Auf Entdeckungstour im Zwölften

Wir wagen uns heute an einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in Meidling, um uns hier ein bisschen genauer umzuschauen.

Die Gegend rund um die Philadelphiabrücke, die ihren Namen übrigens von einer in Philadelphia bestellten Dampflokomotive hat, ist ganz schön facettenreich, wenn man sich darauf einlässt und nicht nur schnell zur U-Bahn oder zum nächsten Zug hetzt.

Bahnhof Meidling (c) STADTBEKANNT
Bahnhof Meidling (c) STADTBEKANNT

Promenieren und Plantschen

Die Rolltreppe, die uns aus den Tiefen der U-Bahn-Tunnel an die Oberfläche befördert, bringt uns direkt vor die Arcade Meidling, in der nicht nur verschiedene Geschäfte sondern auch die zweitgrößte Zweigstelle der Büchereien Wien beheimatet ist. Gleich neben der Arcade beginnt die Meidlinger Hauptstraße inklusive Fußgängerzone und allen Geschäften, die in einer Shoppingmeile eben so zu finden sind. Da es sich hier bei schönem Wetter wunderbar in verschiedenen Gastgärten sitzen lässt, lassen wir uns auf einem Sesselchen vor dem Phil’s nieder, setzen uns die Sonnenbrille auf die Nase und bestellen einen Cappuccino.

Heiling (c) STADTBEKANNT
Heiling (c) STADTBEKANNT

Ein paar Schritte weiter gibt es in dem auffällig giftgrünen Heiling nicht nur süße Wanddekorationen, sondern vor allem selbstgemachte vegane Eiskreationen aus reinen Naturprodukten ohne Färbemittel und Geschmacksverstärker. Mit unseren Stanitzeln gefüllt mit fruchtigen Eissorten in den Händen spazieren wir weiter. Um uns herum wuselt es, von dem bunten Ringelspiel tönt begeistertes Kinderquietschen herüber und uns weht der Duft von Frühlingsboten um die Nase. Wir entdecken auch gleich woher der Blumenduft kommt: das stylische Geschäft Natur Art hat auch vor der Tür verschiedenste Blümchen aufgebaut, bei denen wir nicht anders können als kurz stehen zu bleiben und uns an der bunten Pracht zu freuen.

Natur Art (c) STADTBEKANNT
Natur Art (c) STADTBEKANNT

Am Ende der Meidlinger Einkaufsstraße kann man bei Lust und Laune in’s kühle Nass des Theresienbads springen. Uns wurde zugeflüstert, dass dort meistens nicht so viel los ist wie in anderen Wiener Bädern und das Wetter kann uns hier ganz egal sein – in dem Kombibad gibt es nämlich eine Schwimmhalle und ein Außenbecken. Wer gerne in der Sauna schwitzt, ist hier auch gut aufgehoben.

 

Schmankerl und Schnaps

In dem Grätzl rund um die Philadelphiabrücke verstecken sich auch einige kulinarische Geheimtipps verschiedenster Küchen. Im Marengo Cafe Grill Restaurant kommen alle Köstlichkeiten auf den Teller, die der Balkan so zu bieten hat – und das in einer sehr hohen Qualität. Das Porta Via ist eine kleine Pizzeria in der Wilhelmstraße, wo sich Pizza und Pasta auch in einem kleinen Schanigarten genießen lassen. Wer asiatische Gerichte bevorzugt, sollte im Takami einkehren. Hier findet man japanische, koreanische und chinesische Gerichte auf der Karte und man kann dem Koch bei der Zubereitung der Gaumenfreuden auch noch auf die Finger schauen.

Schnapsmuseum Schild (c) STADTBEKANNT
Schnapsmuseum Schild (c) STADTBEKANNT

Nachdem man sich den Bauch vollgeschlagen hat, schnappt man sich am besten noch ein paar Freunde und besucht eine Perle der Wiener Museenlandschaft: das Alt Wiener Schnapsmuseum. Ab 10 Personen gibt es eine Führung eines Mitglieds der Familie Fischer, die diese Schnapsbrennerei schon in der 6. Generation führt. Im Anschluss an den amüsanten und informativen Rundgang, der die Besucher auch ein bisschen in die Kaiserzeit zurückversetzt, kommt das Highlight: die Verkostung!

 

Totenstille und Torten

Wir lassen die Hektik der Einkaufsstraße hinter uns und spazieren über die Philadelphiabrücke, um auf die weniger bekannte Seite der Brücke zu gelangen. Am höchsten Punkt bleiben wir kurz stehen. Während wir in die Ferne stadteinwärts schauen, rumpelt unter uns ein Zug über die Gleise und hinter uns brausen etliche Autos und die Badner Bahn vorbei. Kurz bevor uns eine Mutter mit Kinderwagen anrempelt, gehen wir weiter und sehnen uns nach etwas Ruhe. Diese müssen wir auch nicht lange suchen. Wir bahnen uns den Weg vorbei an Blumengeschäften mit ausgestellten Kränzen und Schleifen und stehen kurze Zeit später im Friedhof Meidling.

Friedhof Meidling (c) STADTBEKANNT
Friedhof Meidling (c) STADTBEKANNT

Der Friedhof gilt als einer der ältesten Friedhöfe Wiens und beherbergt somit auch eine große Anzahl an alten Gräbern. Berühmte Persönlichkeiten findet man hier nicht allzu viele, aber dafür kann man beim Spaziergang durch das Areal schon mal den ein oder anderen Feldhamster erblicken. So viel Glück haben wir diesmal leider nicht – da muss zum Trost noch etwas Süßes her!

Zuckero (c) STADTBEKANNT
Zuckero (c) STADTBEKANNT

Wie passend, dass gleich um die Ecke das Zuckero liegt. Schon beim Blick in die Auslage müssen wir uns die Lippen lecken: Cupcakes, Eis und Torten, die nicht nur köstlich ausschauen, sondern auch so schmecken. Das Ganze gibt es noch dazu auch in zuckerarm, vegan und glutenfrei. Nachdem die Naschkatzen in uns mit Cremeschnittchen auch vollends zufrieden gestellt wurden, machen wir uns auf den Weg zurück zur U-Bahn, gehen vorbei an lachenden Kindern, die auf den Spielgeräten am Schedifkaplatz herumturnen und lassen uns von der surrenden Rolltreppe wieder in die Tunnel der U6 bringen.

 

Phil’s Meidlinger Hauptstraße 82

Heiling Meidlinger Hauptstraße 72

Natur Art Meidlinger Hauptstraße 42

Theresienbad Hufelandgasse 3

Marengo Cafe Grill Restaurant Pohlgasse 30

Porta Via Wilhelmstraße 33

Takami Ratschkygasse 5

Alt Wiener Schnapsmuseum Wilhelmstraße 19

Friedhof Meidling Haidackergasse 6

Zuckero Breitenfurterstraße 1

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