23. Januar 2011

Bananenblatt – Das glutenfreie Spaß- und Satiremagazin

Im Novmber 2010 war Österreich um ein Satiremagazin reicher: Das Bananenblatt. Grund genug für uns, mal ein wenig reinzulesen. Vorab: Wer gerne Tränen lacht, dem sei das Bananenblatt ans Herz gelegt, zumindest bei mir verursachte der scharfe bis dämliche Humor unzählige Lachkrämpfe.

Das Blatt

Das Satiremagazin erscheint vierteljährlich und setzt sich unter anderem aus Wort- und Bildspenden von Renato Kaiser, Stefan Sonntagbauer oder Clemens Haipl zusammen.  Herausgeber, Verleger und Eigentümer ist der Holzbaum Verlag. Begonnen wurde mit einer Druckauflage von 2.500 Stück, unter den RedakteurInnen finden sich SchriftstellerInnen, PoetInnen und KarikaturistInnen. Aber nun zu der wichtigsten aller Fragen: Was hat das Bananenblatt inhaltlich zu bieten?

Interviews, Rezepte, Kolumnen.

Das Bananenblatt ist eigentlich ein wild zusammengewürfelter Haufen an Texten und Bildern, unzusammenhängend, vielseitig und furchtbar komisch. Fest steht: Die RedakteurInnen dürften viel Spaß haben, stadtbekannt ist fast schon ein bisschen neidisch. Jedenfalls ist nichts in diesem Heft ernstzunehmen, einzig und allein den Literaturtipps liegt eine gewisse Ernsthaftigkeit zu Grunde.

Gute Texte und neues aus dem Westen

In einer allausgabentlichen Kolumne beschreibt Renato Kaiser den Alltag in der fernen Schweiz, "Neues aus dem Westen" heißt das dann. Eine leicht-lustige Kolumne, die sich schnell liest und mit einem Schmunzeln endet. Die "guten Texte" sind der wohl umfangreichste Beitrag zum Bananeblatt. Stefan Sonntagbauer beweist sein schriftstellerisches Talent, eine Kurzgeschichte, die sich wunderbar unterhaltsam liest und sowohl sprachlich als auch inhaltlich satirisches Feingefühl beweist.

Dumm, dümmer, Kleinanzeigen

Nach den "guten Texten" geht es ziemlich dumm weiter, denn die "Kleinanzeigen" zielen auf primitivere Gefilde des Humors ab.

Mann, 73, stark pflegebedürftig und verarmt, sucht junge Frau (21-30, auch Ausländerin möglich) für feste Beziehung.

So und so ähnlich reiht sich über eine Seite Kleinanzeige an Kleinanzeige, mehr als unterhaltsam und ein feines Schmankerl für Zwischendurch.

Kann man Kondome eigentlich kaufen oder stellt man die selber her?

Interessente Antworten auf interessante Fragen rund um das Sexualleben Jugendlicher (Ja, genau, Dr.Sommer) liefert Dr. Klopfer. Dämlicher geht es wirklich nicht, aber ich muss leider zugeben, mich hat es trotzdem zum Lachen gebracht.

"Kann das Sperma ausgehen?" – Dr.Klopfer: "Ja, klar, meins war gestern im Kino."

Damit wird quasi das Humorniveau der Kleinanzeigen gehalten, etwas absurder geht es bei "Vermischtes" zu.

Die sexuellen Phantasien der Kohlmeise: Mit einer Blaumeise.

In der Kategorie "Vermischtes" findet sich so ziemlich die unzusammenhängenste Zusammenstellung von Blödsinn, die ich seit langem gesehen habe. Rezepte, die sexuellen Phantasien der Kohlmeise, Comics, Kolumnen, In & Out im Tierreich. Auf zwei Seiten so viel unmotivierte Dummheit, dass die Lachtränen nur so fließen. Meinen absoluten Favoriten will ich euch hier kurz präsentieren, nämlich einen Text aus der Serie "schlechte Bewerbungen" von Jan Dosenwetter:

"Hallo Herr Verleger,

Mein Name ist Jan Dosenwetter und ich habe zwei Katzen. Sie heißen Felix und Luna und sind ca. ein und zwei Jahre alt. Außerdem würde ich mich gerne bei Ihnen im Verlag bewerben. Es ist zwar blöd, weil meine Katzen dann sehr oft alleine sind, aber vielleicht findet sich ja eine Lösung (ich könnte die beiden ja mit in die Arbeit nehmen, stört Sie das? Ich denke es wäre auch gut fürs Büroklima, wenn jeder einmal in der Woche das Katzenklo macht, als abwechslung zur normalen Arbeit. Leider gacksen meine Katzen oft daneben, deshalb wäre eine Plastikfolie, die im ganzen Büro ausgelegt wird, vorteilhaft). (…)"

Komsumtipps
Neben dummen Witzen und satirischen Texten bietet das Bananenblatt auch Literaturtipps sowie eine Leseprobe, in dieser Ausgabe wird "Morbuso geht ab" von Clemens Ettenauer präsentiert. Gute Tipps, mein Leseprogramm für die nächsten Wochen steht.

Stadtbekannt meint

Ein gutes Satiremagazin mit viel Potenzial. Das Bananenblatt ist genau das richtige für einen faulen Sonntagnachmittag, bei Kaffee und Frühstück schmecken die Pointen sicher besonders gut. Auf jeden Fall unterhaltsam, hier noch ein Geheimtipp: Betrunken ist das Bananenblatt auch sehr lustig, schon ausprobiert. Wie ihr an das Bananenblatt kommt? Einfach eine Mail mit Name und Adresse an bananenblatt@holzbaumverlag.at und für 11,90 Euro im Jahr findet ihr das Satiremagazin vierteljährlich im Briefkasten!

1 Kommentar

  1. Kurti

    23. Januar 2011

    Bananenblatt
    Cooles Cover!

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