22. Oktober 2014

Schwendermarkt bleibt – Rudolfsheim-Nord kommt!

Schwendermarkt (c) STADTBEKANNT

Einst einer der größten und lebendigsten Märkte Wiens, kämpfte der Schwendermarkt die letzten Jahre um sein Überleben. Bürgerinitiativen haben sich in dieser Zeit für dessen Erhalt und Revitalisierung eingesetzt. Nun ist auch die Politik mit an Bord.

Der Verein “Samstag in der Stadt” hat den Markt auf der Äußeren Mariahilfer Straße in den letzten Jahren mithilfe eines ambitionierten Rahmenprogramms am Leben erhalten. Das Angebot reicht dabei von speziellen Flohmärkten und japanischem Papiertheater bis zu Bücherbussen, Sozialberatungen sowie jeder Menge Veranstaltungen für Kinder. Doch das Kernstück eines funktionierenden Marktes fehlt dennoch: die Marktstandler. Abseits der Tage mit Programm bietet der Schwendermarkt einen tristen und heruntergekommen Anblick. Offiziell sind von zehn Ständen nur zwei geschlossen, vielmehr wirkt es aber umgekehrt und Besucher scheinen sich kaum dorthin zu verirren.

Foto: STADTBEKANNT Zucker
Foto: STADTBEKANNT Zucker

Schwendermarkt wird zum (bezirks)politischen Thema

Der Nachbarschaft und dem Verein ist es nun aber gelungen, dass alle politischen Parteien der Bezirksvertretung Rudolfsheim-Fünfhaus das Potential des Schwendermarkts erkannt haben. Anstoß hierzu sind 1500 gesammelte Unterschriften für den Erhalt und für Maßnahmen zur Verbesserung des Markts, die gemeinsam der Wirtschaftskommission präsentiert wurden.
Gefordert wird eine attraktivere Gestaltung der Standl, Beschattung und Begrünung des Platzes, Ausbau des Nachbarschaftsgartens sowie mobile Stadtmöbel wie im MusemsQuartier.

 

Konsumfreier Raum als Ziel

Der Markt wird in Zukunft also seine Bestimmung wohl nicht als Nahversorger und Ort des Konsums finden. Aktuell vermag der Fünfzehnte in weiten Teilen nur die betörende Tristesse urbaner Betonwüsten aufzuweisen. Um das Prädikat “hipp” verliehen zu bekommen, das gleichbedeutend mit Wirtschaftlichkeit ist, bedarf es aber der kreativen Nutzung solcher Gegenden durch deren Bewohner. Doch Rudolfsheim-Schlumpfhausen hat begonnen aus seinem Dornröschenschlaf aufzuwachen. Es gibt bereits eine wachsende kreative Szene, vor allem im Norden. Zudem hat der Bezirk mit dem höchsten Anteil an Bewohnern mit migrantischem Hintergrund in ganz Wien und dem zweitgrößten Bevölkerungszuwachs der Stadt (Stand 2012) die besten Voraussetzungen Neues und Aufregendes hinsichtlich urbaner Entwicklungen hervorzubringen. Und wer nach dem Schwendermarkt zur Wasserwelt in der Nähe der Johnstrasse kommt und diese auch noch in Betrieb erlebt, wird sich nicht mehr nach Berlin Alexanderplatz sehnen müssen. Rudolfsheim-Nord – ein aufstrebender Stadtteil mit einem Namen wie Silberklang. Was es jetzt schon alles im Grätzl zu entdecken gibt, entnimmt man am besten dem Reiseführer “Was wir mögen rund um den Schwendermarkt” von “Samstag in der Stadt”, verfügbar als Download auf deren Seite.

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