Flanieren durch Wieden

Lust auf einen genussvollen Spaziergang durch den wunderbaren 4. Bezirk? Historische Gebäude erzählen mit ihren Wandmalereien die Geschichte dieses Gemeindebezirks. In Wieden kommt man beim Flanieren in den Genuss wunderschöner historischer Gebäude, malerischer Plätze und zahlreicher Wandmalereien.

STADTBEKANNT hat einen kleinen Spaziergang durch das schöne Grätzl gemacht und so einiges entdeckt. Lasst euch bezaubern.

 

Von kämpfenden Bären und verzaubernden Flöten

Ein bisschen Geschichte muss sein! Aber keine Angst, sie wird in Bildern erzählt: An der Wiedner Hauptstraße entdecken wir beim Haus Nummer 44, 6 Sgraffito (abgeleitet vom italienischen „sgraffiare“, das auf die Kratz-Technik der Wandbearbeitung hinweist). Diese Bilder halten wichtige Momente der Bezirksgeschichte Wiedens fest. Da gibt es zum Beispiel den Klagbaum, eine Linde, die laut Sage nahende Katastrophen durch klagende Geräusche ankündigt und die sich vor dem Siechenhaus befindet – ein im 13. Jahrhundert gegründetes Lepra-Spital.

Wieden Bärenkampf (c) stadtbekannt.at
Wieden Bärenkampf (c) stadtbekannt.at

Der Bärenkampf

Ein anderes Bild erzählt vom Bärenkampf, den ein Müller mit einem Bären austrug. Und ein drittes ist der Zauberflöte gewidmet, da das Werk von W. A. Mozart im Theater in Freihaus uraufgeführt wurde. Dass die Zauberflöte zu Wieden gehört, zeigt nicht nur das Sgraffito, sondern auch der Zauberflöten-Brunnen auf dem Mozartplatz. Seit 1905 schmiegt sich hier die schöne Pamina an den flötenden Tamino. Gemeinsam bilden sie den Mittelpunkt eines malerischen Platzes, an dessen Rand zahlreiche Bänke zum Sitzen einladen.

Wieden Zauberflöte (c) stadtbekannt.at
Wieden Zauberflöte (c) stadtbekannt.at

Kaffeehaus-Pioniere

Und da wir uns jetzt geschichtlich informiert haben, gehen wir zu kulinarischen Genüssen über. Wir überqueren die Wiedner Hauptstraße, um sie für einen kleinen Schlenker zu verlassen. In der Schäffergasse passieren wir den Johannes-Diodato-Park. „Park“ meint in diesem Fall ein paar bemalte Bänke, umgeben von einigen Bäumchen und einem kleinen Rosenbeet. Bemerkenswert ist allerdings, dass er nach dem Armenier benannt wurde, der im 17. Jahrhundert das 1. Wiener Kaffeehaus eröffnete.

Wieden Fassade (c) stadtbekannt.at
Wieden Fassade (c) stadtbekannt.at

Kochbuchsüchtige

Durch die Preßgasse, in der wunderschöne Balkone an den Außenfassaden zu bestaunen sind, stößt man auf die Margaretenstraße und kommt schließlich zur Schleifmühlgasse. Sie ist nicht nur wegen ihrer zahlreichen Galerien bekannt, sondern dürfte auch für „Kochbuchsüchtige“ interessant sein. Babette’s bietet in angenehmer Atmosphäre die Möglichkeit, sich in unterschiedlichste Kochbücher zu vertiefen, dabei auf neue Rezepte zu stoßen und der altbekannten Mahlzeit dadurch neue Würze zu verleihen.

Wieden Babettes (c) stadtbekannt.at
Wieden Babettes (c) stadtbekannt.at

Von Donuts und Schutzengeln

Wer beim Kochbuch-Schmökern hungrig geworden ist, kann einen Blick ins blueorange werfen. Man muss kein Bagel-Fan sein, um hier schwach zu werden: Eine Variation ist besser als die andere – egal ob gefüllt, bestreuselt oder anders gut bestückt. Wer den Bagels nicht ganz so zugetan ist, kann sein Glück im Radlager in der Operngasse versuchen, in dem es sich bekanntlich auch gut speisen lässt. Vorbei am 1900 erbauten Wiedner Hof, ein imposantes weißes Gebäude, gelangt man wieder auf die Wiedner Hauptstraße.

Zum Schluss kann noch kurz der Rilkeplatz besucht werden, weil er einfach so schön ist. Hier befindet sich seit 1963 der Schutzengelbrunnen: Ein Engel und ein betendes Kind werden von 4 am Säulenfuß befindlichen Drachen als Wasserspeier bewacht. Und dann kann entspannt werden – Sitzgelegenheiten in der Nähe kennen wir ja jetzt genug!

Wieden Engel (c) stadtbekannt.at
Wieden Engel (c) stadtbekannt.at

STADTBEKANNT meint

Wer hätte das gedacht: Schon ein kleiner Teil des 4. Wiener Gemeindebezirks bietet genug Raum für schöne Entdeckungen: In Nebengassen der Wiedner Hauptstraße kommt man beim Wandern in den Genuss atemberaubender historischer Gebäude, malerischer Plätze und Brunnen sowie zahlreicher Wandmalereien, die einen in die Vergangenheit entführen. Zusätzlich gibt es auf diesem Weg auch ausreichend Angebot an Kaffee und Naschereien, die einem den Spaziergang versüßen.

 

Fotos

Keine Bewertungen

Bewertung “Wiedner Augenschmaus”

Bewertung
Bewerten