10. August 2014

Mit der Yamaha MT-07 zum Neusiedlersee

Das Wetter vergangene Woche war einfach zu schön um nur in Wien vor sich hin zu schwitzen. Deutlich besser geht das nämlich in voller Motorrad-Montur, wenn die pralle Sonne auf die Jacke scheint und die Schweißtropfen im Helm zum nächsten Aufguss werden. Dennoch war es ein Genuss mit der Yamaha über die Landstraße zu gleiten. Der kraftvolle Zweizylinder sorgt für gutes vorankommen, das Fahrwerk ist nicht zu hart abgestimmt – sportlichere Fahrer könnten sogar meinen zu weich – und der Knieschluss ist perfekt. Das ist auch notwendig, damit es einen bei über 100 km/h und starkem Gegenwind nicht vom Motorrad weht. Und diese Geschwindigkeit ist in 3,8 Sekunden erreichbar, dafür sorgt der Zweizylinder der zwischen 3.000 und 9.000 U/min nie weniger als 60 Nm produziert. Wer nicht schnell fahren will, kann im unteren Drehzahlbereich angenehm cruisen.

Foto: STADTBEKANNT Adamek
Foto: STADTBEKANNT Adamek

In Neusiedl

Die Parkplatzsuche mit einem Motorrad ist immer wieder ein erfreuliches Ereignis. Gleich vor dem Strandbad gibt es eine ganze Reihe von Abstellmöglichkeiten nur für Zweiräder, wo schon die Kollegen auf mich warteten. Keine lange Suche, keine mühsamen Fußwege. Bloß die zusätzliche Zeit sich aus den verschwitzten Sachen zu schälen, muss eingerechnet werden.
Leider hatte der Wind den Neusiedlersee so aufgewühlt, dass das Wasser einer braunen Suppe glich. Zum Abkühlen reichte es zwar, trotzdem beschlossen wir recht schnell die Mole West aufzusuchen. Ich bestellte nur das Vanilleeis mit Erdbeeren, eine große Portion die hervorragend schmeckte. Ein bisschen bereute ich jetzt kein Topcase und daher den Helm dabei zu haben, denn die süße Nachspeise schadete dem harten Biker-Image.

Foto: STADTBEKANNT Adamek
Foto: STADTBEKANNT Adamek

Rückfahrt

Als es langsam dämmerte, machten wir uns auf den Weg zurück nach Wien, diesmal mit einem Abstecher durch das Leithagebirge. Auf Grund des geringen Gewichts der MT-07 ist das Handling neutral bis leichtfüßig. Besonders Fahranfänger werden das in so mancher Kurve zu schätzen wissen. Genau so wie die angenehme Beschleunigung aus dem Drehzahlkeller – da ist es fast schon egal mit welchem Gang man in die Kurve einfährt. Und je länger die Fahrt andauerte, desto mehr Gefallen fand ich an diesem Einstiegs-Bike. Spätestens bei der ersten Ampel in Wien geisterte mir der Liedtext über mein wahres ich durch den Kopf und gleichzeitig freute ich mich über den geringen Verbrauch von 4,3 Litern.

Foto: STADTBEKANNT Adamek
Foto: STADTBEKANNT Adamek

STADTBEKANNT meint

Pro: Geringes Gewicht, einfaches Handling, kräftiger Motor. Gedrosselt auch mit A2-Führerschein zu fahren. So viel Motorrad für so wenig Geld. Zum Vergleich: Eine Vespa GTS 300 Super kostet gleich viel.

Contra: Der Soziussitz ist hart wie ein Brett. Das Display leuchtet bei Dunkelheit sehr hell (ist aber verstellbar).

Yamaha MT-07 ab € 5.699,-
689 ccm – Zweizylinder-Viertakt-Motor | max. Leistung 55 kW (74,8 PS) bei 9.000 U/min | max. Drehmoment 68 Nm bei 6.500 U/min | Manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe | Doppelscheibenbremse vorne, Einzelscheibenbremse hinten | Sitzhöhe: 805 mm | Tankinhalt: 14 Liter | Leergewicht: 179 kg | Verbrauch im Test: ca 4,3 l/100 km

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