25. August 2011

Bye Bye Steve Jobs

Steve Jobs ist als Apple-Chef zurückgetreten. Wenig überraschend. Ein paar Gedanken.

Adieu, Steve.

So kennt man Steve Jobs: der, der im schwarzen Rollkragenpullover auf jeder Keynote etwas noch Kleineres, noch Schnelleres und, seien wir ehrlich, noch Teureres aus wahlweise einer Hosentasche oder auch (siehe Macbook Air) gerne mal aus einem Briefkuvert zauberte, angefeuert von Respektzollenden „Oooohs“ and „Aaaahs“ aus dem Publikum. Schau an, jetzt zieht er das Macbook Air sogar aus seinem linken Turnschuh, der Steve, so dünn und klein ist es!

Die eine Hälfte der computersierten Weltbevölkerung wollte sich vor Begeisterung und Ehrfurcht für soviel designtechnischem Anmut und Finanzierungsüberlegungen gar nicht mehr einkriegen. Die andere Hälfte kotzte sich in der Futurezone und im Standard-Forum aus. Apple, so ein Scheißdreck für Pseudobobos, die wegen einem leuchtenden Apfel und ein bissi Design doppelt so viel für die halbe Leistung zahlen.

Wie dem auch sei, gerade in den letzten anderthalb Dekaden hat Apple soviel Technik- wie auch Popkulturgeschichte geschrieben wie kein anderer Konzern. 1976 von Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne gegründet, ging das Unternehmen ein Jahr später ohne Wayne an den Start: letzterer hatte seine Anteile an Jobs und Wozniak für stolze 800 Dollar verkauft. Wayne weint heute noch, nehmen wir an.

„Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen. Und wir haben immer schamlos gute Ideen geklaut“. (Steve Jobs)

Dass Apple bei aller Coolness aber keinen Spaß versteht und Konkurrenz in Grund und Boden klagt, beweist das Unternehmen immer wieder, wenn es Mitwerber bis auf die Knochen verklagt. Und immer gewinnt, siehe Samsung, denen dank Klage ein Millionenverlust sicher ist. Auch wenn der Konkurrent argumentiert, den Tablet PC habe überhaupt Stanley Kubrick erfunden. Und den Phaser Captain Kirk. Und alles andere die Schweizer.

Am Ende des Tages glauben wir, bei allem Apple-Usertum (in unserer Redaktion findet sich durchaus ein großer Prozentsatz an Mac-Usern), dass Bill Gates wahrscheinlich die gustiösere Person zum Bier trinken ist als Steve Jobs.

Foto (c) Matt Yohe

1 Kommentar

  1. Sombart

    25. August 2011

    Houellebecqs Zusammenführung
    in einem Bild, beim Abendessen, fand ich interessant. Es zeigt die Gegensätzlichkeit, aber auch die Bedeutung der Beiden für die dritte technologische Revolution.

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