22. Juli 2015

Gemütlichkeit beim Heurigen

Der Wiener und der Wein

Wirklich glücklich sind die Wiener im Klischee nicht, morbide wird die Stadt öfters beschrieben, die Wiener sind das missmutige Völkchen dazu.

Nicht nur das Kaffeehaus ist in Wien ein Ort des Zusammentreffens, denn wenn die Sonne scheint, zieht es die Wiener zu einem der gemütlichsten Orte überhaupt: Zum Heurigen. Mitten in den Weinbergen und doch noch in Wien finden sich in den Stadtteilen Sievering, Neustift am Walde, Oberlaa, Nussdorf und in Ottakring einige Heurige, die Jungwein und Gemütlichkeit zu bieten haben.

Heiligenstadt Mayer am Nussberg (c) STADTBEKANNT
Nussdorf Heiligenstadt Mayer am Nussberg (c) STADTBEKANNT

Buschenschank oder Heuriger?

Der Heurige, das ist nämlich nicht nur die Buschenschank, sondern auch der „heurige”, also diesjährige Wein. Ohne zusätzliche Lizenz dürfen Weinhauer ihre Weine im eigenen Haus verkaufen – eine Regelung, die auf die Zirkularverordnung von Kaiser Joseph II zurückgeht.

Ein echter Heuriger muss demnach auf dem Betriebsgelände, das als landwirtschaftlicher Grund ausgezeichnet sein muss, beheimatet sein, sonst ist er keine Buschenschank. Der Begriff „Heuriger” ist allerdings nicht geschützt, jeder kann sein Café oder sein Restaurant Heuriger nennen. Alle genannten Bestimmungen treffen nur auf Buschenschanken zu – das, was ein echter Heuriger eigentlich ist.

Neustift am Walde Wolff Heuriger (c) STADTBEKANNT
Neustift am Walde Wolff Heuriger (c) STADTBEKANNT

Es is’ ausg’steckt

Wenn die Buschenschank eröffnet wird, dann bringen die Weinhauer einen Fichtenzweig an einer Stange oberhalb des Eingangs an – daher kommen auch die Begriffe „Buschenschank” und „ausgesteckt”. In Orten mit mehreren Buschenschanken lässt sich meist auf einem Heurigenkalender oder einem so genannten “Rauschbaum” nachlesen, wer wann aus’gsteckt hat.

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt