Ein Rundgang in der Josefstadt

Die Florianigasse war einst Teil einer unbedeutenden namenlosen Siedlung. Heute erwarten den Spaziergänger nette Straßencafés, Grünflächen, schöne Plätze und architektonisch interessante Häuser. Ein Streifzug rund um die Florianigasse.

Es war einmal eine namenlose Siedlung, die nur ein bedeutendes Bauwerk – den Roten Hof – enthielt. Erst im 17. Jahrhundert wurde sie intensiv besiedelt und erhielt den Namen Kaiser Josephs I. Die Josefstadt war geboren, als Sitz des Bürgertums, Bezirk der Beamten und Bürgermeister, aber auch der Künstler, Schauspieler und Schriftsteller.

 

Los geht’s!

Unser Spaziergang beginnt allerdings nicht in der Floriani-, sondern in der Schlösselgasse. Dieser Ausgangspunkt ist nicht willkürlich gewählt: Ein guter Spaziergang startet mit einem guten Coffee to go – und den gibt’s im POC – People on Caffeine. Frisch gebackene Kuchen, warmherziger Empfang, heißer Kaffee und eine fürsorgliche Warnung an den Gast, nicht in die laufende Maschine zu greifen – mehr braucht man nicht, um zufrieden zu sein.

Foto: STADTBEKANNT Zohmann
POC (c) STADTBEKANNT Zohmann

Ruhe bitte!

Mit dem Kaffee in der Hand geht’s weiter bis zum Anfang der Schlösselgasse und rechts in die Florianigasse – übrigens benannt nach dem Heiligen Florian, dem Schutzpatron gegen Feuergefahr. Bald schiebt sich der Schönbornpark ins Blickfeld und bietet uns genügend Sitzgelegenheiten, die eine genüssliche Leerung des Kaffeebechers ermöglichen. Die hohen Bäume und dichten Hecken ringsum packen einen behutsam vor den Straßen ein, lassen aber liebenswürdigerweise den Blick auf das angrenzende Palais frei, in dem sich das Volkskundemuseum befindet. Der Stein-Brunnen sorgt für ruhiges, gemütliches Ambiente und steht – wie übrigens auch der WC-Pavillon – unter Denkmalschutz.

Foto: STADTBEKANNT Zohmann
Schönbornpark (c) STADTBEKANNT Zohmann

Alles Maria-Treu!

Wir verlassen den Park und biegen in die Piaristengasse ein, bewegen uns bis zur Maria-Treu-Gasse und gelangen zur Kirche namens (unschwer zu erraten) Maria Treu. Lässt man sich in einem der auf dem Jodok-Fink-Platz liegenden Cafés – auch hier hat man sich mit dem Namen Café Maria Treu weit aus dem Fenster gelehnt – nieder, kommt man in den Genuss eines wunderschönen Blicks auf die Piaristenkirche und die davor hochragende Mariensäule, die 1713 nach dem Erlöschen der Pest errichtet wurde.

Foto: STADTBEKANNT Zohmann
Maria Treu (c) STADTBEKANNT Zohmann

Bitte Platz zu nehmen!

Wieder zurück in der Florianigasse, passiert man bald den Schlesingerplatz. Ein bisschen Zeit, um sich in die Hängematte zu legen, muss sein – sofern sie nicht besetzt ist. Von dort aus schauen wir uns das Gebilde in der Mitte des Platzes an: Den Wachsamkeitsbrunnen. Darauf thront die Göttin der Wachsamkeit (zentraler Hinweis darauf ist das Öllämpchen in ihrer rechten Hand), zu ihren Füßen sitzt der Kranich als Symbol der Fürsorge und darunter befindet sich der Löwe als Wächter der Quellen. Der Brunnen wurde anlässlich der Fertigstellung der Wasserleitung für die Alservorstadt angefertigt. Das dahinter liegende Gebäude ist das denkmalgeschützte Amtshaus, das architektonisch durch barocke und secessionistische Elemente gekennzeichnet ist.

Foto: STADTBEKANNT Zohmann
Schlesingerplatz (c) STADTBEKANNT Zohmann

Guten Abend!

Auch lässt es sich hier gut den Abend ausklingen. An Angebot mangelt es nicht: Egal ob das Glaserl Wein im traditionellen Café Florianihof, im internationalen Tunnel, im italienischen Sestante oder im gemütlichen Café der Provinz genossen wird – in den Gassen der Josefstadt kommt man überall auf seine Kosten. An warmen Tagen lässt es sich gut in den Schänigärten verweilen.

 

STADTBEKANNT meint

Die Florianigasse führt den Spaziergänger durch den Bezirksteil Josefstadt, wobei dieser ständig in Versuchung kommt, hie und da zu verweilen: Der Blick in die Gassen offenbart gemütliche Plätze wie den belebten Jodok-Fink-Platz mit der stattlichen Piaristenkirche Maria Treu, den ruhigen Schönbornpark und zahlreiche Cafés, wobei gerade die kleinen versteckten Lokale einen ganz eigenen Charme versprühen. Es zahlt sich aber auch aus, hin und wieder den Blick zu heben, um die schönen, teils bunten mit Plastiken gezierten Gebäude zu bestaunen.

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    Johann Hauk

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