7. Februar 2013

Sieben Minuten in Tibet

Die Friedenspagode an der Donau

In Wien haben wir schon seit 1983 die Friedenspagode, eine buddhistische Stupa.

Spaziert man von der U2 Donaumarina die Donau flussabwärts, sieht man nach einiger Zeit schon von Weitem eine weiße Kuppel mit goldener Spitze in der Sonne blitzen; geht man noch ein Stück näher, traut man seinen Augen kaum: da steht tatsächlich eine buddhistische Pagode, direkt neben den Fischkuttern am Donaustrand, die man sich wohl eher in Nepal oder Tibet vorstellen würde. Und wirklich, schon seit 1983 steht die 26 Meter hohe Stupa friedlich am Kai.

Kein Gotteshaus

Eine Friedenspagode, eine besondere Art von Stupa, ist kein buddhistisches Gotteshaus, sondern ein Symbol für Frieden zwischen allen Menschen, ungeachtet aller Glaubensunterschiede; die ersten Friedenspagoden wurden nach dem zweiten Weltkrieg in den von Atombomben zerstörten Städten Hiroshima und Nagasaki erbaut – bis heute sind es weltweit 80, die höchste in Europa befindet sich in Ungarn.

Das öffentlich zugängliche Denkmal erzeugt mit seiner so deplatziert wirkenden fremdländischen Formensprache in der ruhigen Gegend am Fluss eine ganz eigene Atmosphäre und tatsächlich eine Art von Frieden – die abgebrannten Räucherstäbchen im Sand und der glänzende Buddha lenken die Aufmerksamkeit auf sich, die hinter einer Lärmschutzwand vorbeiziehenden Autos wirken plötzlich ganz weit entfernt – und man hat wirklich das Gefühl, für sieben Minuten in Tibet zu sein.

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