29. Juli 2011

The Eye of the Tiger – Aus der Welt der Königshofer

Tigerblut muss ein ganz besonderer Saft sein, das weiß auch Charlie Sheen der mit diesem ominösen Trunk durch die Medienwelt poltert.

Eine besondere Beziehung zu Tigern scheint auch der Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer zu pflegen, trägt seine Homepage doch den Namen Königstiger.at und die dort von ihm verfassten Kommentare nennen sich Tigerkommentare. Ein eben solches wurde dem Abgeordneten zum Verhängnis.Es hat sich nämlich ausgtigert für den Abgeordneten, zumindest in der FPÖ. 

Welche Assoziationen Werner Königshofer zu Tigern pflegt und warum er sich selber virtuell zu einem erklärt, ist mir nicht bekannt.Aber Königstiger wirkt schon ganz anders als Königshofer.

Von Hofern und Tigern

Denn während der Hofer der Inhaber eines Hofes war und solcherart ins Namensverzeichnis einging, stellt sich die Frage wer denn der Königshofer ist.

Wenn es sich beim Könishofer nicht um den König selbst handelt, wird es sich wohl um den Verwalter, Bewohner, oder Benutzer des Hofes des Königs handeln. Der Königstiger hingegen ist in vielerlei Hinsicht das glatte Gegenteil des Königshofers, gewissermaßen der natürliche Feind des Königshofers.

Zumindest wenn man den Königshofer in eine Gegend setzt, wo auch der Königstiger heimisch ist. Wie der Hofer dort den Tiger fürchtet, ergeht es dem Tiger mit dem Hofer. Wenn sich nun der Hofer mit dem Tiger identifiziert, was sagt uns das über den Hofer?

Der Hofer in Gegenden in denen der Tiger lebt, fürchtete diesen weil er ihn in Leib und Leben bedrohte. So sehr fürchtete er ihn, dass er ihn fast zur Gänze ausgerottet hat.

Königstiger vom aussterben bedroht

Hier sind wir nun in der Gegenwart. Der Tiger ist ein Raubtier, dass ob seiner Gefährlichkeit gefürchtet wird und zugleich vom aussterben bedroht ist. Ist es dieses Bild, das den Hofer fasziniert, wenn er sich mit dem Tiger gleichsetzte?

Weil der Hofer den Tiger fürchtete, erhoffte er für sich selbst die Kraft des Tigers, um diesem ebenbürtig zu sein. Egal ob als Tigerblut getrunken, oder als Tigerfell getragen, die Vorstellung, dass die Kraft des Tigers auch auf den Hofer übergehen könnte, ist eine alte. Was aber klar sein muss, jedem Hofer der davon träumt ein Tiger zu sein, und die meisten tun das von Zeit zu Zeit, dass der Hofer wenn er zum Tiger wird, eben auch wirklich zum Tiger wird. Dann muss der Hofer den Hofer-Tiger fürchten, wie er zuvor schon jeden Tiger fürchtete.

Hätte, und die Frage wird den Hofern in letzter Zeit öfters gestellt, der Hofer denn nicht wissen müssen, dass er mit Kratzspuren erwacht, wenn er sich mit Königstigern bettete? Ja, das hätte er wohl wissen können. Allein der Wunsch einmal ein Tiger zu sein, ist wohl stärker gewesen.

Denn die Beschränkungen der Hofer-Welt kennt der Tiger nicht. Der Tiger frisst den Hofer, wenn ihm danach ist. Danach den Hofer zu fressen, ist dem Hofer aber auch oft genug. Viel stört ihn an der Welt der Hofers und in Tigerblut zu tauchen, was Hoferidylle war, mag verlockend sein.

So malt sich das manch ein Hofer aus, wenn er von seiner Tigerwelt träumt. Von anderen Hofers dabei erwischt, betont er gern, dass er ja nur von Tigern rede und reden sei ja wohl noch erlaubt.

Der kluge Hofer aber weiß, die Katze lässt das Mausen nicht! Aber wenn dem so ist, darf sich dann die Partei der Hofer-Tiger wundern, wenn in ihrer Mitte ein Tiger sitzt und müssen die Hofers den Hofer-Tigern glauben, dass es nur einer ist?

Daniel Steinlechner

Mit Fug und Recht: Über Sinn und Unsinn

4 Kommentare

  1. Clara

    29. Juli 2011

    tricky
    aber keien schlechte Idee das so aufzuziehen.

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  2. Mischa

    29. Juli 2011

    Bidermaier und Brandstifter
    Hofer und Tiger.

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  3. kfdhrgft

    29. Juli 2011

    Gut, dass der Weg ist.
    Furchtbarer Typ.

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  4. wienerin

    29. Juli 2011

    beitrag
    grossartig!

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