Von Kirchen, Kinos und Gärten

Dieser Spaziergang wird besonders für Geschichte-Fanatiker, die auf der Suche nach Reliquien aus früheren Zeiten sind, besonders interessant sein. Der Weg führt uns an prunkvollen Kirchen und Denkmälern vorbei, durch den Esterházypark und schließlich bis zur Linken Wienzeile. Natürlich kommen Entertainment und Kulinarik nicht zu kurz.

Lasst euch überraschen, denn in Mariahilf gibt es sehr viel zu entdecken. Wir haben die schönsten Plätze für euch aufgelistet …

 

Das wird ein Haydn Spaß!

Wenn wir unsere Tour durch den 6. Bezirk starten, so startet sie mit niemand geringerem als Josef Haydn selbst. Und zwar in zweierlei Hinsicht. An der Mariahilfer Straße 57, gleich ums Eck der Mariahilfer Kirche, befindet sich nämlich das Haydn Kino. Dort werden Filme in Originalsprache gezeigt und somit ist es ein Kino, das vor allem bei Englisch sprechenden Wienern äußerst beliebt ist.

Seinen Namen hat das Kino von dem in der Nähe befindlichem Haydn-Denkmal, das mitten auf dem Platz vor der Mariahilfer Kirche majestätisch prangt. Im Jahr 1877 stiftete eine Gruppierung aus Haydn-Verehrern dieses Denkmal und verdrängte dadurch den vorher hier befindlichen Gänsemädchenbrunnen. Das Mädchen am Brunnen befindet sich heute am Beginn der Rahlstiege am Anfang der Mariahilfer Straße, wo ein anderer unserer Spaziergänge startet. 

(c) Mautner stadtbekannt.at
(c) Mautner stadtbekannt.at

Maria und die Barnabiten

Der Platz mit dem Haydn-Denkmal wird in den wärmeren Jahreszeiten auch als Marktplatz genutzt. Im Winter sind hier die Hütten für den Mariahilfer Christkindlmarkt aufgebaut und der Duft von Punsch und Glühwein mischt sich verführerisch mit gerösteten Mandeln und heißen Maroni. Die dahinter prangende Kirche steht in ihrer Form seit etwa 1730, wo der Umbau nach Plänen von Franziskus Jänkl vollendet war. Noch 50 Jahre zuvor befand sich auf diesem Grundstück ein Friedhof der Ordensbrüder der Barnabiten und eine kleine hölzerne Kapelle. Schon damals stiftete der Ordensbruder Cölestin Joanelli eine Kopie des Gnadenbilds „Mariahülf”, das viele Wallfahrer anlockte und der Kirche schließlich ihren Namen verleihen sollte.

Links von der Kirche führt ein kleiner Torbogen zur Barnabitengasse, die für sich eine ganz eigene Welt bildet. Der Bogen ist zwischen der Kirche und den ältesten Gebäuden der Gasse gespannt, deren Grundstein schon in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts gelegt wurde. Schlüpft man durch den Bogen hindurch, so eröffnet sich eine gepflasterte Straße und eine Fußgängerzone, die zum Schlendern einlädt.

 

Barnabitengasse Kirche Torbogen (c) STADTBEKANNT
Barnabitengasse Kirche Torbogen (c) STADTBEKANNT

Zwischen Comics, Mode und kulinarischen Weltreisen

Sie ist nicht außerordentlich lang, die Barnabitengasse, aber sie ist die Verbindungsstraße zwischen der lauten und geschäftigen Mariahilfer Straße und der hippen Welt des 6. Bezirks. Und eigentlich ist sie ein Universum für sich selbst.

Gleich links, am oberen Ende der Gasse, grüßt einen das Geschäft für Comicfans und Superhelden-Fanatiker: das Comictreff. Seit 1990 können Fans von Manga, Marvel oder Star Wars hier finden, was sie suchen. Eine unglaubliche Welt von Fantasy und Helden der Menschheit, in der man sich mit Leichtigkeit verlieren kann.

