30. Januar 2018

Wie rassistisch bist du?

Wie rassistisch bist du (c) STADTBEKANNT

Vorurteile – Schubladen im Kopf

Warum denken wir alle irgendwie rassistisch?

“Rassistisch? Ich? Nie im Leben!” Solche Aussagen hören wir nicht nur ständig von FPÖ-Politikern, die sich aus selbstgemachten Schlamasseln herausreden wollen, sondern eigentlich auch von ganz normalen Leuten. Fragt man auf der Straße nach, hört man automatisch: “Ich hab bestimmt keine Vorurteile! Nein, ich bin kein Rassist!”

Leider haben wir hier das Spiel ohne unser Unbewusstes gemacht. Selbst dann, wenn wir es gar nicht wollen – Rassismus und Schubladendenken also heftigst ablehnen – funktioniert unser Hirn in vorurteilsbehafteten Kategorien. Psychologen haben den sogenannten Impliziten Assoziationstest entwickelt, um diese Diskrepanz zu messen: Bei diesem gilt es, Begriffe möglichst rasch und intuitiv Kategorien zuzuordnen. Während stereotype Kombinationen meist schnell von der Hand gehen, ordnen wir “unübliche” Kombinationen langsamer zu und machen mehr Fehler.

Was wir als “üblich” und “unüblich” empfinden, bestimmt wiederum unsere gesellschaftliche Prägung: Hört oder liest man etwa oft, Ausländer seien kriminell, Schwarze Dealer oder Frauen unbegabt in Technik, bleibt etwas davon hängen. Auch dann, wenn wir die Aussagen bewusst ablehnen, bewirken sie etwas in uns.

Ähnlich wie Rassismus funktionieren übrigens auch Phänomene wie Sexismus oder Homophobie: Nur wenige würden es offen zugeben, aber auch hier werden wir zu Opfern des Unbewussten, indem wir Frauen implizit die Karriere oder Schwulen die “echte Männlichkeit” absprechen. Ihr wollt es nicht wahrhaben? Dann testet euch selbst und macht den Harvard Test!

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