5. Juli 2013

Hoch hinaus mit dem Honda Civic

Wien ist nicht gerade bekannt für seine Fülle an hohen Türmen und Wolkenkratzern. Dennoch haben es einige von ihnen zu etwas Ruhm gebracht. Das älteste Hochhaus Wiens zum Beispiel – es steht in der Herrengasse – wurde einerseits durch die Proteste gegen seine Erbauung, andererseits durch seine berühmten Bewohner bekannt. Curd Jürgens, Daniel Kehlmann und Oskar Werner zählen zu ihnen. Die Fassade des „unsichtbaren Hochhauses“ fällt aber weder durch außergewöhnliches Design, noch durch seine Höhe (50m) auf.
Mit unserem neuesten Gefährt haben wir uns auf die Suche nach futuristischen Gebäuden gemacht und sind in der Donaustadt gelandet.

Streit über den Dächern der Stadt

Mit dem Donauturm (252m), auf dem man übrigens gut frühstücken kann, und dem bald fertig gebauten DC Tower 1 (248m) stehen im 22. Bezirk die beiden höchsten Bauwerke Wiens. Doch wie vor 80 Jahren in der Herrengasse entbrennt nun hier eine Debatte um die Errichtung eines weiteren Wolkenkratzers. Ein neues Wohnhochhaus soll auf den Ruinen des Cineplexx Palace und damit genau vor der Nase des Seidler-Turms (150m) errichtet werden. Wie schon bei anderen Debatten rund um das Leben in der Stadt gibt es auch diesmal eine Bürgerbefragung. Rund 4.000 Anrainer haben noch bis 12. Juli Zeit ihre Wünsche und Kritik zum Projekt Danube-Flats einzubringen. Vielleicht muss in Wien auch einfach immer ein Bisschen protestiert werden, bevor man etwas Neues akzeptieren kann.

Captain Futures Auto

Glücklicherweise ist das bei Autos selten der Fall. Der unkonventionelle Honda Civic hätte sonst kein einfaches Leben in Wien. Denn schon beim Einsteigen fühlt man sich in das Cockpit eines Raumschiffes verlegt. Überall Knöpfe, Dreher, Displays. Zugegeben, es ist vor allem zu Beginn nicht ganz praktisch mit dem Blick von den Rundinstrumenten zur digitalen Geschwindigkeitsanzeige und dann vielleicht noch zum Bildschirm der Stereoanlage wechseln zu müssen. Doch einmal daran gewöhnt, erscheinen andere Autos geradezu bieder und man wähnt sich eher als Pilot, der vor dem Start noch die Checkliste durchgeht, denn als Fahrer eines Kleinwagens. Der stimmigste Motor für den Civic wäre übrigens der Warp-Antrieb aus der Enterprise. Damit kann Honda zwar nicht dienen, allerdings konstruierten sie einen neuen 1,6-Liter Diesel mit 120 PS, der seine Sache auch verdammt gut macht. Er überzeugte uns mit Laufruhe, gutem Durchzug und Genügsamkeit. Die 3,6 Liter auf 100 Kilometer aus dem Datenblatt haben wir zwar nicht erreicht, viel mehr als fünf waren es allerdings auch nie.

Stadtbekannt meint

Wer ein wenig Individualismus beim Autofahren sucht, liegt mit dem Civic richtig. Ist man allerdings schon mit den Knöpfen am Handy überfordert, sollte man aber die Finger von diesem Honda lassen. Zudem sticht der neue 1,6-Liter Diesel den älteren 2,2-Liter-Motor in Sachen Sparsamkeit und Preis ganz klar aus. Und die 10 km/h mehr Topspeed gehen uns als gesetzestreuen Bürgern nicht ab.

Honda Civic 1.6i-DTEC Lifestyle ab 26.790,-
Länge: 430 cm, Gewicht: 1.388 kg, Kofferraum: 477-1.378 l, 1,6-Liter Vierzylinder Turbodiesel, 6-Gang-Schaltung, Frontantrieb, 88 kW (120 PS), 300 Nm, 0-100 in 10,0 s, Vmax 207 km/h, MVEG-Verbrauch: 4,0/3,3/3,6 (D), CO2 94 g/km, Verbrauch im Test: 5,0 l

Christoph Adamek

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