben werden.

Im Vergleich dazu verfügt Twitter „nur“ über 75 Mio. UserInnen, von denen jedoch nur 15 Mio. wirklich regelmäßig twittern. 80% von diesen haben jedoch bislang nicht mehr als zehn 140 Zeichen Nachrichten veröffentlicht und 25% haben keinen einzigen Follower. Zwar gab es auch um Twitter in den vergangenen Monaten einen großen Hype, aber wirklich genutzt wird das Service nur von einer relativ kleinen Community von vielleicht 15 Millionen UserInnen, wohingegen die meisten UserInnen mit dem Microbloggign Dienst offenbar nicht viel anfangen können. Diejenigen, die das Service nutzen, sind dafür umso aktiver. So werden beispielsweise jeden Tag 27,3 Mio. Tweets veröffentlicht

LinkedIn kommt auf 50 Mio. UserInnen, davon 11 Mio. in Europa. Der am schnellsten wachsende Markt ist Indien.

Wikipedia hat inzwischen über 14 Millionen Artikel, kein Wunder, dass da jede Offline-Enzyklopädie früher oder später aufgeben musste. Flickr enthält inzwischen gar die unfassbare Menge von 4 Milliarden Bildern.

Faszinierende Zahlen, die uns zeigen, wie rasch und wie nachhaltig sich unser Leben durch Web 2.0 verändert und wie viele Menschen sich inzwischen an diesen Netzwerken beteiligen. Zahlen, die sich aber etwas relativieren, wenn man erfährt, dass die Abermillionen Blogger weltweit zu 70% hauptsächlich über Marken schreiben. Es ist daher nicht alles Gold, was glänzt und es wird eben auch wahnsinnig viel Mist geloggt, gefacebooked und getwittert.

Trotzdem machen diese Zahlen anschaulich deutlich wie rasch und wie nachhaltig Web 2.0 unser aller Leben verändert und wie viele Menschen diese Services inzwischen ganz alltäglich nutzen.

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