24. Mai 2010

Erst denken, dann posten

„Unsere Skifahrer riskieren auch ihr Leben, es ist genau wie in Haiti.“ – Und patsch, der Fuß ist drin, es hilft kein Rütteln und kein Ziehen, man sitzt im Fettnäpfchen wie in Beton.
Doch was Fiona Pacifico Griffini-Grasser mit ihrem kolportierten Zitat vom „Dekadenz für den guten Schein äääh Zweck“-Festival in Kitzbühel wohl noch nie jemand gesagt hat, gibt es nun als Internetkampagne.

Unter dem Motto „Think before you post“ findet heute, am 9. Februar, der bereits siebte europaweite Safer Internet Day statt. In dessen Rahmen sollen Kinder, Jugendliche, Lehrende und Eltern stärker für das Thema Schutz der eigenen Privatsphäre im Internet sensibilisiert werden. Social Networks bieten insbesondere für junge und unerfahrene NutzerInnen nicht nur große Möglichkeiten sondern auch Gefahren in Bezug auf die Veröffentlichung und Erreichbarkeit von Profilen und deren Inhalten. Auch der Missbrauch privater Daten und Internet-Mobbing stellen ein  Problem dar.

Doch die Initiative nimmt auch die AnbieterInnen sozialer Netzwerkdienste in die Pflicht, diese müssten im Umgang mit den Daten Minderjähriger besondere Vorsicht walten lassen. 
„Ich erwarte jedoch von allen Unternehmen, dass sie mehr tun. Die Profile von Minderjährigen müssen standardmäßig als „privat“ eingestuft werden, und auf Anfragen oder Missbrauchsmeldungen ist unverzüglich und angemessen zu reagieren. Das Internet ist heutzutage für unsere Kinder außerordentlich wichtig, und es ist unser aller Verantwortung, das Internet sicher zu machen“, erklärt die Schirmherrin der Initiative, die scheidende EU-Komissarin für Informationsgesellschaft und Medien Viviane Reding.
 
Ein Verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen persönlichen Daten steht aber nicht nur Kindern und Jugendlichen gut an. Wer sich im Netz selbst kotzend neben der Toilette oder in selbstdisqualifizierenden Aussagen verewigt über den könnte sogar eingangs erwähntes Exemplar der Sorte „Erst reden, dann gar nix“ nur lachen.
Den Ausschluss aus der Academie Francaise hatte sie ohnehin nicht zu fürchten. Mit einigen Millionen auf dem Konto kann aber ruhig die ganze Welt wissen, wie blöd man wirklich ist.

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