15. Juni 2012

Bye, Bye Market!

Das Market schließt, stadtbekannt sagt wehmütig auf Wiedersehen und wundert sich doch ein wenig über Wiens Club-Politik. 

Dass Clubs und Anrainer nicht immer der selben Meinung sind, dessen bin ich mir durchaus bewusst, und natürlich verstehe ich auch die Gründe dafür bis zu einem gewissen Grad. Was ich nicht verstehe, ist, warum ich im Kontext von Clubs und Anrainern fast schon gähnen muss. Die Geschichte ist so alt wie Wiens Clubszene, und wie in unserer Stadt mit jungen, engagierten UnternehmerInnen umgegangen wird, ist in manchen Fällen doch recht gruselig. Aber zuerst einmal: Bye, Bye Market – ihr habt tolles Programm geboten, besonders zum Ende hin, habt den alten Tresor ordentlich geliftet und uns so einige lange Nächte beschert. Wir erinnern uns gerne an unseren ersten Geburtstag, den wir 2011 bei euch gefeiert haben!

Von Market bis Morisson

Wie jetzt, ihr habt ein Deja-Vu? Ja, ich ebenfalls. Vor nicht allzu langer Zeit musste der nicht unweit vom Market gelegene Morisson Club bekannt geben, dass bis auf Weiteres leider ohne Musik gefeiert wird. Weswegen? Wegen Anrainerbeschwerden, natürlich. Die Schließung steht dem Morisson Club vorerst nicht bevor, mit Anzeigen und Gerichtsverhandlungen musste sich das Market hingegen seit einem Jahr rumschlagen. Die Hausbesitzer freut’s, die Gäste weniger, denn das Market muss mit Mitte Juli für immer schließen. 

Anrainer vs. Club

Gerade die zentral gelegenen Wiener Clubs können ein Lied singen von vergleichbaren Problemen. Prominentestes Beispiel ist wahrscheinlich das Wiener Flex, das sich in den letzten Jahren über partyfeindliche Politik freuen dufte. Was bei mühsamen Amtsgängen und Genehmigungen für jedes noch so kleine Detail beginnt, hört dann meist mit Anrainerbeschwerden auf. Und das gilt nicht nur für Clubbetreiber, das selbe Schicksal teilen Bars, Restaurants oder Cafés, die sich in zentraler Lage ansiedeln. Natürlich muss es Regeln geben, natürlich müssen Anrainer vor Lärmbelästigung geschützt werden, und eine pauschale Verurteilung von Politik bezüglich Sperrstunden und Gastroregelungen wäre natürlich ebenso fehlgeleitet. Trotzdem: Wir wünschen uns für die Zukunft ein Verhalten seitens der Behörden, das ein vielseitiges, aufregendes, junges, modernes Wien erlaubt – denn ob man es glauben mag oder nicht, Wien ist eine Großstadt, und Wien verdient ein breites gastronomisches Angebot auch nach 22:00 Uhr.  

No Limit im Market 

Das einzig Positive an der ganzen Geschichte: Ab sofort wird ohne Limit gefeiert, mit voller Lautstärke bis in die Morgenstunden. Man ist übrigens schon auf der Suche nach einer neuen Location, und wir sind uns sicher, dass auch das neue Market sich erfolgreich in Wiens Clubszene etablieren wird. Bis dahin: Bye, Bye Market, es war uns ein Vergnügen, und in den letzten Tagen feiern wir noch einmal mit dir – ohne Limit, versprochen. 

1 Kommentar

  1. iris

    15. Juni 2012

    …und
    ich bin dabei! ohne limit!

    Reply

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt