9. Mai 2013

Die Donau

Wie lange braucht man, um die Donau zu überschwimmen?

Der Deutsche Paul Biedermann hält derzeit den Weltrekord für die schnellsten zweihundert geschwommenen Meter (200 Meter Freistil, 1 Minute 42 Sekunden bei der WM 2009 im römischen Hallenbadbecken). Bei gleichbleibendem Tempo würde Biedermann über die in Wien 285 Meter breite Donau also 2 Minuten 5,35 Sekunden brauchen. Rechnet man die Strömung von rund zwei Meter pro Sekunde, den Schiffsverkehr und die Schönheit (= Ablenkung) der Donau und des Umlandes mit ein, sollte man sich eine Jause mitnehmen.

Vor 1849 hätte man länger gebraucht. In diesem Jahr wurde die „Donau-Regulierungs-Commission“ damit beauftragt, die Donau in geordnete Bahnen zu lenken und damit die Hochwasserproblematik in den Griff zu bekommen. Bis 1875 wurde deshalb ein Wasserbett und ein gut 450 Meter breites Überschwemmungsgebiet errichtet. Dieses Gebiet entwickelte sich schnell zum beliebten Erholungsgebiet.

Nach dem Katastrophen-Hochwasser des Jahres 1954 wurde die dringende Notwendigkeit weiterer Entlastungsmaßnahmen erkannt. Und schon im Jahr 1972 – Wien ist manchmal sehr entscheidungsunfreudig – begann der Bau der Donauinsel (21 Kilometer lang, durchschnittlich 200 Meter breit) und des 160 Meter breiten Entlastungsgerinnes – der Neuen Donau.

Obwohl die Arbeiten an der Neuen Donau bis 1988 andauerten, fand 1984 schon das erste Donauinselfest statt, das seitdem jährlich Ende Juni wiederholt wird. Es gilt heute als das größte Freiluft-Festival Europas. Im Juni 2012 vergnügten sich drei Millionen Besucher an 250 Gastroständen, 20 „Themeninseln“ und den Darbietungen von 2000 Künstlern bei freiem Eintritt.


„Darf’s a bisserl mehr sein?“

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag.

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