27. Mai 2010

Waltz und Haneke Gewinner der Golden Globes

Der Wiener Schauspieler Christoph Waltz gewann den Golden Globe für den besten  Nebendarsteller. Michael Haneke für den besten fremdsprachigen Film.

In Inglourious Basterds spielt Christopher Waltz den SS-Offizier Hans Landa und in dieser Rolle selbst Hollywoodgrößen wie Brad Pitt locker an die Wand. Der facettenreiche Charakter des Hans Landa, der vielfach an Maximilian Aue aus Jonathan Littells „die Wohlgesinnten“ erinnert, wurde von Waltz in solch brillanter Manier dargestellt, dass auch die Golden Globe Jury nicht darüber hinwegsehen konnte. Für Waltz ist es insgesamt die siebte Auszeichnung die er für diese Rolle erhielt darunter waren so ehrwürdige wie die goldene Palme von Cannes. Den Golden Globe erhielt der in London lebende Schauspieler für die beste Nebenrolle. Seine Chancen jetzt auch den Oscar für die beste männliche Nebenrolle zu gewinnen, sind nun deutlich gestiegen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Michael Haneke, der zurzeit international wohl renommierteste aus Österreich stammende Regisseur. Michael Haneke erhielt den Preis für „Das weiße Band“, der als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde. Auch er hatte zuvor schon die goldene Palme erhalten.  Der große Abräumer des Abends war übrigens Avatar, das sowohl als bester Film, als auch für die beste Regie ausgezeichnet wurde.

Die Begeisterung in Österreich war heute groß und auch die ersten Jubelmeldungen aus Medien und Politik ließen nicht lange auf sich warten. Wenn man ehrlich ist muss man aber sagen, dass Österreichs Beteiligung an den ausgezeichneten Filmen sehr gering ist. Inglorious Bastards ist eine amerikanisch- deutsche Co-Produktion und bei „Das Weiße Band“ wirkte zwar auch die österreichische Filmförderung mit, federführend wurde der Film jedoch von Deutschland betrieben. Für Deutschland wird der Film auch ins Rennen für die Oscars gehen.

In den letzten Jahren waren zahlreiche Filme, die von österreichischen Regisseuren, oder unter Beteiligung österreichischer Schauspieler zustande kamen, international erfolgreich. Ein Problem stellt jedoch die immer noch sehr niedrige Filmförderung dar, die es für international bekanntere österreichische Regisseure, wie Michael Haneke, Stefan Ruzowitzky, oder Ulrich Seidl notwendig macht ihre Filme in größeren Filmnationen wie Deutschland oder Frankreich zu drehen.

Gerade die jüngsten Erfolge sollten dazu Anlass geben, die österreichische Filmförderung zu überdenken und auch finanziell aufzustocken.

 

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