15. Mai 2010

Irrsinn in Paragraphen

Wer bis jetzt schon an der Sinnhaftigkeit der Juristerei gezweifelt hat, dem liefert nun ein deutscher Autor neues Material zur Komplettierung seines Weltbildes. Die wahnsinnigsten Gesetze und irrsten Vorschriften sammelte der Journalist Roman Leuthner für sein Buch Nackt Duschen streng verboten – Die verrücktesten Gesetze der Welt. Kein Sex mit Stachelschweinen, heißt es beispielsweise im US-Bundesstaat Florida. Auch öffentliche Mülleimer sind im Sunshine State tabu für Kopulationsversuche.

Etwas liberaler in Liebesdingen sind die Australier. Sex mit Kängurus ist in Down Under nicht prinzipiell verboten, nur hat man dabei gefälligst sturzbetrunken zu sein. Aber nicht nur der aller privateste Bereich ist im Lande von Crocodile Dundee streng reglementiert, Linksverkehr gilt auch auf den Gehwegen. Wo kämen wir auch hin, wenn jeder herumgehen würde wie er will? Auch eine fröhliche Spazierfahrt mit seinem persönlichen Bündel Heu auf der Rückbank ist verboten. Für den Heutransport muss man ein Taxi nehmen.
Die titelgebende Vorschrift auf keinen Fall nackt zu duschen stammt wiederum aus Florida. Aber was will man auch schon von einem Bundesstaat erwarten, der um jedwede Perversität auszuschließen seinen Bürgern alle Stellungen beim Geschlechtsverkehr bis auf die Missionarsstellung verbietet?

Vor Gott kann man sich nicht verstecken und schon gar nicht lügen. Um auch ganz sicher zu gehen untersagt wieder ein US-amerikanisches Gesetz das tragen von falschen Schnurrbärten in Kirchen. Recht so, wer keine Rotzbremse von Charles Bronsons Kaliber sein eigen nennen kann ist deswegen auch kein schlechterer Christ.
Endgültig der Spaß vorbei ist aber wenn es ums Geld geht. So kann es kaum verwundern, dass es im US-Bundesstaat Hawaii nicht erlaubt ist sich Geldmünzen ins Ohr zu stecken. Ob dieses Gesetz durch das penetrante Klimpern des Kleingeldvorrates einiger Zeitgenossen beim Kopfschütteln notwendig wurde ist leider nicht bekannt.

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