27. Mai 2014

Filmkritik: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

Endlich ist es in der X-Men Filmreihe soweit: das Treffen der Generationen, zumindest indirekt. Bryan Singer inszeniert X-Men: Zukunft ist Vergangenheit mehr als Action-Drama, denn als groß angelegtes Effektespektakel.

Die aus den Comics bereits bekannten Sentinel finden ihren ersten filmischen Auftritt und sorgen auch gleich dafür, dass die Zukunft der Mutanten düster aussieht. Doch Professor X (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) haben einen Plan um Mutanten und Menschen vor der Zerstörungswelle der Sentinel zu retten. Mithilfe der Mutantin Kitty Pryde (Ellen Page) wird Wolverine (Hugh Jackman) in die Vergangenheit zu den jüngeren Versionen geschickt, in die hippen 70er Jahre, um den Start des Sentinel-Programms zu vereiteln, indem er Mystique (Jennifer Lawrence) davon abhält Dr. Boliver Trask (Peter Dinklage) zu töten. Dort muss Wolverine den jungen Charles Xavier (James McAvoy) von der Bedeutung seiner Mission überzeugen und auch noch mit Hilfe vom „Beast“ Hank (Nicholas Hoult) und Quicksilver (Evan Peters) den eingesperrten Magneto (Michael Fassbender) befreien, damit sie zusammenarbeiten können.

Wenig, aber harte Action und mehr Figuren
So verwirrend die Handlung auch klingen mag, sollte es jedoch kein Grund der Abschreckung sein, denn Singer gelingt es die Geschichte überraschend klar und Großteils fokussiert zu erzählen. Zwar gibt es aufgrund eines derart verstrickten Plots natürlich die einen oder anderen Lücken und Ungereimtheiten, vor allem Rückblickend auf die Vorgänger betrachtet. Überraschend sind vor allem die zurückhaltenden Actionszenen (von denen es zudem relativ wenige gibt), wodurch X-Men: Zukunft ist Vergangenheit mehr den Charakter eines epischen Dramas annimmt, als den eines bombastischen Actionspektakels.

Wenn es dann doch mal ans Eingemachte geht, sind die Szenen meist kurz gehalten und nicht selten durch eine ungewöhnliche (zumindest für das Genre des Superheldenfilms) Härte und Brutalität gekennzeichnet. Überhaupt bemüht sich Singer den Fokus wieder mehr auf die Figuren und deren persönliche und innere Schicksale zu verlegen. James McAvoy und Michael Fassbender gelingt es ihre Figuren mit viel Charisma zu versehen.

Mutiger Superheldenfilm mit hohem Unterhaltungsfaktor
Der eigentliche Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist zweifellos Mystique. Jennifer Lawrence spielt sie zwischen souverän starker Kämpferin und verlorener Seele, wenngleich ihre Entwicklung stellenweise auch zu verworren und unschlüssig ist. Einer der Höhepunkte ist ohne Zweifel Evan Peters als Quicksilver. Er bringt frischen Wind in die Figurenkonstellation und sorgt für eine der gelungensten Sequenzen.
Bryan Singer hat mit X-Men: Zukunft ist Vergangenheit einen vergleichsweise mutigen Superheldenfilm erschaffen, der zwar nicht bis in seine letzte Konsequenz durchgezogen wird, aber doch eine interessante Richtung einschlägt und durchwegs unterhaltsam ist.

X-Men: Zukunft ist vergangenheit
Regie: Bryan Singer, Drehbuch: Simon Kinberg, Jane Goldman, Matthew Vaughn
Darsteller: Hugh Jackman, James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence,
Halle Berry, Nicholas Hoult, Ellen Page, Peter Dinklage, Ian McKellen, Patrick Stewart
Filmlänge: 131 Minuten

 

 

 

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