31. Dezember 2012

Meshit – ein junges Wiener Label im Portrait

Meshit – ein junges Wiener Label im Portrait
Meshit – das sind Ida Steixner und Lena Krampf, die wohl zu den vielversprechendsten Wiener JungdesignerInnen gehören. Seit der Labelgründung 2009 hat man internationale und nationale Erfolge verzeichnet, Anlass für uns, mit den Meshit-Damen über ihr Label, ihre Kollektionen und die Wiener Modeszene zu plaudern.
Wenige Jahre ist es her, als Ida Steixner und Lena Krampf gemeinsam nach ihrem Abschluss an der Modeschule Hetzendorf das Label Meshit gründeten. Seitdem ist einiges passiert, Teile ihrer Kollektion wurden bei TopShop verkauft, der Modepreis der Stadt Wien wurde an Meshit verliehen und für den “Best Newcomer” Preis der Vienna Awards wurde das junge Label nominiert. Gute Chancen auf den Sieg hat das Label allemal, denn in den letzten Jahren hat man viel Gespür für Trends, außergewöhnliche Schnitte und ein Gefühl für stimmige Kollektionen bewiesen.
 
Von der Labelgründung
Wir sprachen mit den beiden Jungdesignerinnen über ihren Werdegang und die Wiener Modeszene. Die Kollektionen gibt es übrigneds ganz einfach über den Meshit Webshop zu kaufen.
 
 
Seit wann gibt es Meshit eigentlich und wie habt ihr euch kennen gelernt?
Wir haben uns während unserer Ausbildung an der Modeschule Hetzendorf kennen gelernt. Dort waren wir im gleichen Jahrgang, aber haben uns für unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte entschieden. Lena: Ich habe „Lederverarbeitung“ – vor Allem die Fertigung von Schuhen gelernt. Ida: Und ich habe „Kleidermachen“ gewählt. Wir hatten schon ihm letzten Schuljahr die Idee gemeinsam ein Label zu gründen und haben nach der Matura Ende 2008 auch gleich damit begonnen. Richtig ernsthaft machen wir das Label allerdings seit Anfang 2010.
 
Wie würdet ihr euren individuellen Stil beschreiben und wie kommt das mit Meshit zusammen? Für wen macht ihr Mode?
Der Label Name „meshit“ bezieht sich auf das englische Verb „to mesh“ – also vermischen, vermaschen. Und das ist auch unser Entwurfskonzept. Wir vermischen unsere unterschiedliche Herangehensweise, unsere individuellen Ansätze, Ideen, Inspirationen und unser Interesse an gesellschaftlichen und sozialen Bewegungen. Meshit ist schlicht, zeichnet sich aber durch spezielle Details und Schnittlösungen aus, also alltagstauglich aber nicht gewöhnlich. Das Label hat eine sehr breit gefächerte Zielgruppe. Es war uns aber von anfang an ein Anliegen, Mode zu machen, die sich auch jüngere Leute leisten können. Deshalb versuchen wir unsere Preise nicht zu hoch zu gestalten, auch wenn das gar nicht so leicht ist- wie wir mitlerweile feststellen mussten.
 
Viele österreichische DesignerInnen arbeiten lieber alleine – warum bevorzugt ihr die Teamarbeit? Gibt es bei euch eine “Arbeitstrennung”?
Es hat auf jeden fall einige Vorteile, ein Label zu zweit zu machen. Nicht nur wegen der Finanzierung und der generellen Arbeitsteilung, auch bei der Entwicklung von Kollektionen ist es unserer Meinung nach interessanter zu zweit zu arbeiten, da immer ein Dialog stattfindet und so auch Kritik und Tipps von der anderen Seite kommen. Natürlich hat jeder seine Aufgaben – aber eine fixe Arbeitstrennung gibt es bei uns eigentlich nicht.
 
Mode in Wien – welche Plattformen sind ein Gewinn für die österreichische Modeszene und was würdet ihr euch für Wien wünschen?
Es gibt in Wien als Modedesigner einige Möglichkeiten Unterstützung oder Förderungen zu bekommen, wahrscheinlich sogar mehr als in anderen Städten. Das schätzen wir sehr. Und es gibt auch mehrere Veranstaltungen, die ein Gewinn für die österreichische Modeszene sind wie z.B.: das Festival for Fashion and Photography. Allerdings könnte sich in der Wiener Modeszene natürlich noch einiges tun. Aber wir denken das ist alles im entstehen und entwickelt sich immer mehr.
 
Modestadt Wien? Ist in Wien die Nachfrage nach nationaler Designermode groß genug, um sich hier eine Existenz aufzubauen?
Wir arbeiten auf jeden fall gerne von Wien aus und sind auch in Wiener Shops vertreten, aber wir denken nicht, dass die Nachfrage hier groß genug ist um nur von dem Verkauf hier leben zu können. Deshalb präsentieren wir unsere Kollektionen auf internationalen Messen und verkaufen unsere Mode auch in anderen Städten, wie zum Beispiel Berlin, Kopenhagen, Helsinki oder New York.
 
Was ist euer absolutes Meshit-Lieblingsstück? Woher bezieht ihr eure Stoffe und produziert eure Kollektionen?
Das mit dem Lieblingsstück ist schwierig zu beantworten. Eigentlich haben wir nie so etwas wir ein Lieblingsstück. Uns ist vor allem wichtig, dass wir mit der gesamten Kollektion zufrieden sind. Unsere Stoffe kaufen wir teilweise von Großlieferanten, oder wir kaufen Restposten von bestimmten Firmen, zum Beispiel aus Vorarlberg oder Deutschland. Wir machen die Schnitte und die Prototypen für unsere Kollektionen selbst und produzieren lassen wir die Teile in einer kleinen Produktion in Budapest.

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