Barnabitengasse Comic Treff (c) STADTBEKANNT
Barnabitengasse Comic Treff (c) STADTBEKANNT

Gegenüber wartet Mode aus der Natur auf uns – ökonomisch, nachhaltige Kleidungsstücke aus Naturmaterialien fürsorglich ausgewählt von der Inhaberin Ingrid Frank. Im Angebot findet ihr sowohl Kleidung für Damen als auch für Kinder. Neben Mode, ist aber auch in Sachen Einrichtung für alles gesorgt. Auf der anderen Straßenseite befindet sich das liebevoll gestaltete Einrichtungshaus Nanna, wo skandinavische Highlights für die eigenen 4 Wände warten. 

Ziehen wir weiter, so müsste man eigentlich sofort die Mittagspause einläuten, denn das kulinarische Angebot ist so vielfältig, dass man kaum widerstehen möchte. Rechts ein Grieche, links ein Café, danach der Italiener Frascati und das vegetarisch, vegane Lokal Formosa und zu guter Letzt das Café Pierre, das mit französischen Spezialitäten verführt.

Schanigarten Formosa (c) STADTBEKANNT
Schanigarten Formosa (c) STADTBEKANNT

Ums Schadek in den Park

Nun haben wir also das Café Pierre links von uns und erblicken rechts schon das Haus des Meeres, das sich im Flakturm aus dem zweiten Weltkrieg befindet. Rechts von uns noch immer die riesige Pizzeria Frascati und die Schadekgasse, die sich bis zur Mariahilfer Straße hinauf zieht. Wir wandern also ums Eck und diese Gasse entlang.

Gleich zu Beginn folgen wir einem Geheimtipp ins Obergeschoss des Hauses mit der Hausnummer 2a. Dort befindet sich das Geschäftlokal der Designerin Eva Poleschinski, die schon in Berlin, New York und Paris bei der Fashion Week mitgemischt hat. Extravagante Mode und eine exzellente Verarbeitung zeugen von einer großen Portion Qualität im Up Store Vienna. 

Kreuzung Barnabitengasse Schadekgasse Haus des Meeres (c) STADTBEKANNT
Kreuzung Barnabitengasse Schadekgasse Haus des Meeres (c) STADTBEKANNT

Wer aber nicht nach Mode sucht, sondern nach Drinks und Gemütlichkeit, der kann sich entweder im Futuregarden niederlassen, wo neben Bargetränken auch oft musikalische Acts am Programm stehen. Oder man geht noch ein Stückchen weiter zur Schadekgasse 12, wo sich das gleichnamige Café befindet. Als Schwesterlokal des Liebling ist es mindestens genauso anziehend für Hipster und Berlinliebhaber und trumpft nicht nur durch das Mate-Angebot, sondern auch durch die stylische WC Anlage.

Schanigarten Schadek (c) STADTBEKANNT
Schanigarten Schadek (c) STADTBEKANNT

Schräg gegenüber trennt uns eine Wand beziehungsweise die rückseitige Fassade des Amerlinggymnasiums vom Esterházypark. Eine Wand, die aber nicht minder interessant ist. Dort hat der belgische Street-Art Künstler ROA im Jahr 2013 eines seiner berühmten Tiere hinterlassen. Damals fand in der Inoperable Gallery eine Ausstellung mit und zu seinen Werken statt, die sich in Städten am gesamten Globus finden lassen.

Wir wagen uns aber dort, wo die Nelkengasse die Schadekgasse kreuzt endlich über den Fritz-Grünbaum-Platz in den Esterházypark.

Kinderspielplatz Esterhazypark (c) STADTBEKANNT
Kinderspielplatz Esterhazypark (c) STADTBEKANNT

STADTBEKANNT meint

Unser Spaziergang durch die Mariahilf zeigt, wie viel es hier eigentlich zu entdecken gibt. Die Mariahilfer Straße ist Wiens absolute Lieblingseinkaufstraße und das zu recht. Ob man gemütlich einkaufen möchte, den einen oder anderen After-Work-Drink zu sich nimmt oder köstlich essen will – hier findet sich wirklich alles. Die Mariahilfer Straße und ihre kleinen Seitengassen lassen absolut keinen Wunsch offen. Wir sind gespannt, was wir noch alles finden werden und spazieren weiter …

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